War alles nicht so ernst gemeint – Ex-Pentagon-Beamter erklärt: Ukraine ist kein Verbündeter der USA
Die Ukraine habe nie den Status eines US-Verbündeten besessen, was bedeute, dass man in Washington grundsätzlich nicht verpflichtet sei, das Land zu verteidigen, meint Elbridge Colby, ein früherer Pentagon-Experte für Verteidigungsstrategie. Der ehemalige Beamte, der heute die Denkfabrik "The Marathon Initiative" leitet, stellte die Führung in Kiew auf die gleiche Stufe wie die heute nicht mehr existierende afghanische Regierung, die 2021 von den Taliban gestürzt wurde.
Ukraine was not and is not an ally, and we had never committed to defend it. So U.S. alliance credibility wasn’t in play. What was in play was Putin’s read of how Biden would respond to an attack against a non-allied state. https://t.co/viE9u8lyfq
— Elbridge Colby (@ElbridgeColby) October 14, 2023
In einer am Sonnabend veröffentlichten Nachricht auf X (ehemals Twitter) schrieb Colby, der von 2017 bis 2018 Stellvertretender Verteidigungsminister für Strategie und Streitkräfteentwicklung war, dass
"... die Ukraine kein Verbündeter war und ist und wir uns nie verpflichtet hatten, sie zu verteidigen."
Er betonte, dass "die Glaubwürdigkeit des US-Bündnisses nicht auf dem Spiel stand", als Russland im vergangenen Februar seine Militäroperation gegen den Nachbarstaat startete.
Colbys Beitrag war eine Reaktion auf die Behauptung eines anderen X-Nutzers, der behauptete, der verpfuschte Rückzug der USA aus Afghanistan habe Russland ermutigt, seine Militäraktion weniger als sechs Monate später zu starten.
In einem früheren Beitrag hatte Colby den Standpunkt verteidigt, das "Debakel des Afghanistan-Abzugs" habe die Glaubwürdigkeit der USA weniger stark beschädigt als manche behaupten. Der ehemalige hochrangige Pentagon-Mitarbeiter führte weiter aus, dass die USA nach wie vor zu ihren eigentlichen Verbündeten in Europa und Asien stünden, während die afghanische Regierung eher entbehrlich sei.
"Unsere Beziehung zu unseren etablierten Verbündeten war eine andere als die zu Afghanistan, und die Bedrohung durch China oder Russland war größer als die durch die Taliban",
schrieb er und fügte hinzu, dass aus diesem Grund "die NATO und unsere Bündnisse in Nordost-Asien nicht zusammengebrochen sind. Und unsere Gegner haben sie auch nicht angegriffen".
Am vergangenen Mittwoch warnte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA John Kirby mit Blick auf die festgefahrene Situation im US-Kongress nach der Absetzung von Kevin McCarthy Anfang des Monats, dass Washington die Hilfe zwar so lange wie möglich aufrechterhalten werde, "aber nicht auf unbegrenzte Zeit".
Eine wachsende Zahl republikanischer Abgeordneter hat sich skeptisch über die Fortsetzung der US-Hilfe für die Ukraine geäußert. Diese Frage war der Hauptgrund für McCarthys Absetzung, da einige Kongressmitglieder der "GOP" – den Republikanern als der "Grand Old Party" – den Verdacht hegten, er habe eine geheime Absprache mit der Regierung von Präsident Joe Biden getroffen, um mehr Mittel für Kiew zu bewilligen.
Eine Anfang des Monats veröffentlichte Meinungsumfrage des Meinungsforschungsinstituts Reuters-Ipsos hatte ergeben, dass die Zahl der US-Amerikaner, die eine Aufstockung der Hilfe für die Ukraine befürworten, auf 41 Prozent gesunken ist, was einem Rückgang um 24 Prozentpunkte gegenüber dem Juni dieses Jahres entspricht. Die Umfrage hatte gezeigt, dass dieser Trend sowohl bei den Anhängern der Demokratischen Partei als auch bei denen der Republikaner zu beobachten war.
Mehr zum Thema - Polen und die Ukraine – Die neue NATO-Wache am Eisernen Vorhang 2.0
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.