Neuer Rekord: Elon Musk ist erster Mensch, der 200 Milliarden US-Dollar verliert
Elon Musk hat den größten Vermögensverlust der modernen Geschichte erlitten: Sein Nettovermögen ist um mehr als 200 Milliarden US-Dollar (rund 186 Milliarden Euro) gesunken. Der Milliardär, der erst kürzlich die Social-Media-Webseite Twitter übernahm, verlor in den vergangenen 13 Monaten demnach mehr als die Hälfte seines Vermögens, wie aus dem jährlich erscheinenden Bloomberg Billionaires Index hervorgeht. Zuvor war Musk nach Amazon-Gründer Jeff Bezos noch der zweite Mensch in der Geschichte gewesen, dem es gelang, ein persönliches Vermögen von mehr als 200 Milliarden Dollar anzuhäufen. Er erreichte diese Marke im Januar 2021.
Nun ist das Vermögen des 51-jährigen Musk dem Bloomberg-Index zufolge allerdings um 208 Milliarden Dollar (172 Milliarden Pfund) auf 137 Milliarden US-Dollar geschrumpft – das entspricht in etwa dem jährlichen BIP Griechenlands. Somit verlor der Milliardär in den letzten 13 Monaten mehr Geld, als der nun an der Spitze des Bloomberg-Billionaires-Index stehende Louis Vuitton-Chef Bernard Arnault insgesamt besitzt. Musk, der zuvor noch die Liste der reichsten Menschen der Welt angeführt hatte, war von dem Luxusmarken-Eigentümer erst vor wenigen Wochen überholt worden. Zurückzuführen ist der enorme Rückgang des Nettovermögens des Twitter-Chefs demnach größtenteils auf den Einbruch der Tesla-Aktien im letzten Jahr.
Der von Musk gegründete Elektroautohersteller war im Oktober 2021 zu einem der weltweit wertvollsten Unternehmen aufgestiegen. Börsenwert damals: mehr als eine Billion Dollar. Heute liegt dieser allerdings "nur" noch bei rund 345 Milliarden Dollar. Damit gehört der E-Auto-Pionier nicht mehr zu den Top 10 den wertvollsten Unternehmen der Welt, sondern belegt im Börsenindex S&P 500 der wichtigsten US-Aktien nur noch Platz 16. Was aber löste dieses Tief aus?
Der große Verlust könnte demnach mit dem bei Anlegern umstrittenen Twitter-Deal des Milliardärs zusammenhängen. Insbesondere deshalb hat sich Tesla im Laufe des Jahres von einem Überflieger zu einem Problempapier für Investoren entwickelt. So beunruhigt die Anleger nämlich nicht nur das schwächere Wachstum und die schwächelnde Nachfrage. Auch die Doppelrolle von Elon Musk als Chef von Tesla und Twitter stößt auf Kritik: Statt sich auf das Wachstum der des E-Auto-Weltmarktführers Tesla zu konzentrieren, verwende Musk einen Großteil seiner Zeit mit dem Sanierungsfall Twitter, kritisierte etwa der Tesla-Investor Leo Koguan gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
So wundert es nicht, dass die Marktkapitalisierung aller Tesla-Aktien angesichts vonseiten der Anleger bestehender Zweifel von Ende 2021 (im November noch 1,2 Billionen Dollar) bis zum 27. Dezember 2022 (mit dem Kurstief bei 98 Dollar) auf 345 Milliarden Dollar dramatisch abgestürzt ist. Von diesen Tesla-Aktien soll Musk nach dem für den Kauf von Twitter notwendigen Abstoß vieler seiner Wertpapiere Analysten zufolge zum Jahresende lediglich noch 14 bis 15 Prozent besessen haben. Letztlich war es vermutlich also die Übernahme des Kurznachrichtendienstes, die den Milliardär nun in "finanzielle Schwierigkeiten" brachte.
So verlor die Aktie von Tesla 2022 rund 70 Prozent an Wert und gehört damit zu den größten Verlierern im S&P 500. Diesen Kursrutsch hatte Musk durch den für die Übernahme von Twitter benötigten Verkauf eines Großteils seiner Tesla-Aktien beschleunigt. "Lassen Sie sich von der Verrücktheit des Aktienmarktes nicht zu sehr beunruhigen", erklärte der CEO laut Reuters kürzlich in einem Brief an die Mitarbeiter des Autokonzerns. "Wenn wir weiterhin hervorragende Leistungen zeigen, wird der Markt das anerkennen." Er glaube demnach fest daran, dass Tesla langfristig das wertvollste Unternehmen der Welt werde.
Musk forderte die Mitarbeiter in seinem Brief deshalb dazu auf, die Auslieferung der Fahrzeuge bis zum Ende des vierten Quartals voranzutreiben. "Bitte gehen Sie in den nächsten Tagen aufs Ganze und helfen Sie, wenn möglich, bei der Auslieferung. Es wird einen echten Unterschied machen." In den USA und China bietet Tesla seine Modelle wegen der jüngsten Absatzschwierigkeiten derzeit zu einem vergünstigten Preis an. In seinem Werk in Shanghai möchte der Konzern nach Informationen von Reuters deshalb im kommenden Jahr zudem die Produktion kürzen. Nun fürchten Anleger einen Nachfragerückgang und eine Aufholjagd der Konkurrenz, was die Probleme des Elektroautoherstellers noch einmal verschlimmern könnte.
Ein weiter Grund für die starken Kursverluste bei Tesla ist neben den Streitigkeiten um Twitter jedoch die große Fallhöhe des Kurses. Doch wie so oft, wird der plötzliche Absturz des Kurses von Anlegern schlimmer bewertet, als er eigentlich ist. Trotz der deutlichen Kursverluste in diesem Jahr ist der Konzern an der Börse nämlich immer noch höher bewertet als etwa die drei deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz zusammen. Ebenso hat der Elektroautohersteller im Gegensatz zu Twitter auch im Jahr 2022 robuste Zahlen abliefern können. Außerdem sind sowohl der Umsatz als auch der Gewinn des Konzerns in den ersten drei Quartalen des Jahres weiter gewachsen. So hat Tesla seinen Gewinn im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln können.
Dennoch spürt der Marktführer den wachsenden Druck der Konkurrenz. Von 2018 bis 2020 dominierte Tesla den Markt für Elektroautos noch mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent. 2021 ist dieser Marktanteil jedoch auf 71 Prozent gefallen, wie der Datenlieferant S&P zu Anfang des Jahres bekannt gab. Im Jahr 2022 dürfte der Marktanteil des Elektroautoherstellers wegen diverser Produktionslinienumstellungen bei der Konkurrenz allmählich unter die Schwelle von 70 Prozent gefallen sein. Auch wenn S&P diese Vermutung Anfang nächsten Jahres bestätigen sollte, wäre Tesla damit aber immer noch mit großem Abstand Marktführer.
Bedenken bezüglich Tesla hat der Milliardär angesichts dieser Tatsache zuletzt auch erneut zurückgewiesen. Für die Kursschwankungen seines Unternehmens machte er stattdessen die Zinspolitik der Federal Reserve verantwortlich. "Tesla läuft besser als je zuvor", tweetete der Milliardär am 16. Dezember. "Wir haben keine Kontrolle über die Federal Reserve. Das ist das wahre Problem hier." Musks Vermögen hat die Achterbahnfahrt der Tesla-Aktie an der Börse in diesem Jahr vorerst dennoch geschadet.
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