Nordamerika

Mehr Realität wagen: Neues VR-Headset tötet Spieler, wenn sie im Spiel sterben

Kein Scherz, sondern bittere Realität: Palmer Luckey, Erfinder des VR-Headsets Oculus Rift, hat eine VR-Brille entwickelt, die den Benutzer auch "im wirklichen Leben" töten kann. Selbst ausprobiert hat Luckey seine neueste Erfindung – wen wundert's – noch nicht.
Mehr Realität wagen: Neues VR-Headset tötet Spieler, wenn sie im Spiel sterben© Palmer Luckey

Wir alle kennen Filme, in denen das echte Leben und virtuelle Realität aufeinandertreffen oder gar miteinander verschmelzen. So etwa in dem 2009 erschienenen Film "Surrogates – Mein zweites Ich", in dem Bruce Willis in einer utopischen fernen Zukunft mit dem Schicksal seiner makellosen Roboterkopie konfrontiert wird. Fiktion, die jetzt offenbar Realität geworden ist. Sollten Sie sich beim Spielen eines Videogames also schon einmal gewünscht haben, die Barriere zwischen Spiel und realer Welt zu beseitigen, ist dies zwar nun möglich. Wenn Ihnen Ihr Leben aber auch nur ansatzweise am Herzen liegt, sollten Sie die neueste Erfindung des Virtual-Reality-Wunderkindes Palmer Luckey allerdings meiden.

Denn der Mitbegründer von Oculus hat eigenen Angaben zufolge ein neues VR-Headset entwickelt, das den Benutzer buchstäblich umbringt, wenn er im Spiel stirbt. Was wie ein Scherz erscheinen mag, ist aber keiner. Der Entwickler meint es mit seiner Idee tatsächlich ernst, wie er bei der Vorstellung des Projekts zu Beginn der Woche auf seinem Blog betonte: "Aufgepumpte Grafiken lassen ein Spiel vielleicht realer aussehen, aber nur die Androhung ernsthafter Konsequenzen kann ein Spiel für dich und alle anderen Personen im Spiel real erscheinen lassen."

"Die Idee, das reale Leben mit dem virtuellen Avatar zu verknüpfen, hat mich schon immer fasziniert – man erhöht den Einsatz sofort auf ein Höchstmaß und zwingt die Menschen dazu, die Art und Weise, wie sie mit der virtuellen Welt und den Spielern darin interagieren, grundlegend zu überdenken", so Luckey weiter.

Die Inspiration für das Killer-Headset stammt nach Angaben von Luckey aus dem Anime "Sword Art Online" (SAO). In dem Anime tragen die Charaktere ein Gerät namens NerveGear, das die Realität nachbildet. Die Charaktere werden dann in ein Todesspiel verwickelt, dessen Ausgang mit ihrer eigenen Sterblichkeit verknüpft ist. Ähnlich wie das Headset in SAO reagiert auch Luckeys VR-Headset auf einen bestimmten Game-Over-Bildschirm. Stirbt der Benutzer im Spiel, werden drei in der Nähe des Bildschirms angebrachte Sprengladungen gezündet, die das Gehirn des Spielers "sofort zerstören können" und ihn somit auch im realen Leben auf der Stelle töten.

Die drei Sprengladungsmodule des VR-Headsets, die oberhalb der Stirn angebracht sind, sind mit einem Schmalband-Fotosensor verbunden, der erkennt, "wenn der Bildschirm in einer bestimmten Frequenz rot blinkt". Beim Anblick eines entsprechenden Game-Over-Bildschirms werden die Sprengladungen gezündet und töten den Spieler.

Luckey will das Headset zudem mit einem "Anti-Manipulations-Mechanismus" ausstatten, der es dem Benutzer "unmöglich macht, das Headset zu entfernen oder zu zerstören". Man wird es also nicht abnehmen können, es sei denn, man gewinnt. Selbst ausprobiert hat Luckey seine neueste Entwicklung bisher jedoch noch nicht. "Es gibt eine Vielzahl von Fehlern, die auftreten und den Benutzer zur falschen Zeit töten könnten", gestand der Oculus-Gründer ein. "Deshalb habe ich mich noch nicht dazu durchgerungen, es selbst zu benutzen." Auch ist er der Meinung, dass ein "hochintelligenter Agent", der das Spiel überwacht, entscheiden sollte, ob das Gerät letztlich ausgelöst wird oder nicht.

"Das ist ein Bereich der Videospielmechanik, der noch nie erforscht wurde, obwohl es in der realen Welt schon lange Sportarten gibt, bei denen es um ähnliche Einsätze geht", erklärte Luckey. "Die gute Nachricht ist, dass wir auf einem guten Weg sind, ein echtes NerveGear zu entwickeln. Das perfekte VR-Headset ist jedoch noch viele Jahre entfernt." Der Blogeintrag schließt mit der Aussage, dass das Headset "nur ein Stück Bürokunst" sei, das dazu diene, die Menschen an "unerforschte Wege im Spieldesign" zu erinnern. Er räumte aber ein, dass es das erste nicht-fiktionale Beispiel für ein Virtual-Reality-Headset sei, das "den Benutzer tatsächlich töten kann. Es wird nicht das letzte sein".

Doch wie ist der Oculus-Gründer überhaupt an die in dem VR-Headset verbauten Sprengladungen gekommen? Nach seiner Entlassung bei Facebook gründete der VR-Pionier die Rüstungsfirma Anduril Industries, die Überwachungs- und Verteidigungssysteme für das US-Militär baut. Normalerweise verwende er die in die Brille eingebauten Sprengkörper für ein anderes Projekt, deutet Luckey an. Nähere Hintergründe nannte er zwar nicht, allerdings entwickelte der Oculus-Gründer die beängstigende VR-Brille, kurz nachdem Anduril Industries vom US-Verteidigungsministerium im Januar einen Auftrag in Höhe von einer Milliarde US-Dollar erhalten hatte. 

Anduril wird demnach als Systemintegrator an den Bemühungen des US Special Operations Command (SOCOM), einer teilstreitkraftübergreifenden Kommandoeinrichtung sämtlicher US-Spezialeinheiten, zur Bekämpfung unbemannter Systeme beteiligt sein. Im Rahmen des Vertrags kann das SOCOM die Systeme von Anduril nach Angaben des Rüstungsunternehmens auf herkömmliche Weise erwerben, aber auch Anduril-Produkte als Dienstleistung kaufen. Das bedeutet, dass das Kommando das System "auf der Grundlage von Missionsprofilen konfigurieren und sicherstellen kann, dass das SOCOM sich schnell an neue und sich entwickelnde Bedrohungsprofile anpassen kann".

Mehr zum Thema - Die Zukunft ist virtuell: Wie das US-Militär mit seinem eigenen "Metaverse" verschmilzt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.