Vier Angeklagte nach Migranten-Tragödie mit 53 Toten in Texas
Im Zusammenhang mit dem Tod von 53 illegalen Migranten in einem Lkw-Anhänger im US-Bundesstaat Texas sind laut US-Medien vier Menschen angeklagt worden. Bei ihnen handelt es sich um den 45-jährigen Homero Zamorano Jr., den 28-jährigen Christian Martinez, den 23-jährigen Juan Claudio D'Luna-Méndez und den 48-jährigen Juan Francisco D'Luna-Bilbao.
Zamorano und Martinez sind US-Bürger. Im Fall einer Verurteilung wegen Einschleusung von Migranten mit Todesfolgen drohen ihnen eine lebenslange Haft oder die Todesstrafe. D'Luna-Méndez und D'Luna-Bilbao sind Mexikaner und müssen wegen Waffenbesitzes vor dem Hintergrund eines illegalen Aufenthalts in den USA mit jeweils bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen.
Nach Polizeiangaben hatte ein Arbeiter die Leichen in dem Lkw am Montagabend am Rande der texanischen Stadt San Antonio entdeckt, nachdem er einen Hilferuf aus dem Anhänger gehört hatte. Mindestens 16 Überlebende wurden dehydriert und mit Hitzeerschöpfung zunächst in ein Krankenhaus gebracht. Im Anhänger, der in glühender Hitze stand, gab es weder eine funktionierende Klimaanlage noch Wasser. Zuletzt stieg die Zahl der Todesopfer auf 53. Nach Angaben der mexikanischen Migrationsbehörde waren unter ihnen mindestens 27 Mexikaner, 14 Honduraner, sieben Guatemalteken und zwei Salvadorianer.
Laut Gerichtsunterlagen wurde Zamorano in einem Gestrüpp in der Nähe des Lkw entdeckt und festgenommen. Die Ermittler identifizierten ihn anhand eines Überwachungsvideos als Fahrer, obwohl er sich zunächst als Überlebender ausgab. Martinez wurde in der texanischen Ortschaft Palestine festgenommen, nachdem die Ermittler auf Zamoranos Handy die Kommunikation der beiden über die Einschleusung der Migranten entdeckt hatten.
Greg Abbott, der republikanische Gouverneur von Texas, sprach vom "tödlichsten Fall von Migrantenschmuggel auf dem US-Territorium". Er erhob schwere Vorwürfe gegen den demokratischen Präsidenten Joe Biden. Dessen laxe Migrationspolitik sei verantwortlich für die Katastrophe. Abbott forderte, Biden müsse klar machen, dass niemand illegal ins Land kommen könne, damit Migranten sich erst gar nicht auf den Weg machten.
Die Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) forderten angesichts des schrecklichen Fundes in Texas, Menschenschmugglern müsse das Handwerk gelegt werden. Sie appellierten an alle Länder, sichere Migrationsrouten einzurichten und die Ursachen zu bekämpfen, die Menschen in die Flucht treiben.
Die Zahl der unerlaubten Grenzübertritte von Mexiko in die USA war in den vergangenen Monaten rekordverdächtig hoch. Die US-Behörden griffen allein im Mai gut 239.000 Menschen an der Grenze zu Mexiko auf.
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