Nordamerika

Soros finanziert neues liberales Medienunternehmen für Kampf gegen Fake News

Ein in den USA neu gegründetes Medienunternehmen wird von George Soros teilfinanziert. Ziel der Medienplattform ist unter anderem der Kampf gegen Falschinformationen. Geschäftsführerin ist eine Unternehmerin, deren Projekte zuvor selbst Fake News verbreitet hatten.
Soros finanziert neues liberales Medienunternehmen für Kampf gegen Fake NewsQuelle: Reuters © Lisi Niesner

Von Nebojsa Malic

Der neueste Konkurrent im US-amerikanischen Medienspektrum ist ein Unternehmen, das von den demokratischen Mäzenen Reid Hoffman und George Soros finanziert wird. Es soll von einer Protagonistin geleitet werden, deren vorherige Projekte mit tatsächlichen Falschinformationen in der lokalen Berichterstattung aufgefallen waren.

Am Dienstag startete die Medienplattform Good Information als "ein bürgerlicher Inkubator, der sich verpflichtet hat, in unmittelbare Lösungen zu investieren, um Desinformation entgegenwirken und den Fluss echter Informationen im Internet zu erhöhen". Nach Angaben von Axios wird das Unternehmen von LinkedIn-Mitbegründer Hoffman und von Soros sowie den Silicon Valley-Investoren Ken und Jen Duda und Incite Ventures finanziert.

Tara McGowan, eine ehemalige Strategin der Demokratischen Partei, die an den Kampagnen Barack Obamas im Jahr 2012 und Hillary Clintons im Jahr 2016 mitgewirkt hat, wurde mit der Leitung des Unternehmens beauftragt. Zuvor hatte sie unter anderem die Non-Profit-Organisation ACRONYM geleitet, die satte 100 Millionen US-Dollar für eine digitale Werbekampagne ausgab, um Donald Trump im Jahr 2020 zu besiegen.

ACRONYM war einer der Hauptinvestoren von Shadow, jenem Unternehmen, das die Ergebnisse der Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa zugunsten der Demokratischen Partei verfälschte und damit der Kandidatur des Senators von Vermont, Bernie Sanders, schadete. Eine weitere Medienfirma, Courier Newsroom, wird für eine ungenannte Summe an Good Information verkauft. McGowan hat sich Berichten zufolge von dem Geschäft distanziert. Ironischerweise wurde Courier Newsroom wiederholt wegen Fehlinformationen angeprangert, unter anderem von NewsGuard, einem weiteren wichtigen Akteur in den "Desinformations"-Kriegen – und das sogar in der Washington Post.

"Courier Newsroom ist eine geheime politische Operation" und "eine weitere, technisch versiertere Form der politischen Desinformation", schrieb Gabby Deutch von NewsGuard. ACRONYM und Courier Newsroom "nutzen den weitverbreiteten Verlust des Lokaljournalismus, um etwas zu schaffen und zu verbreiten, was wir wirklich nicht brauchen: hyperlokale parteiische Propaganda", fügte Deutch in ihrem Artikel vom Februar 2020 hinzu.

All das hinderte McGowan nicht, von ihrem neuen Projekt zu schwärmen. Sie wolle das "kaputte, spalterische Informationsökosystem, in dem wir uns heute befinden" in Ordung bringen. Die Medienlandschaft sei "eine Herausforderung für die US-amerikanische Demokratie", so McGowan. Sie erklärte:

"Ich glaube immer noch, dass wir Wahlen gewinnen müssen, um unsere Demokratie zu bewahren. Aber die Informationskrise ist größer als die Politik und erfordert Lösungen jenseits der Politik."

Um zu beweisen, dass ihre neue Organisation keine überparteiliche Operation der Demokraten sein wird, nannte McGowan The Bulwark, "eine Mitte-Rechts-Nachrichtenseite, die in Opposition zum Trumpismus gegründet wurde", als ein Beispiel für ein konservatives Nachrichtenunternehmen, das Good Information unterstützen könnte. Hierbei verschwieg McGowan jedoch, dass The Bulwark nur dem Namen nach "konservativ" ist und aufgrund seines obsessiven Hasses auf Donald Trump so gut wie jeden Demokraten unterstützt, der in den USA für ein Amt kandidiert.

Eine ähnliche Geschichte erzählt der Beirat des neuen Unternehmens. Dieser besteht hauptsächlich aus Aktivisten der Demokraten, die sich für Zensur einsetzen. Ein bemerkenswerter Name, der heraussticht, ist Nandini Jammi. Sie gehörte früher der Pressure Group Sleeping Giants an, bevor sie ihr ihr eigenes Unternehmen namens Check My Ads gründete. Jammis Geschäftsmodell besteht darin, Werbetreibende und Dienstleister zu kontaktieren, mit deren Klienten denen sie nicht einverstanden ist, und sie als rassistisch zu bezeichnen.

All dies verblasst jedoch im Vergleich zu Reid Hoffman, dem Hauptgründer des neuen Medienunternehmens. Dieser entschuldigte sich im Dezember 2018 öffentlich für die Finanzierung von New Knowledge, einer Tech-Firma der Demokraten, die den Geheimdienstausschuss des Senats zur angeblichen "Einmischung Russlands" in die US-Wahlen berät.

New Knowledge hatte zugegeben, eine "Russen-Bot-Kampagne" unter falscher Flagge durchgeführt zu haben, um einem Demokraten bei den Sonderwahlen für den Senat im US-Bundesstaat Alabama im Jahr zuvor zum Sieg zu verhelfen. Auch hier erwies sich die einzige tatsächliche Einmischung in die US-Wahlen durch "russische Bots" als eine Falschmeldung eines von den Demokraten geführten Technologieunternehmens. New Knowledge hat sich unterdessen umbenannt und seine Mitarbeiter sind zu größeren und besseren Dingen aufgestiegen – wie dem Stanford Internet Observatory, einem weiteren wichtigen "Desinformations"-Akteur.

Soros ist dafür bekannt, Kandidaten und Anliegen der Demokraten großzügig zu finanzieren, angefangen bei der Unterstützung des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom gegen die jüngste Initiative zu dessen Abberufung bis hin zu den massiven Geldspenden, die er in den vergangenen Jahren in die Kommunalwahlen für die Bezirksstaatsanwälte in den großen US-Städten und Bezirken gesteckt hat. In jüngster Zeit konzentriert er sich darauf, angeblich falsche und irreführende Online-Informationen zu verurteilen.

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