Nordamerika

Pentagon: Unter US-Soldaten mehr Selbstmorde in wenigen Monaten als Corona-Tote seit Pandemiebeginn

Allein im zweiten Quartal dieses Jahres sind mehr Angehörige des US-Militärs durch Selbstmord gestorben als infolge von COVID-19 seit Beginn der Pandemie. Dies folgt aus einem beunruhigenden neuen Bericht des Pentagons.
Pentagon: Unter US-Soldaten mehr Selbstmorde in wenigen Monaten als Corona-Tote seit PandemiebeginnQuelle: AP © David Zalubowski

Zwischen Anfang April und Ende Juni 2021 gab es insgesamt 139 Selbstmorde unter US-Militärangehörigen. Von den Betroffenen standen 99 im aktiven Dienst aller Teilstreitkräfte außer der Nationalgarde, 14 waren Reservisten und 26 dienten in der Nationalgarde, so der jüngste Bericht des Büros für die Prävention von Selbstmorden in den Verteidigungskräften (DSPO).

Für das Jahr 2021 zeigen die im Bericht veröffentlichten Statistiken somit einen Anstieg der Selbstmordrate unter aktiven Kräften der US-Armee um ganze 46 Prozent verglichen mit dem Zeitraum im Jahr 2020. Die Statistiken belegen zudem, dass die Zahl der Selbstmorde im US-Militär im genannten Kalenderquartal mehr als doppelt so hoch ist wie die offizielle Zahl der COVID-19-bedingten Todesfälle in den Streitkräften, die das Pentagon bisher mit 58 beziffert. 

Der Ende September veröffentlichte Bericht des US-Verteidigungsministeriums für das gesamte Jahr 2020 über Selbstmorde bei den Streitkräften weist für dieses Jahr 580 derartige Todesfälle aus – im letzten Quartal auf 581 korrigiert – 15 beziehungsweise 16 mehr im Vergleich zu den 505 im Jahr zuvor.

Während die Suizidrate bei den Reservisten und der Nationalgarde seit dem Jahr 2016 "statistisch gesehen gleich geblieben" sei, habe es bei den aktiven Soldaten in den restlichen Teilstreitkräften der USA einen deutlichen Anstieg gegeben, stellte Dr. Karin Orvis fest, die seit dem Jahr 2019 das DSPO leitet. Im Jahr 2020 lag die Selbstmordrate unter Soldaten und Offizieren im aktiven Dienst bei 28,7 pro 100.000 Mann. Dies ist bisher der höchste Wert seit Beginn detaillierter Aufzeichnungen im Jahr 2008, für das eine Quote von 16,9 pro 100.000 Mann errechnet wurde.

Am stärksten selbstmordgefährdet sind Soldaten unter 30 Jahren, die im Jahr 2020 zwar lediglich 42 Prozent des gesamten US-Militärs ausmachten, aber 63 Prozent der Selbstmorde in dem Jahr verübten, so Orvis. Die Selbstmordrate der Armee war dabei mit 36,4 pro 100.000 fast doppelt so hoch wie die der Marine (19,3).

Die Zahlen für das zweite Quartal 2021 stammen aus der Zeit vor dem US-Abzug aus Afghanistan im August. Somit werden alle Selbstmorde im Zusammenhang mit der Luftevakuierung aus Kabul und dem Ende des 20-jährigen US-Militäreinsatzes in diesem Land im nächsten Quartalsbericht erfasst, hieß es.

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