Nordamerika

Straßenschlacht in Oregon – Polizei sieht keine Pflicht zum Einschreiten

In Portland, US-Bundesstaat Oregon, ist es am Sonntag zu Zusammenstößen zwischen der rechten Miliz Proud Boys und Antifa-Aktivisten inklusive einer kurzen Schießerei gekommen. Die Polizei war zumeist abwesend – und erklärt, es sei nicht ihr Aufgabenbereich, Parteien möglicher Straßenkonflikte voneinander zu trennen.
Straßenschlacht in Oregon – Polizei sieht keine Pflicht zum EinschreitenQuelle: www.globallookpress.com © Alex Edelman/The Photo Access

Dutzende Mitglieder der rechten Miliz Proud Boys und linke Antifa-Aktivisten sind in Portland, US-Bundesstaat Oregon, in einem chaotischen Straßenkampf aufeinandergeprallt. Ausgerüstet jeweils mit einer Vielzahl von improvisierten Waffen, die von Schlägern und Schilden bis hin zu Paintball-Markierern, Pfefferspray und Feuerwerkskörpern reichten, richteten sie reichlich Sachschaden an.

Außerdem kam es in der Innenstadt von Portland am Sonntag zu einem kurzen Feuergefecht, wie mehrere von Zeugen veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen. Auf einigen davon ist ein Mann mittleren Alters mit Fedora-Filzhut zu sehen, der hinter Mülltonnen Deckung nimmt und mehrere Schüsse zur anderen Straßenseite abgibt.

Auf einer weiteren Videoaufnahme, aus einem anderen Blickwinkel gefilmt, sieht es so aus, als sei auch in Richtung des Schützen geschossen worden. Dabei ist unklar, wer zuerst das Feuer eröffnete. Einigen Berichten zufolge handelte es sich bei diesem Mann um einen Proud-Boys-Anhänger, den Antifa-Mitglieder in die Flucht geschlagen hatten, bevor er das Feuer eröffnete.

Es wurden keine Schussverletzungen gemeldet, aber mehrere Gebäude und Autos wurden durch die Kugeln beschädigt.

"Ich saß während der Schießerei in einer Art Türnische bei einem Windfangeingang fest und konnte mein Handy ziehen und ein wenig filmen. Niemand wurde getroffen. Ein Auto wurde allerdings ein wenig beschädigt. Video-ID: Mehrere Journalisten und Passanten verstecken sich zwischen Autos wegen Schüssen", schrieb eine Twitter-Nutzerin.  

Die Polizei nahm den auf den Videos zu sehenden Schützen, der sich der Festnahme offenbar nicht erwehrte, rasch fest. Doch es war unklar, ob sie auch nach weiteren Verdächtigen suchte.

"An beiden Enden der Gasse, wo es zur Schießerei kam, gibt es Einschusslöcher."

Die Schießerei ereignete sich inmitten eines ohnehin schon chaotischen Tages in Portland: Dutzende von Menschen aus gegensätzlichen politischen Lagern gingen aufeinander los und setzten dabei alle möglichen improvisierten Waffen ein.

"Berichten zufolge ist es in Portland, Oregon, zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der 'Antifa' und den 'Proud Boys' gekommen."

Laut der Tageszeitung The Oregonian begann der Tag damit, dass eine Gruppe von etwa 300 linksextremen Demonstranten das Gebiet des zentral gelegenen Tom McCall Waterfront Park stürmte. Sie zwangen ein rivalisierendes Lager von etwa 100 rechten Aktivisten, ihre Veranstaltung auf einen verlassenen Parkplatz eines Kmart-Kaufhauses im Nordosten der Stadt zu verlegen. Jedoch folgten kleinere Gruppen von Antifa-Aktivisten den Proud Boys bald zu deren neuem Standort und lieferten sich dort mit ihnen offenbar verbale Auseinandersetzungen und Scharmützel.

"Eine Gruppe von etwa 50 Personen in für den 'schwarzen Block' typischer Bekleidung ist bei der rechten/Proud Boys-Demonstration auf dem verlassenen Kmart-Parkplatz in Portland angekommen. Rauch- und Feuerwerkskörper gezündet."  

"Großer Zusammenstoß zwischen Proud Boys und Antifa auf der 122. Avenue in Portland im Gange. Pfefferspray und Airsoft-Waffen eingesetzt, Kämpfe auf der Straße im Gange."

Irgendwann raste offenbar ein Kleinbus auf den Parkplatz und fuhr in ein dort wachsendes Gebüsch. Der von den Zeugen so bezeichnete "linke Agitator" am Steuer wurde, wie es hieß, mit Reizgas angesprüht und verjagt.  

Das Fahrzeug des allem Anschein nach glücklosen Kamikazefahrers wurde von den anwesenden rechten Demonstranten umgekippt.  

Während des ganzen Tages war keine sichtbare Polizeipräsenz zu verzeichnen, abgesehen von den Beamten, die den oben erwähnten Schützen festnahmen und den Tatort absuchten. Bereits im Vorfeld der Auseinandersetzungen warnte die Polizei von Portland, dass sie nicht in Zusammenstöße eingreifen und stattdessen "Informationen zur öffentlichen Sicherheit über Twitter mit der Öffentlichkeit teilen" würde. So sah eine typische Mitteilung aus:

"Einige Personen sind im Nordosten der 122. Avenue südlich des Sandy Boulevard aneinandergeraten. Es werden Feuerwerkskörper gezündet und Chemikalien aus Sprühdosen versprüht. Wer die Grenze zu kriminellen Aktivitäten überschreitet, wird verhaftet. [Der Verkehr auf] einigen Verkehrsspuren wird zeitweise von den Auseinandersetzungen behindert."  

Diese Strategie der Polizei kam für viele aus dem rechtskonservativen Lager alles andere als unerwartet:

"Portland ist ein gesetzloses Ödland. Die Antifa hat Patronenhülsen von einem Tatort mitgenommen – doch die Polizei wurde von der Stadt so bespuckt und entmachtet, dass sie nicht mehr tun wird [als das, was wir sehen], weil sie weiß, dass Portlands gewählte Demokraten Kriminelle unterstützen, nicht Recht und Ordnung." 

Die Polizei wusch tatsächlich die Hände in Unschuld – mit der Erklärung, es falle nicht in ihren Aufgabenbereich, Parteien möglicher Straßenkonflikte voneinander zu trennen, um diese Konflikte zu ersticken oder ihnen vorzubeugen. Der Leiter des Portland Police Bureau, Chuck Lovell, hatte am Freitag dazu Folgendes zu vermelden

"Man sollte nicht erwarten, dass Polizeibeamte mitten in der Menge stehen und versuchen, die Leute auseinanderzuhalten. Die Menschen sollten sich eigentätig voneinander fernhalten und körperliche Auseinandersetzungen vermeiden."  

Die Polizei verteidigte die gewählte Verhaltenslinie in einer weiteren Pressemitteilung am Sonntagnachmittag, in der eingeräumt wurde, sich einiger "Gewalttätigkeiten" und "Sachbeschädigungen" bewusst zu sein. Die Beamten baten die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Identifizierung von Opfern und Tätern:

"Ermittler prüfen gegebene Indizien, um festzustellen, ob Anklage wegen krimineller Handlungen erhoben werden kann", erklärte das Polizeibüro Portland. "Nur weil am Tatort, als die Spannungen hoch waren, keine Festnahmen vorgenommen werden, bedeutet das nicht, dass die Leute später nicht wegen Verbrechen angeklagt werden."

 

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