Mehrere große Waldbrände halten den Nordwesten der USA in Bann. Seit dem vergangenen Wochenende begünstigen Hitze und Trockenheit die Ausweitung der Brände und das Entstehen von Feuer-Tornados: Wie bei einem Wirbelsturm "wandern" Flammen in Säulenhöhe über weite Strecken. Das sind auch bei Waldbränden seltene Erscheinungen, wie The Guardian berichtete.
Insgesamt haben sich 16 Großbrände im Nordwesten der USA entwickelt. Der größte hat bereits eine Fläche von 1.210 Quadratkilometern erfasst, etwa die Größe von Los Angeles. In den amerikanischen Medien wurde dieser Flächenbrand am Wochenende unter dem Namen Bootleg Fire bekannt. Er grassiert im Süden des Staates Oregon, nahe der Grenze zu Kalifornien.
Die Bedingungen für die Feuerwehr sind sehr gefährlich. "Wir haben es mit schrecklichen Wetter-Ereignissen zu tun. Der Wind macht all unsere Bemühungen zunichte," sagte Sarah Gracey, eine Sprecherin der Feuerwehr in Oregon. Mehr als 2.000 Bewohner mussten evakuiert werden. 67 Wohnhäuser und hundert andere Gebäude wurden zerstört, tausende sind bedroht.
Am anderen Ende des Staates und in Washington State sind mehrere kleinere Brände mit hoher Intensität entstanden. Auch in Kalifornien greifen Brände um sich, die 30 und 40 Quadratkilometer ergreifen. Die Feuerwehr vergleicht sie mit den Bränden, die im Spätsommer und Herbst zu erwarten sind. Der Zusammenhang mit dem Klimawandel sei nicht mehr zu leugnen.
Nach Angaben von Bundesbehörden der USA waren am Sonntagabend 70 Großbrände zu verzeichnen. Sie haben insgesamt 4.100 Quadratkilometer erfasst.
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