Biden will Putin "zur Wahrung der Menschenrechte bewegen"

Im Vorfeld des Gipfeltreffens in Genf verspricht US-Präsident Joe Biden, den russischen Staatschef Wladimir Putin "zur Wahrung der Menschenrechte bewegen" zu wollen. Die USA und Russland befinden sich derzeit am tiefsten Punkt ihrer Beziehungen seit Jahrzehnten.

Am letzten Montag im Monat Mai wird in den USA traditionell der Memorial Day begangen. An diesem Feiertag gedenkt man der Gefallenen in den Kriegen für das Vaterland. US-Präsident Joe Biden hat zusammen mit seiner Frau Jill, seiner Tochter Asheley und seinem Enkelsohn Hunter im US-Bundesstaat Delaware aus diesem Anlass einen Gottesdienst besucht und anschließend eine Rede im Veterans Memorial Park abgehalten.

Der Staatschef gedachte auch seinem verstorbenen Sohn Beau, der als Mitglied der Delaware Nationalgarde im Jahr 2008 im Irak gedient hatte. Im Jahr 2015 war Beau Biden mit 46 Jahren an Hirnkrebs verstorben.

In der Rede zu Ehren der gefallenen US-Soldaten sprach Biden auch sein bevorstehendes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Genf an und hob hervor, dass er das Thema Menschenrechte ansprechen wird:

"Ich werde mich in ein paar Wochen mit Präsident Putin in Genf treffen und klarstellen, dass wir nicht zusehen werden, wie er diese Rechte missbraucht."

Ein Tweet von US-Vizepräsidentin Kamala Harris sorgte unterdessen für Empörung. Sie gratulierte ihren Followern zu dem verlängerten Wochenende, ohne hierbei den Memorial Day zu erwähnen. Der Politikerin wird nun vorgeworfen, sie habe keinen Respekt vor den Gefallenen.

Das Gipfeltreffen zwischen Putin und Biden soll am 16. Juni in Genf stattfinden. Die Staatschefs kommen vor dem Hintergrund einer tiefen Krise in den bilateralen Beziehungen zwischen Moskau und Washington zusammen. Ein Beleg für die Spannungen ist ein Interview Bidens im März, in welchem er Putin als "Mörder" bezeichnete.

Außerdem beschuldigt die Biden-Regierung Russland einer Reihe verdeckter Aktionen einschließlich des Hackens US-amerikanischer Computernetzwerke und einer Militarisierung der arktischen Region. Moskau entgegnet, die USA versuchten der russischen Wirtschaft mit grundlosen Sanktionen und politischen Anschuldigungen zu schaden, da man offenbar eine Regierung, die eine souveräne Politik verfolgt, nicht tolerieren wolle.

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