Seit fast drei Wochen werden in den USA auch Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren geimpft. Zuvor hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA den Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer für diese Altersgruppe freigegeben. Mehr als 600.000 Kinder und Jugendliche haben bislang ein Vakzin gegen das SARS-CoV-2 verabreicht bekommen.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) untersucht nun eigenen Angaben zufolge mehrere Fälle von Herzmuskelentzündungen in Verbindung mit der Corona-Impfung. Demnach seien einige Fälle einer Myokarditis vorwiegend bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die kurz zuvor mit einem mRNA-Impfstoff geimpft worden waren, festgestellt worden.
Um wie viele Fälle es sich genau handelt, wurde nicht mitgeteilt. Auch die genaue Altersangabe der Betroffenen fehlt. Zudem wurde nicht spezifiziert, um welches Präparat es sich handelt. Die Vereinigten Staaten haben eine Notfallgenehmigung für zwei mRNA-Impfstoffe erteilt – von Moderna und BioNTech/Pfizer.
Demnach traten die Fälle typischerweise innerhalb von vier Tagen nach der Verabreichung des Vakzins. Laut CDC öfter nach der zweiten als nach der ersten Dosis. Zudem sei eine Myokarditis häufiger bei Männern als bei Frauen aufgetreten.
Laut der CDC schienen die meisten Fälle mild zu verlaufen, eine Nachverfolgung sei im Gange. Die Überprüfung der Berichte befinde sich noch in der Anfangsphase. Die CDC betont jedoch, dass die Herzprobleme auch völlig unabhängig von der Impfung aufgetreten sein könnten, denn die Rate an Herzmuskelentzündungen übersteige nicht die ohnehin zu erwartenden Fälle bei Jugendlichen. Eine Myokarditis kann durch eine Vielzahl von Viren verursacht werden.
Die Behörde hat dennoch eine Richtlinie auf ihrer Internetseite veröffentlicht, die die Ärzte und Kliniken dazu auffordert, auf ungewöhnliche Herzsymptome bei jungen Menschen zu achten, die gerade ihre Impfungen erhalten haben.
Kanada hatte als erstes Land überhaupt das Verabreichen des Corona-Vakzins von BioNTech/Pfizer bei Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren erlaubt. Bisher war der Impfstoff erst ab 16 Jahren zugelassen. In der EU darf das Mittel bislang weiterhin nur Menschen ab 16 Jahren gespritzt werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit die Zulassung des Präparats von BioNTech/Pfizer für 12- bis 15-Jährige.
BioNTech/Pfizer hat über Nebenwirkungen bei Jugendlichen berichtet, die denen ähneln, die bislang bei jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 Jahren beobachtet wurden. Am häufigsten seien es Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Müdigkeit. Die Nebenwirkungen sollen demnach kurz sein und etwa 24 bis 48 Stunden andauern.
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