Nordamerika

USA: Gewerkschaft wirft Amazon illegale Beeinflussung bei Abstimmung zu Arbeitnehmervertretung vor

Im Amazon-Lagerhaus in Bessemer im US-Bundesstaat Alabama stimmen Mitarbeiter über eine Gewerkschaftsgründung ab. Laut ersten vorläufigen Ergebnissen stimmte die Mehrheit der Angestellten gegen eine Gewerkschaft. RWDSU wirft Amazon illegale Einflussnahme vor.
USA: Gewerkschaft wirft Amazon illegale Beeinflussung bei Abstimmung zu Arbeitnehmervertretung vorQuelle: AFP © Patrick T. Fallon

Wie lokale Medien in Alabama berichteten, sollen bis jetzt 1.100 Mitarbeiter in dem Standort gegen eine Gewerkschaftsgründung gestimmt haben – bei nur 463 "Ja"-Stimmen. Sollte das Endergebnis der Abstimmung ähnlich ausfallen, wäre es ein herber Rückschlag bei dem Versuch, die erste Gewerkschaftsvertretung bei Amazon in den USA zu installieren.

Während die Auszählung fortgesetzt wird, macht die Einzelhandels-, Großhandels- und Kaufhausgewerkschaft (RWDSU), Mitorganisator der Abstimmung, Amazon schwere Vorwürfe. RWDSU-Chef Stuart Appelbaum erklärte:

"Unser System ist kaputt, Amazon hat das voll ausgenutzt, und wir werden den Arbeitsausschuss auffordern, Amazon für sein illegales und ungeheuerliches Verhalten während der Kampagne zur Verantwortung zu ziehen. Aber täuschen Sie sich nicht: Dies ist immer noch ein wichtiger Moment für die arbeitenden Menschen und ihre Stimmen werden gehört."

Konkret wirft die Gewerkschaft Amazon unter anderem vor, durch das Aufstellen von Wahlurnen auf dem Betriebsgelände bei den Mitarbeitern den Eindruck erweckt zu haben, dass Amazon selbst die Stimmzettel auswerten würde. Dies könne die Angestellten beeinflusst haben, so die Gewerkschaft. Amazon hingegen bestritt, den US Postal Service (USPS) dazu gedrängt zu haben, die Wahlurnen dort aufzustellen. Das Unternehmen behauptete, die Urnen seien dort aufgestellt worden, um "unseren Mitarbeitern eine bequeme, sichere und private Möglichkeit zu bieten, auf dem Weg zur und von der Arbeit zu wählen, wenn sie das möchten".

Allerdings deuten E-Mails, die der Washington Post vorliegen sollen, darauf hin, dass Amazon die US-Post doch drängte, eine Wahlurne auf dem Gelände aufzustellen. Eine weitere E-Mail sechs Tage später soll fordern, dass ein ungenannter Mitarbeiter im "Amazon HQ" über den Fortschritt der Wahlurne "auf dem Laufenden gehalten" werden wollte.

Das National Labor Relations Board, das die Abstimmung in Bessemer überwacht, hatte eine frühere Anfrage, eine Wahlurne auf dem Betriebsgelände aufzustellen, mit der Begründung abgelehnt, dass dies "eine klare Möglichkeit zur Einschüchterung der Mitarbeiter" darstelle. Von den rund 6.000 Angestellten in Bessemer sollen nur etwa 55 Prozent ihre Stimme abgegeben haben – alle per Post. Um die gewerkschaftliche Vertretung zu installieren, ist eine einfache Mehrheit ausreichend.

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