Nordamerika

"Schöne Dinge" – In seinen Memoiren berichtet Präsidentensohn Hunter Biden von seiner Drogensucht

Die mit großer Spannung erwarteten "Lebenserinnerungen" von Hunter Biden, dem Sohn des US-Präsidenten Joe Biden, sind in den USA erschienen. Darin spricht er ausführlich über seine Drogenexzesse, aber leider kaum über die mutmaßlichen Korruptionsverstrickungen in der Ukraine.
"Schöne Dinge" – In seinen Memoiren berichtet Präsidentensohn Hunter Biden von seiner DrogensuchtQuelle: www.globallookpress.com © US Senate Television

Hunter Biden, der Sohn des US-Präsidenten Joe Biden, erzählt in einem neuen Buch von seinem langen Kampf mit oder gegen Alkohol und Drogen. "Ich habe auf den Straßen von Washington, D.C. Crack gekauft und in einem Hotelbungalow in Los Angeles mein eigenes gekocht", berichtet Biden in seinen Memoiren mit dem klangvollen Titel "Beautiful Things" (also auf Deutsch: "Schöne Dinge"), die am Dienstag in den USA veröffentlicht wurden. "Ich brauchte so dringend Alkohol, dass ich schon auf dem kurzen Weg vom Kiosk zu meiner Wohnung die Wodka-Flasche öffnen musste, um einen Schluck daraus zu nehmen."

Biden berichtet in dem Buch offen von seinem Absturz und dem schwierigen Weg zurück aus dem Teufelskreis von Drogenexzessen, Therapien und immer neuen Rückfällen. "Wir sind mit unserer Sucht immer allein", schreibt er. "Es spielt keine Rolle, wie viel Geld man hat, mit wem man befreundet ist, aus welcher Familie man kommt. Am Ende müssen wir selbst damit zurechtkommen."


Hunter Biden beschreibt die schweren Schicksalsschläge, von der seine Familie heimgesucht wurde –, vor allem den Tod seines Bruders Beau, der ihn schwer aus der Bahn warf. "Ich habe mich nie so einsam gefühlt wie nach Beaus Tod. Ich verlor jede Hoffnung." Nur durch die "bedingungslose Liebe" seines Vaters und die "immerwährende Liebe" für seinen Bruder habe er sich fangen können. Er komme "aus einer Familie, die von Schicksalsschlägen geformt wurde und von einer außerordentlichen, unzerbrechlichen Liebe zusammengehalten wird".

Hunter ist ein Sohn aus Joe Bidens erster Ehe. Bidens damalige Ehefrau Neilia Hunter Biden und die gemeinsame Tochter Naomi waren Ende 1972 bei einem Autounfall getötet worden. Die beiden Söhne Beau und Hunter überlebten verletzt. Joe Biden erzog die beiden allein, bis er seine heutige Frau Jill kennenlernte. Schicksalsschläge blieben in der Familie auch später nicht aus: 2015 starb der älteste Sohn Beau des heutigen US-Präsidenten im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor.

Im US-Präsidentschaftswahlkampf hatten Hunters Ukraine-Geschäfte seinen Vater Joe Biden schwer in Erklärungsnot gebracht. Obwohl er keinerlei Erfahrungen im Gasgeschäft und auch keinen Bezug zur Ukraine hatte, wurde Hunter Biden nach dem Putsch in Kiew in den Vorstand des ukrainischen Gasunternehmens Burisma berufen. In der Zeit von November 2014 bis Oktober 2015 soll er dafür gar ein "Beraterhonorar" über 16,5 Millionen US-Dollar erhalten haben. Für die ukrainischen Parlamentsabgeordneten Aleksander Dubinski und Andrei Derkatsch steht fest, dass Biden diese enorme Summe nicht aufgrund seiner "brillanten Businessentscheidungen oder Empfehlungen" erhalten hatte.

Während des US-Wahlkampfes sorgte der geleakte Inhalt eines Laptops von Hunter Biden für mediale Aufmerksamkeit. Darin fanden sich neben vielen Fotos, die Hunter Biden in unvorteilhaften Lebenslagen zeigten, auch zahlreiche Emails, die den Verdacht erhärteten, Hunter Biden und sein Vater hätten politische Einflussnahme verkauft. Die Geschichte wurde zwar in der heißen Wahlkampfphase in den USA bekannt, jedoch in der Breite der US-amerikanischen Presse sowie den meisten sozialen Medien weitgehend ignoriert oder unterdrückt.

Die deutsche Ausgabe der Memoiren wird am 13. April im Verlag Hoffmann und Campe erscheinen.

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(rt de/dpa)

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