USA: Steuerfahnder nehmen Ermittlungen gegen Hunter Biden auf
Hunter Biden ist nach eigenen Angaben in das Visier von Steuerfahndern des US-Bundesstaates Delaware geraten. Dies teilte der 50-jährige Sohn des möglichen neuen US-Präsidenten Joe Biden am Mittwoch über das Wahlkampfteam seines Vaters mit. Die Bundesbehörden sollen demnach seine Anwälte am Vortag darüber in Kenntnis gesetzt haben. Hunter Biden bestätigte, dass er die Angelegenheit ernst nehme, jedoch zuversichtlich sei, dass eine objektive Untersuchung seine Unschuld ergeben werde. Die Ermittlungen sollen untersuchen, ob Hunter Biden bei seinen Auslandsgeschäften vor allem in China gegen Steuer- und Geldwäschegesetze verstoßen hatte.
Bidens Sohn hat sich in den vergangenen Jahren mit fragwürdigen Geschäften international einen Namen gemacht. So soll er durch das Amt seines Vaters als Vizepräsident unter dem US-Präsidenten Barack Obama eine hochdotierte Anstellung beim ukrainischen Gasunternehmen Burisma erlangt und andere dubiose Auslandsgeschäfte getätigt haben. Präsident Donald Trump warf Biden während des Wahlkampfes wiederholt vor, von den Geschäften seines Sohnes gewusst zu haben und diesen bewusst schützen zu wollen. Biden wies jedoch alle Vorwürfe pauschal zurück und nahm bislang nie offiziell Stellung zu den Geschäften seines Sohnes.
Die Behauptungen des US-Präsidenten beruhen auf E-Mails, die vor der Wahl von der New York Post veröffentlicht wurden. Trumps Wahlkampfteam wertete den Inhalt der E-Mails als Beweis dafür, dass der ehemalige Vizepräsident durchaus von den Machenschaften seines Sohnes wusste. Die E-Mails selbst sollen von einem Laptop stammen, der in einer Reparaturwerkstatt gefunden worden sei und sich zuvor im Besitz von Hunter Biden befunden haben soll. Die New York Post soll demnach eine Kopie der Festplatte von Rudy Giuliani, dem persönlichen Anwalt und langjährigen Vertrauten Donald Trumps erhalten haben. Der Laptop sei im Dezember 2019 vom FBI beschlagnahmt worden.
Ende September legten die Republikaner im Senat einen 87-seitigen Bericht vor, der sich mit Hunter Bidens Anstellung im Burisma-Aufsichtsrat befasste. Darin heißt es, dass zwei Beamte der Obama-Administration die Tätigkeit Hunter Bidens wegen eines potenziellen Interessenkonflikts als problematisch erachteten. Das Büro des Vizepräsidenten und Beamte des Außenministeriums sollen diese Bedenken ignoriert haben. Beweise für eine Beeinflussung der US-Politik gegenüber der Ukraine wurden in dem Bericht nicht erwähnt.
US-Bundesbehörden sollen laut CNN wenige Monate vor der Wahl die bereits laufenden Ermittlungen gegen Bidens Sohn eingestellt haben, um Regelungen zu befolgen, wonach die Wahl nicht beeinflusst werden dürfe. Sowohl das FBI als auch die amerikanische Steuerbehörde (IRS) sind an den Ermittlungen beteiligt. Die Vorwürfe gegen Hunter Biden wurden nur begrenzt bekannt, da die Berichte in den sozialen Medien zensiert und von Mainstream-Medien weitestgehend ignoriert wurden.
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(dpa/RT)
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