Nordamerika

Christopher Miller: Wer ist der neue Verteidigungsminister der USA?

Wenige Stunden nach der Entlassung von Mark Esper als US-Verteidigungsminister hat US-Präsident Donald Trump einen Vertreter ernannt. Der 55-jährige Christopher Miller war zuvor Chef der Nationalen Antiterror-Zentrale und ist Afghanistan-Veteran.
Christopher Miller: Wer ist der neue Verteidigungsminister der USA?© Joshua Roberts/Pool via CNP/M Source: www.imago-images.de

Christopher Miller ist ehemaliger Kommandeur bei den Spezialeinheiten der US-Armee und früherer stellvertretender Verteidigungsminister für Spezialoperationen und Terrorismusbekämpfung. Dennoch ist er weitläufig unbekannt und gehört nicht zu den bekanntesten Vertretern, die die Schnittstellen zwischen US-Politik und -Militär besetzen. Von Mitarbeitern und Mitstreitern wird er beschrieben als "herausragender Führer, der stets die Auswirkungen seiner Arbeit und seiner übergreifenden Verteidigungsstrategie im Auge behalten hat". Miller gilt als zurückhaltend und mit einem lockeren Führungsstil ausgestattet.

Als Kompaniechef der 5. Special Forces Group half Miller bei der Leitung der ersten verdeckten Invasion in Afghanistan nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York vom 11. September 2001. Eine kleine Anzahl von Green Berets aus der Truppe, von denen einige zu Pferd eingesetzt wurden, traten an, um die Taliban im Rahmen dieses Einsatzes zu bekämpfen. Hierfür meldete sich Miller freiwillig. Einem ehemaligen Mitglied der Einheit zufolge war er für den Ablauf dieses ersten Einsatzes verantwortlich und genießt bis heute einen hervorragenden Ruf unter den Kräften der US-Spezialeinheiten.

Nach seinem Ausscheiden aus der Armee im Jahr 2014 ging Miller zum Pentagon und arbeitete mehr als zwei Jahre als Berater für Spezialoperationen für Geheimdienste und Politik. Von März 2018 bis Dezember 2019 war der 55-Jährige Teil des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus und fungierte als Sonderassistent von Präsident Trump und als leitender Direktor für Terrorismusbekämpfung und grenzüberschreitende Bedrohungen. Am 6. Januar 2020 wurde Miller stellvertretender Verteidigungsminister für Spezialoperationen und Terrorismusbekämpfung, eine Position, die er bis zu seiner Bestätigung als Leiter der Nationalen Antiterror-Zentrale am 10. August dieses Jahres innehatte.

Heute führt er das Pentagon beim Abzug der Truppen aus Afghanistan an, um den fast zwei Jahrzehnte dauernden Konflikt zu beenden. In einem Meinungsbeitrag vom 10. September in der Washington Post legte Miller eine weitere Priorität fest: Er will die schwer angeschlagene Al-Qaida-Terrororganisation zerschlagen, bevor sie sich neu gruppieren und regenerieren kann.

Die einzige Wahrheit über die Terrorismusbekämpfung ist, dass ständiger Druck auf terroristische Gruppen ausgeübt werden muss, die die Absicht oder Fähigkeit haben, uns anzugreifen.

Nun folgte Miller dem Ruf des US-Präsidenten in das Amt des US-Verteidigungsministers, obwohl seine Karriere durchaus kurz sein könnte. Es gilt als sicher, dass Joe Biden, falls er US-Präsident werden sollte, Michèle Flournoy nach seiner Amtseinführung zur Leiterin des Ministeriums ernennen wird. Flournoy war unter dem früheren US-Präsidenten Barack Obama tätig als Under Secretary of Defense for Policy.

Mehr zum Thema - "Russen töten" und "Assads Büros zerbomben" – Wird er der neue alte CIA-Chef unter Biden?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.