Nordamerika

US-Kongresswahlen: QAnon-Anhängerin zieht ins Repräsentantenhaus ein

Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene, welche die Verschwörungstheorien von QAnon unterstützt, sitzt von nun an im Repräsentantenhaus. Donald Trump hielt sie bereits für einen künftigen Star der Republikanischen Partei der USA.
US-Kongresswahlen: QAnon-Anhängerin zieht ins Repräsentantenhaus einQuelle: Reuters © Elijah Nouvelage

Eine Unterstützerin rechter Verschwörungstheorien der Gruppe QAnon zog bei der US-Kongresswahl in das US-Repräsentantenhaus ein. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene setzte sich am Dienstag im Bundesstaat Georgia gegen ihren Rivalen von der Demokratischen Partei durch. Greene ist als Geschäftsfrau tätig und gilt als "Polit-Neuling".

Die 46-Jährige hat jedoch bereits eine große Anhängerschaft in sozialen Medien, wo sie mit umstrittenen Posts für Aufsehen sorgte. Präsident Donald Trump hatte Greene vor zwei Monaten als "künftigen republikanischen Star" bezeichnet. Im Wahlkampf für die Kongresswahl posierte Greene in Videos mit einem Sturmgewehr und warnte vor "Antifa-Terroristen". Greene sprach bereits von einer angeblichen "islamischen Invasion" auf Regierungsgebäude.

Die zentrale Behauptung der QAnon-Anhänger lautet, dass es eine Verschwörung gegen Präsident Donald Trump in den tieferen Schichten des amerikanischen Regierungsapparats gebe. Sie behaupten oft, prominente Politiker der Demokratischen Partei in den USA ließen sich mit Hormonen behandeln, die aus "dem Blut von Kindern" gewonnen würden.

Die QAnon-Bewegung sieht Trump als Kämpfer gegen "eine kriminelle und satanistische Organisation von Pädophilen", der Politiker der Demokraten, der Milliardär George Soros sowie diverse Hollywood-Stars angehören sollen. Sie behauptete sogar, dass der Milliardär und Anhänger der Demokraten George Soros – ein Jude, der den Holocaust überlebte – ein Kollaborateur derer gewesen sei, die "sein eigenes Volk den Nazis übergeben" hätten, hieß es in The Times of Israel. Präsident Trump weigerte sich während der Präsidentschaftsdebatte im vergangenen Monat, QAnon zu verurteilen, als er danach gefragt wurde. "Ich weiß nichts über QAnon, ich weiß sehr wenig", sagte Trump seinerzeit. Mindestens 19 republikanische Kandidaten im Repräsentantenhaus, welche QAnon-Inhalte unterstützten, sollen in dieser Wahlrunde auf den Stimmzetteln gestanden haben.

Ausgangspunkt der Bewegung war ein anonymer Internet-Beitrag im Jahr 2017, bei dem es um angebliche bizarre Riten von Kinderschändern und um politische Verschwörungen ging. Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen und rechtsradikalen Charakter. Die Bewegung hat sich inzwischen auch nach Europa ausgebreitet. Wie gefährlich QAnan ist, will sich der Verfassungsschutz in Deutschland bisher nicht festlegen. Schriftlich teilte die Behörde mit, "unter dem Dach des Grundgesetzes ist vieles an Verschwörungstheorie erlaubt. Bei QAnon prüfen wir noch, wohin sich das entwickelt und wie sich die Anhängerschaft zusammensetzt."

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