Nordamerika

Gefahr für Trumps Herausforderer? Ex-Angestellte wirft Biden Vergewaltigung vor

Als Senator soll sich der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden der Vergewaltigung schuldig gemacht haben, so die Anwältin Tara Reade. Einst angeblich mundtot gemacht, gibt sie nicht auf und spricht mit RT über ihre Erfahrungen. Von den Demokraten ist sie enttäuscht.
Gefahr für Trumps Herausforderer? Ex-Angestellte wirft Biden Vergewaltigung vorQuelle: www.globallookpress.com © Brian Cahn

Die heute 56-jährige US-Anwältin Tara Reade arbeitete vor 27 Jahren für einige Monate im Büro des damaligen Senators Joe Biden in Washington. Bereits 1993, als sie noch Angestellte des Senatorenbüros war, wandte sich Reade an offizielle Stellen, um angebliche sexuelle Belästigung durch den Senator zu melden. Was sie damals jedoch nach eigenen Aussagen vorzugsweise verschwieg und im Nachhinein zahlreichen US-Zeitungen erklärte: Biden soll sie vergewaltigt haben. Er soll sie im Keller des Kapitols gegen eine Wand gedrängt haben und gegen ihren Willen mit den Fingern in sie eingedrungen sein.

Kurz nachdem sie die Belästigung gemeldet hatte, habe sie ihren Arbeitsplatz verloren und kämpfte seit jeher um ihr Überleben. 

Ich habe meine Unterkunft verloren, ich habe meine Arbeit verloren, ich habe Geld verloren, alles. Meine Haustiere wurden bedroht, meine Tochter wurde bedroht, mein Leben wurde bedroht.

Als 2019 mehrere Frauen an die Öffentlichkeit traten, um über das mutmaßliche Verhalten des demokratischen Präsidentschaftskandidaten zu sprechen, entschied sich Reade, dasselbe zu tun. Sie bezeichnet diesen Vorgang als "sehr schwere Zeit", nicht zuletzt, da zahlreiche Medien entweder versuchten, sie zum Schweigen zu bringen, oder gegen sie hetzten. Hinter dieser willkürlichen Hetzkampagne steht für sie eindeutig Biden. Der US-Präsidentschaftskandidat Biden bestreitet diese Vorwürfe vehement.

Wissen Sie, er hat eine sehr starke PR-Firma namens SKDKnickerbocker engagiert, die von Anita Dunn, einer der Gründerinnen von Time's Up, geleitet wird. Sie hat auch gegen Weinstein-Opfer gehetzt. Sie weiß genau, was sie tut. Das Wahlkampfteam von Joe Biden hat ihr 2,2 Millionen (US-Dollar, Anm. d. Red) gegeben, damit sie Probleme wie mich zum Verschwinden bringt.

Die Medienkampagne gegen Reade nutze jede noch so kleine Information aus ihrem Leben, um sie als Waffe gegen sie zu verwenden. So wurde sie zum Beispiel als "russische Agentin" gebrandmarkt, da sie einen Roman verfasst hatte, der sich nun mal mit Russland beschäftigt. Vielmehr jedoch sieht sie die Schuld bei der Demokratischen Partei und der ihr übergeordneten Organisation der Demokratischen Partei (DNC). Diese ermöglichten ihrer Meinung nach mutmaßlichen "Sexualstraftätern" wie Biden erst, ungestraft ihrer Karriere nachzugehen. So soll Bidens Benehmen ein "offenes Geheimnis" unter den Demokraten gewesen sein.

Doch auch aus politischer Sicht sieht die einstige Demokratin den 77-Jährigen als Gefahr an.

Ich war in meinen Zwanzigern, er 53 Jahre alt. Er war stärker, größer und sah nicht so gebrechlich aus. Jetzt hat er diese Art von einem "Onkel Joe", einer großväterlichen Ausstrahlung. Das war nicht, wissen Sie … Er war teilweise auf dem Gipfel seiner Macht, als er Senator war, als ich ihn kannte. Jetzt jedoch sehe ich viel von seiner Gebrechlichkeit und Unfähigkeit, einen Satz oder Gedanken zu vervollständigen. Und das stelle ich wirklich auch in Frage. Ich weiß nicht. Als sie ihn fragten, ob er sich an mich erinnere, habe ich das genau beobachtet, und ich bin mir nicht sicher, ob er es tut. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Er scheint sehr verwirrt zu sein, wann immer sie ihn sehen.

Bis vor Kurzem war Reade noch Mitglied der Demokratischen Partei. Dies änderte sich jedoch, nachdem sie einen konservativen Umschwung wahrgenommen hatte, der die progressiven Wähler außer Acht lässt. Die Demokraten schürten lediglich eine Politik der "Angst" mit dem Hauptziel, Präsident Donald Trump aus dem Amt zu hieven. Von politischen Inhalten gebe es jedoch keine Spur.

Vom Vorwurf der russischen Wahleinmischung hält sie nichts:

Ich meine, die Wahlen 2016, die sie Russland zum Vorwurf machen, das ist lächerlich. Tatsache ist, dass Hillary Clinton nicht nach Wisconsin ging. Ich bin in Wisconsin aufgewachsen. Das war ein Fehler. Es ist ein Swing State, in den sie hätte gehen sollen und der sie die Wahl kostete. Sie hat ihre Arbeit nicht gemacht, und Sie sehen, dass Joe Biden das Gleiche tut. Es hat den Eindruck, als ob er ohne Wahlkampf antritt. Er redet nicht über Probleme. Die sagen eigentlich nur, dass Trump weg muss, und was ich später mache, sage ich dir, nachdem du mich gewählt hast.

Einen Wahlsieg der Demokraten betrachtet Reade als sehr besorgniserregend. Doch auch für das allgemeine politische sowie gesellschaftliche System findet die Anwältin für häusliche Gewalt scharfe Kritik.

Eine meiner Sorgen ist, ehrlich gesagt, wenn Biden Präsident wird, abgesehen davon, wie abscheulich es ist, zu sehen, dass die Person, die das getan hat was er mir angetan hat, in diese mächtigste Position vorrückt, so befürchte ich auch, dass die Rhetorik, die ich gehört habe, bedeutet, dass wir bis zum Frühjahr mit irgendjemandem im Krieg sein werden. Einer der endlosen Regimekriege wird wieder beginnen. Obwohl ich Trump in vielen Dingen politisch nicht zustimme, habe ich bemerkt, dass wir keinen Krieg hatten und Kriege beendet haben. Er hat jedoch viel zum Militärbudget gegeben und, wie Sie wissen, von Sozialprogrammen und Infrastrukturprogrammen weggenommen.

Vielleicht treten wir in diese gescheiterte Staatsphase des Kapitalismus ein, in der wir diese Kurve erreicht haben, in der wir, fast wie im Römischen Reich, ein bisschen zusammenbrechen. Die Korruption konsumiert sich sozusagen selbst. (…) Es ist schwer zu sagen. Aber eine Sache, vor der ich Angst habe, ist Krieg, und es scheint, als würden die Demokraten in letzter Zeit viel Rhetorik in diese Richtung bringen.

Auf die Frage, ob und für wen Reade bei der kommenden Wahl im November ihre Stimme geben werde, antwortete sie, dass sie dies noch nicht wisse. Sie bezweifelt, dass sie überhaupt wählen gehen wird. Sollte sie dies jedoch tun, dann stimme sie für keinen Kandidaten der beiden Parteien, da sie das bipolare Parteiensystem der USA grundlegend in Frage stellt.

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