Umfrage in den USA: Schlechte Werte für Trump im Umgang mit Corona
Stunden vor seinem positiven Corona-Test Anfang Oktober hatte US-Präsident Donald Trump öffentlich gesagt, ein "Ende der (Corona-)Pandemie ist in Sicht". Nach einer dreitägigen Behandlung im Militärkrankenhaus wurde Trump entlassen. Jetzt ist der republikanische Präsident wieder auf Wahlkampftour gegen seinen politischen Rivalen Joe Biden von der Demokratischen Partei.
Ärzte bestätigten, Trump sei genesen. Der US-Präsident sieht als Grund für seinen milden Krankheitsverlauf seine eigene Widerstandsfähigkeit und die in den USA zur Verfügung stehenden Medikamente. Auch sein Sohn Barron wurde positiv auf das Virus getestet, zeigte aber keinerlei Symptome. Trumps Krankheitsverlauf löste eine Diskussion zum Thema Herdenimmunität aus. Trump vertritt die Ansicht, Personen aus Risikogruppen sollten sich schützen, während andere ihr Leben wie bisher weiterführen könnten.
Die Frage nach der richtigen Balance zwischen dem Umgang mit dem Virus und dem Schutz der Wirtschaft sowie der Gewährleistung eines normalen Lebens bleibt bestehen. Neben steigenden Arbeitslosenzahlen riskieren die USA für eine ganze Generation von Schulkindern hohe Lerndefizite.
Insgesamt sollen in den USA mittlerweile 8 Millionen Menschen durch das Coronavirus erkrankt sein. Bisher wurden 218.000 Todesfälle gemeldet (Stand Donnerstag den 15. Oktober 2020). Die US-Wirtschaft strauchelt. So meldeten sich in der vergangenen Woche 898.000 mehr US-Amerikaner zur Arbeitslosenhilfe an. Im Zuge der Feierlichkeiten zu "Thanksgiving" sind steigende Infektionszahlen zu erwarten. Die US-Bürger wurden aufgerufen, wenn sie den Risikogruppen angehören, auf Verwandtschaftsbesuche zu verzichten.
Insgesamt 1.211 Erwachsene nahmen zwischen dem 8. und 12. Oktober an einer Umfrage zur Corona-Politik in den USA teil. Im Ergebnis zeigte sich, dass 54 Prozent den Umgang und die Politik von Donald Trump in der Coronavirus-Pandemie missbilligen. Nur 26 Prozent befürworten seine Politik.
Nach dem Tod der Richterin des Obersten Gerichtshofs Ruth Bader Ginsburg strebt Donald Trump nach einer raschen Neubesetzung durch Amy Coney Barrett. Sie gilt unter anderem als Abtreibungsgegnerin. 35 Prozent der Umfrageteilnehmer sind gegen die Ernennung Barretts, 30 Prozent dafür, 34 Prozent hatten dazu keine Meinung.
Die US-Präsidentschaftswahlen finden in diesem Jahr am 3. November statt. Biden liegt laut Umfragen in den sogenannten "Swing States" – jenen Bundesstaaten, die wegen der traditionell schwankenden Ergebnisse als wahlentscheidend gelten – derzeit vor Trump.
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