Morgan Stanley: US-Amerikaner horten aus Zukunftsangst Billionen von US-Dollar in bar
Neue Untersuchungen der Investmentbank Morgan Stanley ergaben, dass die US-Verbraucher mehr Geld als je zuvor gespart haben, da sie von April bis Juli eine Rekordsparsumme von 12,5 Billionen US-Dollar angehäuft haben.
Diese Anhäufung erfolgt inmitten wahrscheinlicher wirtschaftlicher Unsicherheiten dieses Jahres, die mit der wahrscheinlichen neuen Corona-Welle und den Nachwirkungen der US-Präsidentschaftswahlen im November in Verbindung gebracht werden. Laut der Geschäftsführerin der Bank, Ellen Zentner, entspricht die Summe 13,5 Monaten der am 31. Juli ausgelaufenen Arbeitslosenzusatzversicherung in Höhe von 600 US-Dollar pro Woche.
Die Ersparnisse seien über das gesamte Einkommensspektrum hinweg aufgebaut worden, soll Zentner laut Yahoo Finance erklärt haben. Das stehe im Gegensatz zu dem üblicheren Szenario, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Geld von wohlhabenderen Haushalten angehäuft wird, während Haushalte mit niedrigerem Einkommen aufgrund von Arbeitsplatzverlusten zu aggressiveren Ausgaben gezwungen seien.
Nach Angaben des US-Handelsministeriums stiegen die Einzelhandelsumsätze im August um 0,6 Prozent, womit die Prognosen für ein Wachstum von 0,7 Prozent leicht verfehlt wurden. Im vergangenen Monat sank die Wachstumsrate der Einzelhandelsumsätze auf 0,6 Prozent ab, wobei sie im Juli noch bei 0,9 Prozent lag.
Mehrere große US-Einzelhändler haben vor einem Rückgang bei den Verkäufen in diesem Monat gewarnt, wobei Experten darüber spekulierten, wann die Haushalte mit Ersparnissen tatsächlich beginnen werden, ihr Geld auszugeben. Der leitende Wirtschaftsprognostiker von Deloitte Insights, Dr. Daniel Bachman, warnte:
Wir haben ein paar Landminen in der Wirtschaft, wie zum Beispiel den Verlust des Zuschusses zur Arbeitslosenversicherung in Höhe von 600 US-Dollar und den Mangel an Hilfe für staatliche und lokale Regierungen.
Wir werden also ein negatives viertes Quartal für das BIP haben. Das Worst-Case-Szenario ist, dass zusammen mit dem Fehlen eines [COVID-19]-Impfstoffs die Verbraucherausgaben wirklich anfangen zu sinken, da die Menschen beginnen, sich über die längere Frist Sorgen zu machen.
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