Trump will patriotische Bildung einführen: "Linke Indoktrination eine Form von Kindesmissbrauch"
Die Debatte um Rassismus in den Vereinigten Staaten von Amerika wird seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd von Massenprotesten begleitet. Für Präsident Donald Trump ist das die Folge einer jahrzehntelangen "linken Indoktrination in unseren Schulen", wo Kindern beigebracht werde, sich für die Geschichte des Landes zu schämen. Das sei "eine Form des Kindesmissbrauchs", sagte Trump.
Die per Präsidentenerlass gebildete Kommission für patriotische Bildung soll das nun ändern.
Unserer Jugend wird beigebracht werden, Amerika mit ihrem ganzen Herzen und ihrer ganzen Seele zu lieben. Wir wollen, dass unsere Söhne und Töchter wissen, dass sie Bürger der außergewöhnlichsten Nation der Weltgeschichte sind.
In Amerika gibt es schon länger eine Debatte darüber, ob Rassismus in Institutionen und Alltag verankert ist – und darüber, inwieweit die frühe Geschichte der Vereinigten Staaten von der Sklaverei geprägt wurde. Die Kontroverse spitzte sich in den vergangenen Monaten nach dem Tod schwarzer Amerikaner durch Polizeigewalt und den zum Teil gewalttätigen Protesten dagegen zu.
Vor der Präsidentenwahl am 3. November beziehen Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden klar Position auf verschiedenen Seiten der Debatte. Biden sprach Anfang des Monats davon, dass sich Amerika seiner "Ursünde" der Sklaverei und ihrer Folgen stellen müsse. Trump verneinte stets, dass es systematischen Rassismus in den USA oder in Institutionen wie der Polizei gebe.
In seiner Rede am Donnerstag griff der Präsident speziell das "1619"-Projekt der New York Times an. Die Zeitung nahm das Eintreffen des ersten Schiffes mit Sklaven aus Afrika in einer englischen Kolonie in Nordamerika zum Anlass, die Rolle der Sklaverei im Werdegang der USA zu analysieren. Trump sprach von einem Kreuzzug gegen die amerikanische Geschichte, "toxische Propaganda, ideologisches Gift", die das Land zu zerstören drohten.
Die Sklaverei war in den USA erst nach dem Bürgerkrieg mit dem 13. Zusatz zur US-Verfassung 1865 abgeschafft worden. Unter den Gründervätern der USA 1776 waren mehrere Sklavenhalter.
US-Justizminister William Barr hatte bereits am Vortag der Bewegung "Black Lives Matter" die Diskriminierung und Polizeigewalt gegen schwarze Amerikaner angeprangert, und vorgeworfen, dass sie nicht wirklich am Schicksal der Menschen interessiert sei. Die Bewegung würde "eine kleine Zahl von Schwarzen, die bei Konflikten mit der Polizei getötet werden, normalerweise weniger als ein Dutzend pro Jahr, ausnutzen, um eine breitere politische Agenda zu verfolgen", sagte Barr bei einem Auftritt im konservativen Hillsdale College. Er machte keine Angaben dazu, woraus diese Agenda aus seiner Sicht besteht.
Kritik erntete der Justizminister auch für einen Vergleich: Ein landesweiter Lockdown in der Corona-Krise wäre wie Hausarrest, sagte er.
Neben der Sklaverei, die eine andere Art von Einschränkung war, ist das die größte Verletzung bürgerlicher Freiheiten in der amerikanischen Geschichte.
Der demokratische Kongressabgeordnete James Clyburn bezeichnete das als "lächerlichste, unsensibelste, entsetzlichste" Äußerung, die er je gehört habe.
Today, we are seeing the results of decades of left-wing indoctrination in our schools.No American student should be made to feel ashamed of their history or identity. pic.twitter.com/pJrwI4ZyHE
— The White House (@WhiteHouse) September 17, 2020
Biden sagte in einer Fragestunde mit Wählern am Donnerstag:
Ehrlich gesagt, die sind einfach krank. (...) Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals eine so durch und durch verantwortungslose US-Regierung erleben würde.
Wer hätte sich vorstellen können, dass ein US-Justizminister jemals die Empfehlungen von Wissenschaftlern, die Leben retten sollen, mit der Sklaverei vergleichen würde, bei der Menschen in Ketten gelegt wurden, kritisierte er.
Mehr zum Thema - Hillary Clinton: Biden darf beim Wahlausgang "unter keinen Umständen nachgeben"
(rt/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.