Nordamerika

Trump froh darüber, Saudi-Arabiens Kronprinz nach Ermordung Khashoggis "den Arsch gerettet" zu haben

Trump rühmte sich damit, Saudi-Arabiens Kronprinz nach dem Mord am Journalisten Jamal Khashoggi "den Arsch gerettet zu haben". Rüstungsdeals mit Saudi-Arabien seien ihm wichtiger als die Einschätzung der CIA, dass der Kronprinz hinter der Ermordung Khashoggis stecke.
Trump froh darüber, Saudi-Arabiens Kronprinz nach Ermordung Khashoggis "den Arsch gerettet" zu habenQuelle: www.globallookpress.com © Bernd von Jutrczenka

Neuesten Enthüllungen zufolge hat US-Präsident Donald Trump sich damit gebrüstet, den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman nach dem brutalen Mord am Journalisten Jamal Khashoggi geschützt und vor Ermittlungen durch die USA bewahrt zu haben. Wie das Portal Business Insiderberichtet, geht dies aus dem Enthüllungsbuch des Journalisten Bob Woodward hervor. Trump habe in Interviews mit dem Reporter geprahlt, den Kronprinzen vor Ermittlungen durch den US-Kongress geschützt zu haben.

Der 59-jährige Journalist Khashoggi, der für seine Kritik am saudischen Königreich bekannt war, wurde am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet und zerstückelt, was für einen internationalen Sturm der Entrüstung sorgte. Ernste Maßnahmen von westlicher Seite musste das saudi-arabische Königshaus jedoch nicht befürchten. Die deutsche Bundesregierung einigte sich lediglich auf einen mehrmonatigen Stopp von Rüstungsexporten nach Saudi-Arabien, zu einer schnellen Einberufung von Diplomaten – wie etwa in den Fällen Skripal oder Nawalny – kam es nicht. Auch US-Präsident Trump waren die Deals mit dem saudischen Königshaus wichtiger als eine Aufklärung des Mordes.

Den Enthüllungen Woodwards zufolge war Trump froh darüber, inmitten des öffentlichen Aufschreis Ermittlungen des Kongresses verhindert zu haben. So sagte er wörtlich:

Ich habe seinen Arsch gerettet. Ich war in der Lage, den Kongress dazu zu bringen, ihn in Ruhe zu lassen. Ich war in der Lage, sie zum Aufhören zu bewegen.

Trump überging nach der Ermordung Khashoggis den Kongress, um den Saudis und den Vereinigten Arabischen Emiraten Waffen im Wert von rund acht Milliarden Dollar zu verkaufen. Gegen spätere Resolutionen, die die Waffenverkäufe blockieren sollten, legte er wiederholt sein Veto ein. Außerdem legte er ein Veto gegen einen Gesetzentwurf ein, der die Unterstützung der USA für die Saudis im Jemenkrieg beenden sollte. Der Krieg im Jemen hatte zu einer verheerenden humanitären Krise geführt, bei der auch Zivilisten mit in den USA hergestellten Bomben getötet wurden.

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Auf die Frage Woodwards, was er damit meine, dass er bin Salman "gerettet" habe, sagte er:

Das müssen sie selber herausfinden. Ich verstehe, was sie sagen, und ich wurde in diese Sache mit hineingezogen. Ich weiß alles über die ganze Situation.

Der US-Präsident betonte auch, dass er dem Kronprinzen glaube, wenn er sagt, dass er unschuldig sei, obwohl die CIA und auch andere Geheimdienste zu dem Schluss kamen, dass Prinz bin Salman persönlich den Mord an Khashoggi angeordnet hatte:

Er sagt sehr entschieden, dass er es nicht getan hat. Sie haben außerdem über einen ziemlich kurzen Zeitraum 400 Milliarden Dollar für US-Güter ausgegeben.

Ungewöhnlich offen äußerte sich der Präsident auch zur Vormachtstellung Saudi-Arabiens im Nahen Osten:

Und wissen Sie, sie sind im Nahen Osten. Wissen Sie, sie sind groß. Aufgrund ihrer religiösen Zentren haben sie die wahre Macht. Sie haben das Öl, aber sie haben auch die großen Zentren der Religion. Das wissen Sie doch, oder? Sie würden keine Woche überleben, wenn wir nicht dort wären, und das wissen sie.

Woodwards Enthüllungsbuch "Rage" hat Trump bereits unter Druck gesetzt, denn aus diesem geht hervor, dass Trump seinen Landsleuten die potenzielle Gefahren des Coronavirus bewusst verschwieg, obwohl er bereits seit Februar davon wusste. Der Präsident begründet dies damit, dass er "Panik vermeiden wollte", und verglich sein Verhalten zuletzt mit dem von Churchill im Zweiten Weltkrieg. Woodward steht seinerseits in der Kritik, die Aussagen aus den Interviews erst jetzt – wenige Wochen vor den anstehenden Wahlen – zu veröffentlichen. Seine Kollegen unterstellen ihm, dadurch die Verkaufszahlen seines Buches erhöhen zu wollen.

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