Nordamerika

Es wächst zusammen ... – Spitzenposten bei Amazon für ehemaligen NSA-Direktor Keith Alexander

Jüngst konnte Jeff Bezos dank der Corona-Krise seinen Profit bei Amazon erneut massiv steigern. Das US-Unternehmen fällt aber auch immer wieder durch dubiose Aktivitäten in Richtung der US-Geheimdienstgemeinschaft auf. Eine neue Personalie sorgt für besonderes Aufsehen.
Es wächst zusammen ... – Spitzenposten bei Amazon für ehemaligen NSA-Direktor Keith AlexanderQuelle: Reuters © Brendan Smialowski

Vor allem während, oder vielmehr dank der Corona-Krise konnte der US-Handelskonzern Amazon noch einmal kräftig zulegen. So konnte das Unternehmen von Multimilliardär Jeff Bezos seinen Umsatz im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresumfang um mehr als 40 Prozent steigern.

Doch immer wieder fällt der Konzern auch mit dubiosen Meldungen auf. So gab man bei Amazon im Juli 2017 letztendlich zu, dass einige der von seiner ständig auf Kommandos lauschenden Sprachassistentin Alexa gemachten Aufzeichnungen von den Servern des Unternehmens niemals gelöscht wurden, selbst wenn Benutzer glaubten, diese angebliche Option gezielt erzwungen zu haben.

Im Juni 2018 kam ans Licht, dass die Nation Security Agency (NSA) Amazon 600 Millionen US-Dollar für die Entwicklung eines Cloud-Systems zukommen ließ. Die von den Amazon Web Services entwickelte Intelligence Community Government Cloud (IC GovCloud) – so wurde berichtet – werde auch den anderen 16 US-Nachrichtendiensten zur Verfügung stehen.

Wenn ohnehin schon zwischen Amazon und die US-Geheimdienstgemeinschaft sprichtwörtlich "kein Blatt Papier mehr passt", warum dann nicht direkt "Nägel mit Köpfen machen"? Das mag man sich nun in der Amazon-Konzernzentrale gedacht haben.

Und so wurde nun niemand Geringerer als der US-General a.D. Keith Alexander vom Amazon-Verwaltungsrat zum Direktor ernannt. Durch seine Mitgliedschaft im Prüfungsausschuss ist Alexander seither Mitglied der Unternehmensleitung. Es handelt sich um jenen Keith Alexander der von August 2005 bis Ende März 2014 nicht nur Direktor der NSA war, sondern seit April 2010 auch das United States Cyber Command leitete.

Es handelt sich somit auch um jenen Keith Alexander, unter dessen Führung die weltweiten Überwachungsaktivitäten des ohnehin global agierenden US-Geheimdienstes NSA ein bis dahin unbekanntes Ausmaß annahmen, wie es erst durch den ehemaligen CIA-Mitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden im Jahr 2013 einer breiten Öffentlichkeit vollends bekannt wurde. Alexander hingegen beschuldigte Snowden anschließend, ein russischer Agent zu sein. Alexander selbst war sich keiner Verfehlungen bewusst. Es sei immer alles mit rechten Dingen zugegangen und stets im Rahmen der US-Verfassung. Es sei seine Pflicht gewesen, "Amerika zu verteidigen".

Jüngst entschied ein US-Bundesgericht am 2. September, dass die anlasslose und massenhafte Überwachung von US-Bürgern zumindest illegal und womöglich verfassungswidrig war. Es gäbe außerdem keinerlei Belege dafür, dass auch nur ein einziger Terrorakt durch diese Maßnahmen zur Massenüberwachung vereitelt worden sei. Übrigens kommentierte auch Edward Snowden gerade erst voller Sarkasmus  diese Berufung von General Alexander in den Amazon-Konzernvorstand:

Es stellte sich heraus, dass "Hey Alexa" die Abkürzung für "Hey Keith Alexander" ist. Ja, der Keith Alexander, der persönlich verantwortlich ist für die ungesetzlichen Massenüberwachungsprogramme, die einen weltweiten Skandal auslösten. Und Amazon Web Services (AWS) hostet etwa 6 Prozent aller Webseiten.

Für Amazon ist Alexander dennoch – oder vielleicht gerade aufgrund dessen – die "erste Wahl", um sich noch wirkungsvoller auf dem heimischen und im globalen Markt zu positionieren.

Mehr zum Thema - Gemeinsam auf Wolke Sieben: Amazon stellt NSA Cloud-Service zur Verfügung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.