Nordamerika

Auf Twitter: FBI postet Link zu "Protokolle der Weisen von Zion"

Die sogenannten "Protokolle der Weisen von Zion" sind ein auf Fälschungen beruhendes antisemitisches Pamphlet. Die Archivkammer der US-amerikanischen Bundespolizei FBI postete am Mittwoch einen Link zu den Dokumenten – ohne Kontext und Kommentar. Das gab schnell Ärger.
Auf Twitter: FBI postet Link zu "Protokolle der Weisen von Zion"© Twitter/@FBIRecordsVault

Ein offizieller Twitter-Account des FBI geriet schnell unter Beschuss, nachdem dort einen Link zu einer 139-seitigen Auswahl der FBI-Akten über "Die Protokolle der Weisen von Zion" veröffentlichte. Die Protokolle der Weisen von Zion sind ein auf Fälschungen beruhendes antisemitisches Pamphlet. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von unbekannten Redakteuren auf der Grundlage mehrerer fiktionaler Texte erstellt und gilt als einflussreiche Programmschrift antisemitischen Verschwörungsdenkens.

Das FBI Records Vault, eine Art Archivkammer, verschickte den Tweet am Mittwochnachmittag ohne Kontext und Kommentar, was in der Twitter-Gemeinde schnell für Aufsehen sorgte. Der Twitter-Account veröffentlich regelmäßig deklassierte Archivdokumente des FBI – das sorgt jedoch selten für so viel Aufmerksamkeit wie dieses mal.

Die Dateien in dem Link beinhalten verschiedene Kopien der "Protokolle", in denen unter anderem behauptet wird, sie seiend der "der Beweis dafür, dass der Kommunismus ein jüdisches Weltkomplott ist, um die Nichtjuden zu versklaven und die Macht während des daraus resultierenden Chaos zu ergreifen." Auch finden sich unter dem Link Briefe an den ehemaligen FBI-Chef J. Edgar Hoover über die Protokolle. Das FBI äußerte sich auch Nachfrage verschiedener Medien nicht zu der Veröffentlichung.

Unter den veröffentlichten Dokumenten findet sich auch ein Bericht des US-Justizausschusses von 1964, der die "Protokolle" als "fabriziert" und "groben und bösartigen Unsinn" bezeichnet. Auf Twitter sorgte die Art und Weise der Veröffentlichung für ein geteiltes Echo. Nicht wenige gaben dem Tweet ein "Like". Andere wiederum ärgerten sich darüber.

Bend the Arc, eine jüdische, politische Organisation, die sich als progressiv bezeichnet, schrieb auf Twitter: "Das @FBI twittert den berühmtesten, fabrizierten antisemitischen Text ohne jeglichen Kontext. Das ist die gleiche antijüdische Lüge, die Hitler und das Nazi-Regime inspiriert hat. Jetzt kommt sie direkt von einer weißen nationalistischen Regierung."

"Es sieht so aus, als würden sie dafür werben", kommentierte der Antisemitismusforscher David Collier. "Normalerweise erhalten sie ein paar Retweets. Das ist zum Virus geworden. Völlig unverantwortlich."

Hat Q den Twitter-Account des FBI gehackt", fragte sich der liberale Ökonom David Rothschild und spielte damit auf "QAnon" an, eine Gruppe von Verschwörungstheoretikern.

Das letzte Mal, dass die Urkundenkammer für derartige Furore sorgte, war im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2016, als sie Dokumente über den korrupten Finanzier Marc Rich, der von Präsident Bill Clinton begnadigt wurde, und Material über den Vater des damaligen Kandidaten Donald Trump, Fred, veröffentlichte.

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