Unruhen in Minneapolis: CNN-Crew während Live-Übertragung von Polizei abgeführt
Bei den Protesten in der US-Großstadt Minneapolis ist ein Team von Journalisten des Nachrichtensenders CNN während einer Live-Übertragung festgenommen worden. Polizisten nahmen nach Ausschreitungen am Freitag zunächst Korrespondent Oscar Jimenez fest, dann seine Kollegen. In den sozialen Medien veröffentlichtes Filmmaterial zeigt, wie sich Jimenez als Journalist identifiziert und den Polizisten erklärt: "Wir können dorthin zurückkehren, wo Sie möchten. Wir sind zurzeit live auf Sendung."
Jimenez signalisiert wiederholt, dass seine Crew und er das Gebiet verlassen und "dorthin gehen werden, wo Sie wollen". Dann setzt er seinen Bericht fort, während zwei Offiziere ihn an den Armen greifen und ihm sagen: "Sie sind verhaftet."
Minnesota police arrest CNN reporter and camera crew as they report from protests in Minneapolis https://t.co/oZdqBti776pic.twitter.com/3QbeTjD5ed
— CNN (@CNN) May 29, 2020
"Würden Sie mir sagen, warum ich festgenommen werde, Sir?", fragt Jimenez in dem Video. Ein anderes Mitglied des Teams wiederholt dann noch einmal: "Wir haben Ihnen bereits gesagt, dass wir von CNN sind."
Schnell übernimmt ein CNN-Moderator im Studio und informiert die Zuschauer über die bizarre Entwicklung:
Wenn Sie gerade einschalten, sehen Sie, wie unser Korrespondent Omar Jimenez von der Staatspolizei in Minnesota verhaftet wird. Wir sind nicht sicher, warum unser Korrespondent verhaftet wird.
Das Filmmaterial wurde weiter live ausgestrahlt, während Jimenez in Handschellen von einem Beamten weggeführt wird.
Die Situation spitzt sich dann zu, als die Polizisten den CNN-Produzenten und Kameramann festnehmen. "Wir machen hier draußen nur unseren Job so gut wie Sie", hört man einen der Männer der Polizei sagen.
"Unsere Kamera liegt am Boden, weil unserem Kameramann jetzt Handschellen angelegt wurden", erklärt einer der Studiomoderatoren den Zuschauern, die die surreale Szene live mitverfolgen konnten.
"So etwas habe ich noch nie gesehen", fügt ein anderer Moderator hinzu, während ein Polizist die Kamera wegträgt, offenbar ohne zu wissen, dass sie noch läuft.
Polizei #Minneapolis hat heute ohne weitere Begründung bei laufender Kamera komplettes #CNN-Team verhaftet, welches live über Proteste & Polizeimaßnahmen berichtete: Reporter, Kameramann, Producer - alle abgeführt. Man stelle sich diese Szene + mediale Reaktion bei 🇨🇳oder🇷🇺vor: https://t.co/3vb0LJTYDk
— Florian Warweg (@FWarweg) May 29, 2020
Ein Fotograf, der nicht verhaftet wurde, teilte CNN Berichten zufolge mit, dass die Polizei erklärte, die anderen Besatzungsmitglieder seien verhaftet worden, weil ihnen gesagt wurde, sie sollten weggehen, was diese jedoch nicht getan hätten.
Die Polizei erklärte wenige Stunden später, drei CNN-Mitarbeiter seien freigelassen worden, nachdem bestätigt worden sei, dass es sich um Medienvertreter gehandelt habe.
Mehr zum Thema - USA: "I can't breathe" 2.0 – Tödliche Festnahme löst Proteste, Plünderungen und Krawalle aus
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.