Land der unbegrenzten Ungleichheit: Bezos, Gates und Zuckerberg wurden in der Pandemie noch reicher
Was haben die US-Amerikaner Jeff Bezos, Warren Buffett, Larry Ellison, Bill Gates und Mark Zuckerberg in der Krise gemein? Sie waren alle bereits vorher extrem wohlhabend, doch zwischen dem 18. März und dem 19. Mai erfuhr ihr Vermögen einen phänomenalen Zuwachs in Höhe von knapp 20 Prozent.
Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die am Donnerstag von Americans for Tax Fairness (ATF) (in etwa: "Amerikaner für Steuergerechtigkeit") und dem Institute for Policy Studies (IPS) unter dem Titel "A Tale of Two Crises – Milliardäre gewinnen, während Arbeitnehmer pandemische Schmerzen empfinden" veröffentlicht wurde.
Demnach konnte das kollektive Vermögen der genannten fünf Milliardäre ungefähr ab Beginn der Pandemie-Beschränkungen um insgesamt 75,5 Milliarden US-Dollar anwachsen. Angeführt wird die Liste von Amazon-Gründer Jeff Bezos, gefolgt von Microsoft-Magnat Bill Gates, was die Gesamtsumme betrifft, während in dem kurzen Zeitraum der Studie Mark Zuckerbergs Vermögen am meisten anstieg.
Das Gesamtnettovermögen der US-Milliardäre stieg in diesen Wochen um 434 Milliarden US-Dollar an. Die Forbes-Liste zählte im März 614 Milliardäre und zwei Monate später bereits 630.
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Die Autoren betonen den schreienden Kontrast dieses Wachstums zur realen Situation der Mehrheit der US-Amerikaner. Während die Pandemie mehr als 90.000 das Leben kostete, haben sich im untersuchten Zeitraum fast 40 Millionen US-Amerikaner arbeitslos gemeldet.
Frank Clemente, Executive Director bei Americans for Tax Fairness:
Die Pandemie hat die tödlichen Folgen von Amerikas klaffender Wohlstandskluft offenbart, und Milliardäre sind das krasse Symbol dieser wirtschaftlichen Ungleichheit.
Doch ausgerechnet Amazon weigert sich, den Gefahrenzuschlag von 2 US-Dollar pro Stunde für Lagerarbeiter über Ende Mai hinaus zu verlängern. Derweil ist der enorme Reichtum von Jeff Bezos in nur zwei Monaten um fast 35 Milliarden Dollar angestiegen. Während die Milliardäre zumeist weiße Männer sind, trifft die medizinische und wirtschaftliche Krise vor allem Schwarze, Frauen und Niedriglohnarbeiter unverhältnismäßig stark.
Chuck Collins, Direktor des IPS-Programms zu Ungleichheit, nennt die Situation, welche durch die Pandemie deutlich wird, grotesk.
Während Millionen ihr Leben und ihren Lebensunterhalt als Ersthelfer und an vorderster Front riskieren profitieren diese Milliardäre von einem Wirtschafts- und Steuersystem, das darauf ausgerichtet ist, den Reichtum nach oben zu lenken."
Dass die Arbeiter an vorderster Front lediglich des Lobes reicher, jedoch nicht am wachsenden Vermögen beteiligt werden, kritisierte am Donnerstag auch der US-Senator Bernie Sanders. Er gewann Anfang Februar bei den Vorwahlen der diesjährigen Präsidentschaftskandidatur noch sehr viele Stimmen, vor allem unter jungen Amerikanern, musste dann aber hinter dem mittlerweile stark umstrittenen Kandidaten Joe Biden zurückstecken. Bei einer virtuellen Sitzung mit Fachleuten des öffentlichen Gesundheitswesens und Gewerkschaftsführern nannte Sanders es "widerlich", dass die Menschen nicht an diesem Reichtum beteiligt werden.
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