Kritik wird nicht geduldet: US Navy entzieht Kapitän des Corona-Flugzeugträgers das Kommando
Wer es wagt, die Autorität der Armeeführung in einer Krise zu hinterfragen oder zu kritisieren, muss mit Konsequenzen rechnen. Diese Erfahrung musste jetzt auch Brett Crozier machen, nachdem er die US Navy öffentlich herausgefordert und damit zum Handeln gezwungen hatte.
In einem vierseitigen Brief wandte sich der Kapitän des atomar betriebenen Flugzeugträgers USS Theodore Roosevelt an die Armeeführung, worin er seine Sorge um die Gesundheit der Besatzung zum Ausdruck brachte. Er machte darauf aufmerksam, dass das Coronavirus sich auf dem Schiff weiter verbreitet und dass es keinen Grund dafür gibt, dass Leben der Matrosen riskieren zu müssen. "Wir sind nicht im Krieg", sagte der Kapitän.
Der Brief löste unterschiedliche Reaktionen im Pentagon aus, vor allem nachdem dieser auch in die Medien gelangt war. Während Marinestaatssekretär (Secretary of the Navy) Thomas Modly Verständnis zeigte und in einem CNN-Interview versprach, nach Evakuierungsmöglichkeiten zumindest für einen Teil der Besatzung auf Guam zu suchen, wollte Verteidigungsminister Mark Esper nichts davon wissen. Er habe nicht einmal den Brief gelesen, sagte er dem Fernsehsender CBS am Dienstagabend. Washington bringe "Nachschub und medizinische Unterstützung" zum Flugzeugträger, damit sollte dann sichergestellt werden, "dass der (Flugzeug-)Träger wieder einsatzbereit ist und seine Mission fortsetzt."
Es sollte allerdings anders kommen. Nur wenige Stunden nachdem Esper erklärt hatte, dass es keine Evakuierung der Besatzung geben wird, fing genau das an. Der öffentliche Druck war aufgrund des Briefes von Kapitän Crozier zu groß geworden, um den Fall wie üblich zu vertuschen oder kleinzureden. Thomas Modly selbst war es dann, der vor der Presse stehen und erklären musste, dass ein Großteil von Bord und in Quarantäne gehen wird.
Nur einen Tag später wurde Crozier von seinem Kommando enthoben. Als Grund nannte Modly am Donnerstagabend, dass der Kapitän seiner Verantwortung nicht nachgekommen wäre, in der Art und Weise wie er den Brief innerhalb der Befehlskette an die Armeeführung verschickt habe. Er hätte sicherstellen müssen, dass der Brief nicht an die Öffentlichkeit gelangen kann, sagte der Marinestaatssekretär in der Begründung. Doch der Kapitän habe "sich nicht darum gekümmert" und das habe dann dazu geführt, dass "Alarmglocken unnötig geklingelt wurden".
Es ist offensichtlich, dass das lediglich ein Vorwand war, um an Crozier ein Exempel zu statuieren und gleichzeitig eine Warnung an alle anderen Offiziere darzustellen, die sich vielleicht in einer ähnlichen Lage wie der nun ehemalige Kapitän der USS Theodore Roosevelt befinden.
Deshalb wurde diese Entscheidung insbesondere von den Demokraten heftig kritisiert. Senator Mark Warner meinte, dass er es nicht verstehen kann, weshalb "jemand dafür bestraft wird, insbesondere (dann) wenn so viele Menschenleben davon abhängen". Für ihn sei Crozier ein Patriot, der "nur versucht hat, das zu tun, was das Beste für seine Crew ist."
Auch Joe Biden, einer der Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, attackierte Präsident Donald Trump scharf. Die Regierung habe "schlechtes Urteilsvermögen" gezeigt und den "Nachrichtenüberbringer abgeschossen", der nichts weiter getan hat, als "seiner nationalen Sicherheitsmission und seiner Pflicht gegenüber seinen Matrosen Sorge" getragen zu haben.
Die Matrosen sehen das offenbar auch so: Als ihr (Ex-)Kapitän von Bord des Flugzeugträgers geht, wird er von der versammelten Belegschaft unter großen Jubel und Dankesrufen verabschiedet:
BREAKING: US Navy sailors on aircraft carrier in Guam break out in cheers thanking Captain Crozier and chanting his name after he was fired from his positing for protecting them pic.twitter.com/UPmaqnmApq
— Jack M. Posobiec, IWO (@JackPosobiec) April 3, 2020
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