Internet unfrei wegen Fehler? Zehn EU-Abgeordnete stimmen "aus Versehen" gegen Änderungen an Art. 13

Insgesamt 13 Abgeordnete des Europäischen Parlaments haben Korrekturen an ihrer Abstimmung vom Dienstag vorgenommen. Zehn von ihnen, hieß es, wollten eigentlich für eine Debatte über mögliche Änderungen stimmen statt dagegen, zwei weitere Abgeordnete dagegen statt dafür und noch ein Parlamentarier wollte sich eigentlich enthalten. Gemäß den Abstimmungsrichtlinien des Europäischen Parlaments können Abgeordnete Korrekturen an ihren Abstimmungen vornehmen. Diese gehen jedoch lediglich ins Protokoll, ohne das tatsächliche Ergebnis selbst zu ändern, das nach Abschluss der Abstimmung endgültig feststeht.
Jetzt bitte alle Nerven behalten! Die korrigierten Abstimmungen sind da. Hätten alle KollegInnen und Kollegen heute RICHTIG abgestimmt, hätte es eine Mehrheit dafür gegeben, über Änderungen an #Artikel13 & #Artikel11 vorzunehmen. 😖😖😖 #Copyright#gehtwaehlenpic.twitter.com/1iIPRxg4mr
— Tiemo Wölken🇪🇺 (@woelken) 26. März 2019
Mit Inkrafttreten des Artikels 13 muss jede Onlineplattform und jedes soziale Netzwerk wie Youtube oder Facebook, die in Ländern der EU für Internet-Nutzer verfügbar sein sollen, einen sogenannten Upload-Filter vorschalten. Diese Filter wird Versuche der Nutzer blocken, Inhalte hochzuladen, die den Verdacht erregen, Urheberrechte zu verletzen. Zwar sollen Zitate, Parodie und Satire – auch in Form von Internet-Memes und GIFs – von der neuen Regelung ausgenommen sein, doch Internetnutzer befürchten, eine automatische Unterscheidung zwischen diesen Internetphänomenen und anderen Multimediadateien wäre mit dem heutigen Stand der Technik nicht möglich – was, so die Befürchtung weiter, auf Kosten der Memes und GIFs gehen würde.
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