Newsticker

Die Schwiegermutter als "alte Hexe" abgespeichert? IT-Firma warnt vor App für gläserne Kontaktlisten

Die russische IT-Firma Kaspersky Lab hat ihre Kunden vor einer App gewarnt, die seit ein paar Tagen den digitalen Markt in Russland dominiert. Während die App "GetContact" durchaus die Neugier einiger Nutzer anheizen könnte, bestehe die Gefahr, dass sie einen nicht erwünschten Zugriff auf persönliche Daten von Nutzern gewähre.
Die Schwiegermutter als "alte Hexe" abgespeichert? IT-Firma warnt vor App für gläserne KontaktlistenQuelle: Gettyimages.ru © Yuji_Karaki

Die App wird als ein nützliches Instrument zum Blockieren unerwünscht eingehender Anrufe angepriesen. Außerdem biete sie eine Möglichkeit, sich vor nervigen Bots, Spam und Werbung zu schützen. In den letzten Tagen soll die App auch zum Schlager auf dem digitalen Markt in Russland geworden sein, vor allem wegen einer Funktion, die von den Entwicklern gar nicht explizit angegeben worden sei. 

Mithilfe der App könnten die Nutzer nämlich sogar erfahren, unter welchem Namen sie – oder andere Personen – in den Kontaktlisten anderer Menschen gespeichert wurden. Auf russischsprachigen Twitter-Accounts wimmelt es jetzt von Bildschirmfotos, die kreative und oft beleidigende Namen zeigen. Der Dienst präzisiert aber nicht, wer genau diese Handy-Nummern in dieser Form aufgelistet oder benannt hat.

Die App ist kostenlos, fragt aber den Zugriff auf Kontaktdaten, Kamera, Bilder und Emails an. Der weitreichende Grad des Zugriffs stelle eine klare Gefahr für den Datenschutz dar, warnt Kaspersky Lab. Dabei lasse man seine persönlichen Daten ins Internet durchsickern, indem man die Nutzungsbedingungen annimmt.

Die App soll in Aserbaidschan und Kasachstan bereits verboten worden sein. Der russische Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation nahm bereits am Mittwoch Ermittlungen über die rechtlichen Grundlagen der App auf.

Mehr zum Thema -  Wenn es schnell gehen muss: China entwickelt App zur Suche nach nächstgelegener WC-Anlage

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.