Meinung

Coronavirus: Politisches Powerplay und die Profiteure der Panikmache

Während sich manche an der Corona-Epidemie finanziell gesundstoßen, schickt das Virus die Weltwirtschaft auf Talfahrt. Doch die Panik scheint übertrieben im Vergleich zu anderen Epidemien. Eins ist aber klar: Corona zeugt von der Macht Chinas.
Coronavirus: Politisches Powerplay und die Profiteure der PanikmacheQuelle: www.globallookpress.com © Markus Ulmer/www.imago-image

von Georg Weber

Die Panik um COVID-19 nimmt abstruse Züge an: Volkswirtschaften schlittern angeblich in die Rezession, China als globale Werkbank steht still, und Jens Spahn gestattet es deutschen Apotheken, Brennspiritus nach WHO-Rezeptur für teures Geld an verängstigte Menschen zu verkaufen. Während die Bevölkerung Aldi-Regale leerräumt und Privatanleger ihre Aktiendepots dahinschmelzen sehen, stoßen andernorts die Gewinner auf die Epidemie an: Denn Corona ist nicht nur eine Biermarke – in erster Linie ist es eine Gelddruckmaschine.

Zunächst die Fakten. Jährlich sterben rund 650.000 Menschen an Grippe, jenem Influenza-Virus also, das mit Fieber, Gelenkschmerzen, Husten und – im schlimmsten Fall – Lungenentzündungen einhergehen kann. Allein in Deutschland fordert die Grippe rund 20.000 Menschenleben – pro Jahr, wohlgemerkt. Der Übertragungsweg ist nicht wesentlich anders als bei COVID-19. Über den Kontakt zu Infizierten oder via Tröpfchen – kurzum, wenn jemand in der U-Bahn niest, stehen die Chancen gut, sich Influenza einzufangen.

Nun gelten diese Zahlen auch für China, Deutschland oder Italien. Und so betrachtet müsste die globale Werkbank jedes Jahr von Anfang Oktober bis Ende März pausieren und durchschnaufen, was, wie Bilder der NASA nun in Zeiten von Corona belegen, der Umwelt guttäte. Doch offensichtlich meistern China und der Rest der Welt 650.000 Tote in routinierter Gelassenheit und ganz ohne Produktionseinbußen – was bei Influenza funktioniert, scheint bei Corona außer Kraft gesetzt.

Gewiss, die Mortalität bei COVID-19 ist prozentual betrachtet etwas höher als bei der Grippe. Zwischen zwei bis drei Prozent der Infizierten versterben, wobei der Großteil zur gleichen Risikogruppe zählt wie bei Influenza: alte und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Doch verglichen mit dem MERS-Coronavirus, jenem Virus also, das 2012 Saudi-Arabien und weite Teile des Mittleren Ostens befiel, sind Influenza und Corona geradezu harmlos: Jeder dritte MERS-Infizierte verstarb, obgleich damals keine Messe abgesagt und keine Grenze geschlossen wurde.

Die Profiteure der Corona-Panik

Nachdem die Epidemie aus epidemiologischer Sicht korrekt eingeordnet wurde, bleibt die entscheidende Frage: Wem nutzt das aktuelle Geschehen?

Einerseits sind all jene die Gewinner, die durch die Berichterstattung fallende Kurse an den Finanzmärkten produzierten. Über sogenannte Margin-Trades, auch in Deutschland zugelassene Handelsformen, bei denen enorme Hebel zum Einsatz kommen, ließen sich in den vergangenen Wochen Milliarden verdienen. Hinzu kommen Gewinner aus den Bereichen Medizintechnik – verkörpert durch die Herstellung und den Verkauf von Atemschutzfiltern – und Desinfektionsmitteln.

Die Gewinnmargen überschreiten hier mittlerweile jene von Kokain: Wer vor Corona einen Filter im Großeinkauf für 60 Cent kaufte, darf nun sein Produkt für 20 Euro mühelos an den verängstigten Weltenbürger verkaufen. Pecunia non olet.

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Weitaus wichtiger als diese profanen, rein wirtschaftlichen Gewinner der real nicht existierenden Krise ist jedoch die Politik. China zeigt dem Rest der Welt und in erster Linie den USA, wie es aussehen könnte, wenn das Land eines Tages tatsächlich seine Produktionsanlagen nachhaltig herunterfährt. Corona ist politisches Powerplay, und zu glauben, dass ein Land, das funktionsfähige Krankenhäuser in weniger als zwei Wochen fertigzustellen vermag, Probleme damit hat, 80.000 Corona-Infizierte in seinen Fabriken zu ersetzen, dürfte selbst den Falken in Washington schwerfallen. Die Botschaft aus Peking ist deutlich: Wenn wir unsere Werke schließen, schmiert ihr ab. Handelskrieg viral, könnte man meinen.

Die Krise kommt aber auch der deutschen Politik zugute. Denn schon vor Corona beherrschten Schlagzeilen über die hierzulande angekommene Rezession die heimische Medienlandschaft. Seit COVID-19 ist das Geschichte. Die Rezession kommt nun in einer Virushülle daher – nicht das Versagen der Bundesregierung, sondern COVID-19 setzt der deutschen Wirtschaft, vornehmlich dem Mittelstand zu.

Und selbst die Deutsche Bahn profitiert vom winzigen Erreger. Denn Verspätungen oder Zugausfälle lassen sich jetzt durch ebenso panikartige wie sinnlose Aktionen rund um Corona kaschieren. Wenn etwa die Regionalbahn zwei Stunden im Nirwana steht, weil ein Reisender mit roter Nase hustet, danken es die Menschen dem Staatskonzern – Hot Zone nicht auf der Kinoleinwand, sondern im Corona-Land.

Bleibt nur noch die Frage nach der Kanzlerin, die sich ob solcher Entwicklungen bislang eher aus dem Staube macht, als dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Und so kommt das obligatorische "Wir schaffen das" in leicht abgewandelter Form ausgerechnet von Donald Trump, der wie immer schon von Beginn an wusste: "Es wird alles gut werden."

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