Meinung

"Greta – Der Film": Der Aufstieg Thunbergs wurde von Anfang an von Kameras begleitet

Im kommenden Jahr erscheint ein Dokumentarfilm, der die Karriere von Greta Thunberg nachzeichnet. Die Filmemacher begleiteten Thunberg seit Beginn ihres Klimastreiks. Das zeigt einmal mehr, wie sehr die Karriere der jungen Aktivistin Ergebnis einer PR-Kampagne ist.
"Greta – Der Film": Der Aufstieg Thunbergs wurde von Anfang an von Kameras begleitetQuelle: AFP © JUSTIN SULLIVAN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA

von Andreas Richter

Die Karriere der jungen schwedischen Aktivistin Greta Thunberg erscheint auf den ersten Blick geradezu märchenhaft. Im August 2018 begann sie ihren sogenannten Schulstreik, um die Politik zum Handeln gegen die angeblich drohende Klimakatastrophe zu bewegen. Zunächst saß sie dabei allein vor dem Schwedischen Reichstag in Stockholm.

Einige Monate später folgten bereits hunderttausende Jugendliche in vielen Ländern der Erde ihrem Beispiel. Die Gründerin der Bewegung "Fridays for Future" war zum bekanntesten Gesicht der sogenannten Klimaschutzbewegung geworden. Sie redete mit den Mächtigen der Welt, zeigte sich mit Prominenten, überquerte medienwirksam den Atlantik, redete bei der UNO in New York mit einem tränenreichen Auftritt der Vollversammlung ins Gewissen und trat zuletzt auch beim UN-Klimagipfel in Madrid auf. Daneben und dafür erntete sie bereits eine Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen.

Greta Thunberg trug mit ihrer Bewegung erheblich dazu bei, Druck auf die Politik aufzubauen und das Thema "Klimaschutz" in vielen Ländern auf die Agenda zu setzen. Und da ist das Thema nun. In Deutschland wurde gerade ein sogenanntes "Klimapaket" beschlossen, das – mit zweifelhaftem Nutzen für die Abwehr eines weltweiten Klimawandels – Heizen und Autofahren in Deutschland erheblich verteuern wird. Das werden insbesondere die Arbeiter und die Armen zu spüren bekommen, auch wenn das Paket dem Juste Milieu der Gesellschaft, dem auch der Großteil der demonstrierenden Kinder entstammt, noch nicht weit genug geht. 

Allerdings war Thunbergs Karriere gar nicht der Selbstläufer, als der sie gern präsentiert wird. Sie war eben nicht der "Weltgeist mit Zöpfen", sondern möglicherweise eher das Produkt und Subjekt (oder Objekt?) einer sehr erfolgreichen Marketingkampagne, die zumindest genau auf den Zeitgeist zielte. Schon länger ist bekannt, dass der mit Thunbergs Eltern befreundete Unternehmer Ingmar Rentzhog ihren "Schulstreik" von Beginn an öffentlichkeitswirksam begleitete und das Bild und die Aktivitäten des Mädchens für die Beförderung auch seiner geschäftlichen Interessen nutzte.

Ebenfalls seit Längerem ist bekannt, dass Thunbergs Eltern – die Opernsängerin Malena Ernman und der Schauspieler Svante Thunberg, beide in Schweden selbst durchaus prominent – langfristige Pläne verfolgten, um ihre Tochter Greta berühmt zu machen. Als die am Asperger-Syndrom leidende Greta zwölf Jahre alt war, schlugen die Eltern bereits erstmals dem Sender SVT eine mehrteilige Fernsehsendung vor, die Greta Thunberg und ihr Engagement für die Umwelt zeigen sollte. Der Sender lehnte damals allerdings einfach ab.

Vor wenigen Tagen nun kündigte die Produktionsfirma Deadline an, dass im Jahr 2020 ein Dokumentarfilm mit dem Arbeitstitel "Greta" erscheinen werde. Der Film werde zuerst auf der Internetplattform Hulu zu sehen sein. Die Dokumentation zeichnet die Karriere von Greta Thunberg nach. Die Filmemacher des Films verfolgten das Treiben der jungen Schwedin seit den Anfängen ihres Schulstreiks im September 2018.

Auch der Regisseur Nathan Grossman legte dafür große Distanzen zurück und begleitete nicht nur Thunbergs zunächst einsamen Schulstreik, sondern natürlich auch ihre Atlantiküberquerung. Das relativ schmale Œvre des Regisseurs besteht (zumindest in der Datenbank Internet Movie Database – IMDb) aus einem schwedischen Film mit dem Titel "Köttets lustar" (zu deutsch: Fleischeslust). Der Titel klingt nach einem Pornofilm, der Film erzählt aber angeblich die Geschichte eines Mannes, "der sein Leben als Fleischfresser betrachtet". 

Man stellt sich nach der Ankündigung des nun entstehenden Films unweigerlich eine Frage: Wenn Thunbergs kometenhafter Aufstieg – von ihren einsamen Protesten auf dem Stockholmer Bürgersteig zur Aktivistin, die die Mächtigen der Welt beschimpft – so bodenständig und quasi eigenständig verlief, wie er heute dargestellt wird, wie um alles in der Welt waren dann bereits ganz am Beginn der Story zufällig die Dokumentarfilmer vor Ort, um sie bei ihrem (noch einsamen) Schulstreik zu filmen?

Die Ankündigung des Dokumentarfilms ist vielleicht nur ein weiterer Beleg dafür, dass der Aufstieg Thunbergs zum Ruhm und zum globalen Gesicht des "Klimaschutzes" alles andere als ein Unfall oder gar ein Zufall war, sondern das Ergebnis professionellen Marketings. Mittlerweile deutet einiges darauf hin, dass der Hype um ihre Person zumindest in Deutschland etwas abflaut. Der Zulauf zu Veranstaltungen ihrer Bewegung nimmt ab, Kinder gehen auch freitags wieder zur Schule, in den Medien finden man verstärkt auch Fragen und Kritik zur Projektion Greta Thunbergs. Möglicherweise haben all die jugendlichen Aktivisten mit der Verabschiedung des "Klimapakets" erst einmal einen guten Zweck in der Kanalisierung ihres Protestes erfüllt und werden momentan nicht mehr so dringend benötigt.

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