Meinung

Neue Eiszeit und eine Welt in Trümmern – Teil VIII: Zwischen allen Stühlen

Vor vier Jahren trennten sich, so fürchte ich, die Wege zwischen Russland und dem Westen wohl endgültig für die allernächste Ewigkeit. Für Menschen, deren Lebensthema ein gutes Verhältnis zwischen Ost und West ist, liegt damit eine Welt in Trümmern.
Neue Eiszeit und eine Welt in Trümmern – Teil VIII: Zwischen allen StühlenQuelle: www.globallookpress.com © Global Look Press

von Dr. Leo Ensel

Das Lagerdenken ist wieder da. Die Fronten wieder klar, die Reihen werden jetzt geschlossen. 

Alles wie gehabt: „Moskau“ ist wieder das Zentrum des Bösen und der Westen – jetzt um große Teile des ehemaligen Ostens vergrößert – muss Einigkeit demonstrieren. Die Abschreckungstheorie feiert unter neuen, viel unübersichtlicheren geopolitischen Rahmenbedingungen ein fatales Comeback. Statt auf „Sicherheit und Entspannung“, wie noch 1967 im Harmel-Bericht, setzt die NATO jetzt nur noch auf „Abschreckung und Dialog“. (1)

Die Kalten Krieger hüben und drüben bekommen wieder Oberwasser. Atomwaffen sind wieder salonfähig, Waffensysteme werden wieder gegeneinander aufgerechnet, die Rhetorik wird jeden Tag schriller. Wie aus einer vergangenen Epoche erscheint nun die noch gar nicht so lange zurückliegende Zeit, als ein Bundesaußenminister, unterstützt von der überwältigenden Mehrheit des Bundestages, von den Amerikanern den Abzug der letzten Atombomben aus Deutschland forderte! Tempi passati. Jetzt ist Modernisierung, will sagen: Aufrüstung, angesagt. Und deutsche Soldaten stehen wieder an der russischen Grenze, gerade mal ein paar hundert Kilometer von Leningrad, pardon: Petersburg!, entfernt.

Kennt noch einer Gorbatschows „Gemeinsames Europäisches Haus“?

Wie Du mir – so ich Dir! Das bekannte Ping-Pong-Spiel des Kalten Krieges wird reaktiviert. Erinnert sich noch jemand an die Rede Wladimir Putins nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im deutschen Bundestag? Hat noch jemand auf dem Schirm, dass sich der russische Präsident noch in den Nuller Jahren einen NATO-Beitritt seines Landes durchaus vorstellen konnte – vorausgesetzt, er würde russischen Interessen nicht widersprechen? Weiß noch einer, was es mit der „Charta von Paris“ und dem „Gemeinsamen Europäischen Haus“ auf sich hatte?

Als hätte es Michail Gorbatschow, das neue Denken, den Fall des Eisernen Vorhanges und das glückliche Ende des Kalten Krieges nie gegeben!

Die Generation der Politiker, die auf beiden Seiten den Krieg noch erlebt und den Kalten Krieg so erfolgreich beendet hatten, dass kein einziger Schuss fiel, ist fast weggestorben: Willy Brandt, Egon Bahr, Hans Dietrich Genscher, Helmut Kohl. Nur Gorbatschow, dem wir zum größten Teil die Abrüstung von 80 Prozent des weltweiten Atomwaffenarsenals verdanken, ist noch da und muss mit ansehen, wie sein politisches Erbe fahrlässig an die Wand gefahren wird!

Mit dem Abtritt der Alten scheinen auch die Schrecken des Krieges langsam zu verblassen. Eine neue Generation von Politikern, flankiert und getrieben von forschen Journalisten, hantiert spürbar lockerer mit den Gewichten. Besoffen vom Hurra!!!-Triumphalismus schwadroniert sie nassforsch vom „gewonnenen Kalten Krieg“ und ist um markige Worte und prompte Schuldzuweisungen nie verlegen. Alles im Brustgefühl der moralischen Überlegenheit. „Wir sind im wahren Christentum, wir danken Dir, oh Herr!“, lautete mal ein katholisches Kirchenlied in den Fünfzigern. Auch wenn es heute um die postmoderne Religion – Gender, Political Correctness, Multikulti und Veganertum – geht, der durch keinerlei Selbstzweifel getrübte Habitus ist derselbe. 

Freiwillige Selbstgleichschaltung im öffentlichen Raum

Nein, in Deutschland gibt es keine staatliche Zensur – aber in allen Qualitätsmedien steht bezogen auf Russland und den Neuen Ost-West-Konflikt dasselbe! Was auch immer die Ursachen der freiwilligen Selbstgleichschaltung sein mögen, zu Zeiten der Friedensbewegung der Achtziger Jahre war das deutlich anders: Zeit, Spiegel, Frankfurter Rundschau, Stern und andere positionierten sich kritisch zur sogenannten Nachrüstung oder waren zumindest offen für andere Perspektiven.

Der Stern ging ein großes Risiko ein, als er Anfang 1981 eine Karte mit allen Atomwaffenstandorten in der Bundesrepublik veröffentlichte. Überhaupt: Es gab eine wache, hochinformierte Gegenöffentlichkeit. In jedem bundesdeutschen Kuhkaff und in vielen jungen Kirchengemeinden der DDR gab es Friedensgruppen, die bestens Bescheid wussten über Militärstrategien, Waffensysteme, Reichweiten, Atombomben vor Ort und den nuklearen Winter. Ich habe mich zu Nachrüstungszeiten nie so isoliert gefühlt wie heute!

Und die Grünen, das Kind der Friedensbewegung, einst im heißen Herbst 1983 ihr Standbein im Bundestag! Ich habe sie 30 Jahre lang so treu und brav gewählt wie meine Eltern seinerzeit die CDU. Längst sind sie mutiert zu opportunistischen Apologeten der Eskalation – die wenigen kritischen Geister der Gründergeneration wie Antje Vollmer, Ludger Vollmer und Jürgen Trittin sind entweder auf dem Altenteil, kaltgestellt oder halten freiwillig den Mund. Andere dagegen zelebrieren öffentlich ihre gefühlte moralische Überlegenheit und betätigen sich als Scharfmacher, ohne sich um die Folgen zu kümmern. Sie haben es fertiggebracht – ich werde es ihnen nie verzeihen! –, dass ich eine Partei wählen musste, mit der mich ansonsten nichts, aber auch gar nichts verbindet. Und nein, es war nicht die AFD!

Falsche Alternativen wohin man schaut

Das Lagerdenken ist wieder da – und das gilt für Hüben wie Drüben! Von allen Seiten werden mir falsche Alternativen unter die Nase gerieben. Überall wird mir die Pistole auf die Brust gesetzt: Für oder Gegen! Bin ich Putin-Versteher oder für die Ukraine? Bin ich für den Westen oder für Russland? Vertrete ich die postmoderne Religion oder bin ich Sexist und Rassist? Du veröffentlichst bei RT? Dann bist Du für die Mainstreammedien erledigt! Gehörst Du zu uns oder zu denen? Ja oder Nein! Dazwischen gibt es nichts mehr.

Warum eigentlich? Ist „Hott!“ richtig, wenn mein politischer Gegner „Hü!“ sagt? Muss ich jede autokratische Maßnahme des russischen Präsidenten verteidigen, nur weil ich Russlands Handeln seit dem Kiewer Umsturz nachvollziehen, wenn auch nicht billigen kann? Bin ich ein Putin-Apologet, wenn ich konstatiere, dass ‚wir‘, der Westen, in hohem Maße dafür verantwortlich sind, dass er im Laufe der Jahre vom ‚Westler‘ zum neokonservativen russischen Nationalisten mutiert ist? Dass wir, so gesehen, den Putin haben, den wir verdienen?

Umgekehrt: Kann man ein ganzes halbes Volk, die Menschen in der Westukraine, einfach als Faschisten bezeichnen, nur weil es dort Bandera-Faschisten gab und nach wie vor militante Rechtsextreme gibt? Gibt es analoge Gruppierungen nicht auch in Russland? Muss ich alle Verdrehungen und Verrenkungen der jeweiligen nationalen Geschichtserzählungen teilen, um mit den Menschen vor Ort mitzufühlen?

Waren alle Demonstranten auf dem Maidan vom Westen gekauft oder zumindest in die Irre geführt? Gab es nicht gute Gründe gegen das korrupte Janukowitsch-System auf die Straße zu gehen? Aber war deshalb der gewalttätige Kiewer Umsturz gerechtfertigt? Musste der Westen die unter höchst fragwürdigen Umständen an die Macht gekommene neue ukrainische Regierung postwendend anerkennen? Konnte er nicht auf der Einhaltung des von ihm selbst einen Tag zuvor mit allen Konfliktparteien ausgehandelten Abkommens bestehen? Sind die Menschen auf der Krim und im Donbass, die diese Entwicklung nicht mitmachen wollten, deswegen alle „prorussische Separatisten“ oder  Sowjetnostalgiker? Ist die Kiewer Zentralmacht berechtigt, Militär gegen das eigene Volk aufzufahren? Sind die Westukrainer Demokraten, die Ostukrainer autoritätshörig? Die Einen gut, die Anderen böse – oder umgekehrt? Besteht das Leben nicht aus unendlich vielen Grauschattierungen?

Kann man nicht erst mal einfach traurig, gar verzweifelt darüber sein, dass die Situation jetzt so ist, wie sie ist? Kann ich nicht Russland und die Ukraine (West und Donbass) lieben?

Zwischen allen Stühlen

In den letzten beiden Jahrzehnten war ich fast im gesamten postsowjetischen Raum und habe dort interkulturelle Trainings durchgeführt. Überall traf ich auf freundliche, überaus hilfsbereite Menschen. Überall habe ich Freundschaften geschlossen. Nun bekämpfen sie sich untereinander. Und die Kontakte werden einer harten Belastungsprobe unterzogen.

Ein befreundeter äußerst sympathischer und kultivierter Künstler aus der Westukraine bat mich im August 2014 mit einem detaillierten Wunschzettel, eine Kampagne zu unterstützen, „to fight against terrorists in the East“. Unter anderem hätte ich – über nicht näher genannte polnische Kanäle – besorgen sollen: „Camouflage for summer and autumn period (size 50 or XXXL/XXXXL), army boots (sizes 42 to 46), thermal underwear, tactical eyeglasses, thermal imaging devices, night vision devices, cellox or another blood clotting medication“ – und das war noch längst nicht alles! Keine Ahnung, wie er darauf kam, dass ausgerechnet ich ihm bei solch ausgefallenen Wünschen helfen könnte! Als ich ihm antwortete, ich könne seiner Bitte nicht nachkommen, weil ich 1. grundsätzlich gegen Gewaltanwendung sei, 2. eine gute Freundin im Donbass hätte, der ja dann alles um die Ohren fliegen würde und mich 3. auf meine Weise sehr wohl für Deeskalation einsetze, bekam ich zur Antwort, ich hätte den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden. Es handele sich nicht um einen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, sondern um einen Krieg in Osteuropa, der möglicherweise noch andere Teile Europas erfassen werde. Wenn die EU beziehungsweise das ‚alte Europa‘ jetzt nicht auf die Herausforderungen reagiere, würden die Russen in spätestens fünf bis zehn Jahren wieder durch Berlin marschieren!

Umgekehrt: Meine gute Freundin im belagerten Donbass wollte zeitweise den Kontakt mit mir abbrechen, weil ich die Ereignisse vom 2. Mai 2014 in Odessa, bei denen mindestens 48 sogenannte „prorussische Aktivisten“ ums Leben kamen – die meisten von ihnen verbrannten im Gewerkschaftsgebäude, in das sie „proukrainische Aktivisten“ getrieben und angezündet hatten –, nicht als Genozid, sondern „nur“ als Massaker bezeichnet hatte. Was ein Genozid sei, so schrieb ich, das wüssten die Juden und Armenier. Schon das Bestehen auf präziser Wortwahl kann zu Zeiten starker Spannungen von den Menschen im Fokus als Provokation, gar Beleidigung empfunden werden. Die Nerven liegen blank.

Das Denken in Blöcken blockiert das Denken!

Das Lagerdenken ist wieder da – und besonders bei denjenigen, die beruflich mit Russland oder Osteuropa zu tun haben. Das Deutsch-Russische Forum assoziiert man mittlerweile fast nur noch mit „Putin-Verstehern“, die „Russland-Kritiker“ finden sich in Einrichtungen wie der Gesellschaft für Auswärtige Politik oder der Forschungsstelle Osteuropa. Die einen sind an die Ränder gedrängt, die anderen Lieblinge des Mainstreams. Zwischen beiden Lagern nehmen die Animositäten zu. Fast unvorstellbar, dass man noch in allen Organisationen ein gleichermaßen geachtetes Mitglied sein könnte!

Längst ist auch der Petersburger Dialog, ursprünglich zur deutsch-russischen Verständigung gedacht, von dieser verhängnisvollen Dynamik erfasst und droht davon vergiftet zu werden. Die Polarisierung zwischen Deutschen und Deutschen – „Russland-Verstehern“ und „Russland-Kritikern“ – ist dort mittlerweile größer als die zwischen Russen und Deutschen! Und einer der profiliertesten deutschen Russlandkenner wurde vor vier Jahren auf perfide Weise nahezu kaltgestellt. Die Fäden im Hintergrund zogen prominente Vertreter der ehemaligen Partei der Friedensbewegung.

Um mich selbst fest zwischen allen Stühlen zu positionieren, habe ich mir ein saloppes subversives Motto einfallen lassen, an dem ich mich orientiere und mit dem ich mich über Wasser halte: „Das Denken in Blöcken blockiert das Denken!“

Und deshalb verspüre ich auch einen Phantomschmerz, der mich nicht loslässt, seit ich Stellung beziehen musste, Mitglied des Deutsch-Russischen Forums wurde und unter anderen bei RT Deutsch und anderen russischen Medien veröffentliche. Es tut mir in der Seele weh, dass einige Menschen, von denen ich nach wie vor sehr viel halte, sich nun auf der gegensätzlichen Seite derselben falschen Barrikade befinden! Ganz besonders betrifft dies jemanden – wir kennen uns nicht persönlich –, den ich immer sehr geschätzt habe und den ich fachlich nach wie vor außerordentlich verehre. Ich spreche nicht von der Trauerweide aus dem größten Landkreis Lüchow-Dannenberg der Welt, und auch nicht von ihrer gestrengen transatlantischen Betschwester, die die postmoderne Moral mit Löffeln gefressen hat und dies der Welt immer wieder geduldig erklärt.

Nein, ich meine den Russland- und Osteuropaspezialisten, genauer: den Ostverführer par excellence, Karl Schlögel. Kein Stubengelehrter, sondern ein hellwacher Feldforscher. Mit seine hinreißenden Essays in der Hand habe ich in den letzten Jahrzehnten Städte wie Breslau, Lemberg, Czernowitz und Odessa erkundet. Mit seinem Klassiker „Moskau lesen“ erarbeitete ich mir vor zwei Jahren vier Wochen lang die russische Hauptstadt und ich habe ihn auch jetzt wieder hier in Moskau dabei, wo ich gerade diese Zeilen schreibe.

Ich bewundere seinen archäologischen Blick, seine mikroskopischen Analysen des Okkasionellen, seine gänzlich unakademische ‚impressionistische‘ Herangehensweise en plein air, die aus dem scheinbar nebensächlichsten Alltagsgegenstand eine ganze Epoche rekonstruiert – und alles auf dem Hintergrund einer umfassenden Bildung! Ich bin fast süchtig nach seinen Städteporträts, nach seiner starken, bisweilen gravitätischen Sprache. Solche Essays kann nur einer schreiben, der jahrzehntelang mit wachem Blick das sowjetische Alltagsleben geteilt und sich an ihm abgearbeitet hat.

Nun stehen wir – so sieht es wenigstens von außen aus – in konträren Lagern und dabei bilde ich mir ein, dass mich mit ihm noch immer mehr verbindet, als uns trennt. Sollte sich in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft der Neue Ost-West-Konflikt etwas entspannt haben, wird auch innergesellschaftlich eine Menge Versöhnungsarbeit zu leisten sein.

Wir alle sind zur Deeskalation verurteilt!

Wir müssen eh alle wieder raus aus dem Lagerdenken! Wechselseitige Schuldzuweisungen helfen nicht weiter. Dazu ist die Lage viel zu ernst. Wir alle – Russen, Deutsche, Ukrainer (West und Donbass), Polen, Balten, Amerikaner und andere; aber auch „Russland-Kritiker“ und „Russland-Versteher“ – sind zur Deeskalation verurteilt! Was soll denn bitte die Alternative sein? Ein neuer Kalter Krieg, der bei jeder Krise schnell in einen heißen abgleiten könnte? Schon die extrem unübersichtliche explosive Lage in Syrien zeigt doch, wie rasant die Dinge sich verselbständigen können. Wie schnell allen Akteuren die Kontrolle entgleiten und eine Situation eintreten könnte, zu der alle beigetragen, die aber so keiner gewollt hat! Der Dritte Weltkrieg könnte ein ‚zweiter Erster Weltkrieg‘ sein!

Ich bin kein Kriegskind, aber ein Kind des Kalten Krieges. Die Angst, dass es jederzeit knallen könnte und in Europa kein Stein mehr auf dem anderen bleibt, sitzt mir noch in den Knochen. Wir standen oft genug kurz davor. Ich brauche das kein zweites Mal! – Ich habe aber auch erlebt, dass Wunder wirklich eintreten können. Ich habe erlebt, dass sich – unfassbar! – die Dinge auch mal zum Guten entwickeln können. Dass ein Kalter Krieg beendet werden kann, ohne dass ein einziger Schuss fällt – wenn die Akteure es wollen. Und ihnen ‚von unten‘ Druck gemacht wird. Ich habe jetzt Freunde in Polen, der Ukraine (West und Donbass) und natürlich in Russland. Das soll auch so bleiben.

Und deshalb werde ich mich mit dieser Situation niemals abfinden.

Ich habe immer noch den Traum der „Charta von Paris“, vom Gemeinsamen Europäischen Haus, den Traum von einer Sicherheitsarchitektur mit Russland als gleichberechtigtem Partner – von Vancouver bis Wladiwostok. Und von der Vernichtung aller Massenvernichtungsmittel. Naiv? Idealistisch? Weltfremd? Nicht, wenn die Menschen, die es am Ende ja ausbaden müssten, sich gegen diese gemeinsame Gefahr endlich zusammenschließen! Über alle Länder- und Lagergrenzen hinweg. Die Zeit ist überreif. Wollen wir uns wirklich alle die Schädel einschlagen, einen verwüsteten Planeten hinterlassen? Wo es tausend angenehmere Sachen gibt, die wir zusammen unternehmen könnten? Die Welt muss doch noch eine Zeit lang weiterexistieren. Schon damit wir uns weiter streiten können.

Das ist zwar kein Prinzip Hoffnung, aber ein Prinzip Trotz!

(Ende der Serie. Die vorherigen Folgen finden Sie hier.)

Dr. Leo Ensel („Look at the other side!“) ist Konfliktforscher und interkultureller Trainer mit Schwerpunkt „Postsowjetischer Raum und Mittel-/Ost-Europa“. Autor einer Reihe von Studien über die wechselseitige Wahrnehmung von Russen und Deutschen. Im Neuen Ost-West-Konflikt gilt sein Hauptanliegen der Überwindung falscher Narrative, der Deeskalation und der Rekonstruktion des Vertrauens.

Fußnoten

(1) https://www.focus.de/politik/experten/kujat/die-debatte-wenn-der-saebel-rasselt_id_5708683.html

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