Meinung

Bana bei den Oscars: Propaganda auf dem roten Teppich

Bei den 90. Verleihungen des US-Filmpreises "Oscar" haben viele Medien einen "Star" ganz besonders gefeiert: Das syrische "Twitter-Mädchen" Bana Alabed wurde von der westlichen PR-Branche wieder für Propaganda eingespannt - diesmal auf dem roten Teppich.
Bana bei den Oscars: Propaganda auf dem roten TeppichQuelle: Reuters

Von Thomas Schwarz

Bei den Oscar-Verleihungen an diesem Wochenende wurden nicht nur künstlerische Bestleistungen ausgezeichnet. Es wurde auch einmal mehr der Propaganda zum Syrienkrieg eine Bühne geboten: zum einen durch die Nominierung des plump-kitschigen Propaganda-Films "The Last Men Of Aleppo", zum anderen durch die neuerliche Instrumentalisierung des syrischen "Twitter-Mädchens" Bana Alabed.

Eines Tages wird das unschuldige und wehrlose Mädchen Bana erwachsen sein. Sie wird erst dann in der Rückschau die Tragweite dessen erkennen, was ihre Eltern, westliche Thinktanks und große Medienkonzerne mit ihr angestellt haben: Wie ein Zirkuspferd wurde sie von diesen Gruppen jahrelang durch die Arena der internationalen geopolitischen Lügen geführt. Der Hass auf diese perfide Taktik trifft - ungerechtfertigterweise - auch sie.

Bei den jüngsten Oscar-Verleihungen erreichte diese gemeine und lange enttarnte Inszenierung einen neuen Höhepunkt, als Bana mutterseelenallein in die Glitzerwelt der Erwachsenen geworfen wurde, um auf dem roten Teppich von entweder naiven oder durchtriebenen Journalisten für ihre "Stärke" und ihren "Mut" gefeiert zu werden. 

Bana wurde weltberühmt, als 2016 angeblich von ihr geschriebene Twitter-Nachrichten aus dem belagerten Aleppo intensiv in den westlichen Medien verbreitet und für authentisch erklärt wurden. Aus diesen mutmaßlich von erwachsenen Islamisten verfassten Botschaften wurde mit großem Aufwand die kitschige Heldengeschichte der mutigen Assad-Gegnerin Bana gestrickt. Mittlerweile ist Banas Familie in die Türkei geflohen, und unter ihrem Namen wurde das mutmaßlich von Erwachsenen geschriebene Buch "Dear World" veröffentlicht.

Fassungslos an der Geschichte macht zum einen das Verbrechen an diesem wehrlosen Kind. Die offensichtliche Instrumentalisierung eines kleinen Mädchens für Kriegspropaganda müsste empathische Menschen eigentlich berühren - wie können sich dennoch so viele Journalisten so lange so blind stellen? Zum anderen ist offensichtlich, dass mit dem Verbrechen der Instrumentalisierung eines Kindes wiederum ein noch viel größeres Verbrechen verklärt werden soll: das des islamistischen Angriffs auf Syrien. 

Doch das mit gigantischem Aufwand installierte "Bana-Narrativ" wird von vielen Medien noch immer gestützt - auch, um es am Leben zu halten, denn würde die offizielle Version des syrischen "Bürgerkriegs" kollabieren, würde auch der Beitrag der Medien an diesem Propaganda-Konstrukt offensichtlich. Um das zu verhindern, wird das Bana-Märchen nun sogar mit dem im Syrien-Zusammenhang völlig deplatzierten Hollywood-Glamour unterfüttert: Die Bild  liebt "den großen Auftritt des kleinen Aleppo-Mädchens". Laut  Focus "stiehlt" das Mädchen den "Oscar-Stars die Show". Und die Berliner Zeitung sah gar eine "Preisverleihung voller historischer Momente".

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