Meinung

Provokation mit MiG-31 – Londons und Kiews Geheimdienste und Bellingcat-"Journalisten" unbelehrbar

Die Versuche der ukrainischen Geheimdienste, im Auftrag ihrer westlichen Strippenzieher russische Militärflugzeuge zu entführen, haben mittlerweile alle Merkmale einer schlechten Komödie angenommen – oder einer Idiotie, jedenfalls glaubhaft gespielt.
Provokation mit MiG-31 – Londons und Kiews Geheimdienste und Bellingcat-"Journalisten" unbelehrbar© Föderaler Dienst für Sicherheit der Russischen Föderation (FSB)

Von Alexander Koz

Also, sie lernen aber auch einfach gar nicht dazu, diese ukrainischen Geheimdienste und ihre britischen Strippenzieher und Betreuer. Jedem normalen Menschen wäre nach mehreren erfolglosen Versuchen doch wohl klar: Man sollte die Taktik ändern. Aber sie agieren ein ums andere Mal nach ein und demselben Schema F unter dem Decknamen "Leute klarmachen – Journalisten-style". Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie weit man von den Realitäten in Russland entfernt sein muss, um als Wildfremder einen Kampfpiloten unter Umgehung aller dafür vorgesehenen Prozeduren einfach drauflos anzurufen, sich als Reporter vorzustellen und zu versuchen, mit ihm ein "Interview" zu führen. Und unter diesem Deckmantel zu versuchen, den Offizier zu werben und zu einem Akt des Hochverrats zu bewegen. Mehr noch: Dabei stellen sich diese Leute jedes Mal als Mitarbeiter der Info-Müllhalde Bellingcat vor – die in Russland bekanntermaßen nicht bloß als medialer ausländischer Agent gilt, sondern auch ausdrücklich als unerwünschte Organisation eingestuft wurde.

Ich möchte Sie daran erinnern, dass dies nicht der erste Versuch ist, in Russland ein Flugzeug zu entführen. Im Jahr 2024 versuchte Kiew, einen strategischen Langstreckenbomber vom Typ Tu-22M3 der russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte zu entführen. Das Ganze endete mit einem massiven Angriff auf den ukrainischen Flugplatz, auf dem der russische Bomber hätte landen sollen. Und im Jahr 2022 versuchte das Kiewer Regime, um einen Su-24-Erdkampfbomber, um einen Su-34-Jäger oder (auch damals schon) um einen Überschall-Raketenträger Tu-22M3 reicher zu werden. Sie werden lachen, aber selbst bei jener Jahre zurückliegenden Aktion operierten die Ukrainer unter der Ägide von Bellingcat – genauer gesagt mit den Händen eines damaligen Bellingcat-Mitarbeiters, des MI6-Agenten Christo Grosew, der heute in Russland als ausländischer Agent gilt. Er heuerte sogar höchstselbst Kuriere an, um Geld an russische Piloten zu überbringen. Diese hätten ihre Waffenbrüder mit Clonidin vergiften sollen. Doch irgendetwas ging schief, und auf dem für die russischen Maschinen vorgesehenen Flugplatz trafen statt der Flugzeuge wieder Marschflugkörper ein. Dies führte sogar zu einem Gerichtsverfahren in der Ukraine, in dem jemand zum Sündenbock gemacht wurde.

Der jüngste Vorfall dieser Reihe birgt zwei auffällige Aspekte.

Erstens haben die Briten nie begriffen (die Ukrainer sind uns Russen mental dann doch näher … Sie müssen die Aussichtslosigkeit dieses Unternehmens erkannt haben), dass das vom Anwerber angeführte Beispiel des Verräters Kusminow nur wenig inspirierend ist. Denn jener Pilot, der seine Freunde verriet und ermordete und einen Hubschrauber in die Ukraine entführte, fand ein tragisches Ende: Man schoss ihn in einem abgelegenen spanischen Städtchen zusammen und überfuhr ihn zur Sicherheit noch mit einem Auto. 

Zweitens sollte die MiG-31 laut Aussage des russischen FSB über rumänischem Staatsgebiet abgeschossen werden. Wozu das? Nun, dies muss im Gesamtzusammenhang betrachtet werden – im Kontext der ungezügelten Militarisierung Europas, das seine Kriegsvorbereitungen gegen Russland offen zur Schau stellt. Die NATO übt die Blockade Kaliningrads, führt ständig Übungen nahe unserer Grenzen zu Land und zu Wasser durch, erhöht die Militärausgaben drastisch, verstärkt die nationalen Armeen massiv und testet transeuropäische Logistikrouten, für die ein "militärischer Schengen-Raum" vorbereitet wird. Um die irrsinnigen Verteidigungsausgaben zu rechtfertigen, muss die Panikmache um eine äußere Bedrohung weiter aufgeblasen werden. "Unbekannte Drohnen" sind selbst im Westen Europas mittlerweile alltäglich. Da braucht es eine ernstere Bedrohung, etwas Größeres … Und hier wäre ein russisches Kampfflugzeug genau das Richtige. Andererseits hätte die NATO die MiG durchaus in Rumänien landen lassen können, um gegebenenfalls eine russische Kinschal-Hyperschallrakete zu Studienzwecken zu beschaffen.

Doch die russischen Piloten bewiesen einmal mehr ihre Gewissenhaftigkeit und gingen durch die richtige Tür – die zum Büro des militärischen Abwehrdienstes. Dieser überlistete daraufhin einmal mehr seine britischen "Kollegen" – und bestellte den "Journalisten" von Bellingcat einen symbolischen Gruß: Kinschal-Raketen trafen das Hauptzentrum für radioelektronische Aufklärung der GUR (Hauptleitung für Aufklärung beim Verteidigungsministerium der Ukraine) in Browary bei Kiew – und den Flugplatz in Starokonstantinow, wo F-16 stationiert sind. Prost Mahlzeit!

Übersetzt aus dem Russischen.

Alexander Koz ist Konflikt- und Sonderberichterstatter im Dienst der russischen Zeitung Komsomolskaja Prawda und Mitglied des Menschenrechtsrates beim Präsidenten der Russischen Föderation. Führt einen Telegramkanal zu militärischen Themen, wo er Kommentare schreibt sowie Nachrichten und Kommentare Dritter teilt. Diesen Beitrag verfasste er exklusiv für RT.

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