Meinung

Kriegsausbruch und Pandemie: Merkels Argumentation für die Dummen

Nach Ansicht von Angela Merkel war die Pandemie einer der Faktoren, die zum Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ukraine geführt haben. Ihrer Argumentation zufolge war es deshalb "unmöglich, die Streitpunkte in einem persönlichen Gespräch mit Putin zu klären". Das ist schon ziemlich peinlich.
Kriegsausbruch und Pandemie: Merkels Argumentation für die DummenQuelle: www.globallookpress.com © Stefan Boness/Ipon/imago/Global Look Press

Von Alexei Tschesnakow

Seltsame Dinge erleben wir derzeit. Einige hochrangige Politiker, die noch vor kurzem wegen ihres fundierten Wissens und ihrer hervorragenden Kompetenzen geschätzt wurden, äußern sich plötzlich immer wieder in einer Weise, die Zweifel daran aufkommen lässt, warum sie eigentlich als effektive Führungspersönlichkeiten betrachtet wurden.

Die deutsche Ex-Kanzlerin Angela Merkel steht in dieser Hinsicht an der Spitze. Ich verzichte darauf, ihre früheren seltsamen und misslungenen Äußerungen aufzuzählen. Aber ihre jüngste Aussage, die gerade in den Nachrichtenagenturen erschienen ist, ist schon ziemlich peinlich.

Nach Ansicht von Angela Merkel war die [COVID-19]-Pandemie einer der Faktoren, die zum Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ukraine geführt haben. Ihrer Argumentation zufolge war es deshalb "unmöglich, die Streitpunkte in einem persönlichen Gespräch mit Putin zu klären".

Für jeden, der sich einigermaßen auf dem Laufenden hält, ist seit langem klar, dass die politischen Divergenzen zwischen Russland und dem Westen zu diesem Zeitpunkt bereits so gravierend waren und die vorgeschlagenen Lösungsansätze so fernab der Realität lagen, dass selbst fünf weitere Treffen von Angela Merkel oder dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kaum zu einem anderen Ergebnis geführt hätten. Dies gilt umso mehr, als die Ex-Kanzlerin selbst andeutete, dass die westlichen Verhandlungsführer lediglich versucht hätten, Zeit zu gewinnen.

In der Politik ist es sehr wichtig, sich nicht selbst zu täuschen oder davon auszugehen, dass die Öffentlichkeit so dumm ist, dass sie jede Version glaubt. Frau Merkel scheint offensichtlich ihre Fantasie mit der Realität zu verwechseln. Jede weitere Äußerung ihrerseits macht ihre Position weniger glaubwürdig und bekräftigt die Berechtigung der Vorwürfe gegen sie und ihre Mitstreiter.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 7. Oktober 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Alexei Tschesnakow ist Leiter des wissenschaftlichen Rates des russischen Zentrums für politische Konjunktur.

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