Meinung

"Spiegel" ätzt gegen Trauerfeier für Charlie Kirk und vergisst, wie er den Floyd-Abschied feierte

In einem tendenziösen Bericht über die gestrige Gedenkfeier für den ermordeten Influencer kritisiert der "Spiegel" das christliche Gehabe der Trauernden scharf und brandmarkt es als Heuchelei. Vor fünf Jahren fand das Magazin noch hehre Worte für George Floyds Beerdigung im goldenen Sarg.
"Spiegel" ätzt gegen Trauerfeier für Charlie Kirk und vergisst, wie er den Floyd-Abschied feierteQuelle: Legion-media.ru © RT-Kollage

Von Astrid Sigena

Am gestrigen Sonntag gedachten zehntausende einfacher Bürger sowie das republikanische Polit-Establishment mit Präsident Donald Trump an der Spitze in Glendale, Arizona, des ermordeten Influencers Charlie Kirk (RT DE berichtete). Auch das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel war mit einem Korrespondenten vor Ort. Offenbar war die Trauerfeier aber eher nicht nach dem Geschmack des Spiegel-Journalisten.

Bereits im Vorfeld der Trauer-Kundgebung sorgte der Mord an Charlie Kirk nicht für eine einhellige Verurteilung der Mordtat und nicht nur für Beileidsbekundungen für Kirks Hinterbliebene. Der russische Philosoph Alexander Dugin prophezeite vielmehr, dass der Mord an Charlie Kirk die ideologische Konfrontation in den USA noch verschärfen werde, und so war es in der Tat. Auch in Deutschland gingen die Bewertungen der Ermordung des Trump-Unterstützers Kirk weit auseinander. Der Schweizer Tages-Anzeiger stellte den mutmaßlichen Mörder Tyler Robinson in eine Reihe mit der sowjetischen Scharfschützenlegende Wassili Saizew aus dem Zweiten Weltkrieg. Derweil distanzierte sich die Sparkasse Köln/Bonn von der Trauerbekundung eines ihrer Social-Media-Dienstleister.

Der polemische Bericht des Spiegel-Korrespondenten Timo Lehmanns aus Glendale reiht sich in diese Polarisierung ein. Die Trauerfeier, eine "Heiligenverehrung nach Trump-Art", sei "bizarr" gewesen, heißt es darin. Die MAGA-Granden hätten sich in religiösen Plattitüden ergangen. Diese religiöse Feierlichkeit sei allerdings lediglich Fassade, hinter der die Wut und der Wunsch nach Vergeltung brodele. Für den Spiegel ist der ermordete Charlie Kirk "ein rechtsextremer Aktivist", der heroisiert werde, so ein Video-Statement.

Allerdings zeigte sich Lehmann fast schon enttäuscht über den harmlosen Ablauf der Veranstaltung. Man hätte erwarten können, dass noch mehr gegen das linke Lager, gegen die Demokraten gehetzt werde. Diesen Gefallen haben die im Glendaler Stadion versammelten Trauernden dem Spiegel-Korrespondenten offenbar nicht getan. Zu gern hätte er wohl die Kirk-Opponenten als Opfer präsentiert, wie das im deutschen Mainstream-Mediensegment bereits der Fall war (RT DE berichtete).

Lehmann stört sich offenbar besonders an der christlichen Gestaltung der Gedenkfeier. Immer wieder wurde von Angehörigen und Weggefährten des Gründers der konservativen Organisation "Turning Point USA" dessen christlicher Glaube betont. Auch viele MAGA-Politiker bekannten sich in ihren Reden zum Christentum und gelobten, Charlie Kirk – für sie ein Märtyrer, der Zeugnis für seinen Glauben geleistet hat und für die Meinungsfreiheit gestorben ist – nunmehr noch stärker nacheifern zu wollen. So auch Vize-Präsident Vance, was ihm die Spiegel-Journalisten allerdings nicht abnahmen: Er habe sich darin geübt, betont christlich aufzutreten, so der sarkastische Kommentar. Also alles nur Heuchelei?

Den Journalisten vom Spiegel müsste eigentlich bewusst sein, dass man in den USA seinen Glauben an Gott öffentlicher zur Schau stellt, als das in Europa der Fall ist, gerade auch, wenn es um den christlichen Glauben geht. Und Charlie Kirk war nun einmal bekennender Christ, so wie es seine Hinterbliebenen und Freunde zum großen Teil heute noch sind. Aber dafür hat der Spiegel offenbar kein Verständnis. Stattdessen kapriziert er sich auf einige (für einen Europäer) befremdliche Aussagen, wie die Forderung nach der Todesstrafe für den Täter und Trumps (nicht gerade christliche) Äußerung, er empfinde Hass gegen seine Feinde.

Die opulente Beerdigung des durch Polizeigewalt zu Tode gekommenen farbigen Straftäters George Floyd hatte vor etwas über fünf Jahren dagegen mehr Gnade vor den Augen des damaligen Spiegel-Korrespondenten Marc Pitzke gefunden (man erinnere sich: Floyds goldener Sarg wurde in einem von Schimmeln gezogenen Leichenwagen durch die Stadt gefahren). Damals war die Rede von einer "emotionalen Trauerfeier", eine etwaige Inszenierung wurde nicht als negativ wahrgenommen. O-Ton Pitzke:

"Diese Szenen, mit denen Houstons zweitägiger Abschied von Floyd endet, sind mehr als sentimentale Show. Es sind Szenen für die Geschichtsbücher …"

Für den Spiegel ist Charlie Kirks Trauerfeier dagegen eine "Trauershow". Offenbar sind menschliche Emotionen nur den sogenannten "Gutmenschen" vorbehalten. Doppelstandards haben immer etwas Dämonisches.

In einem Video-Beitrag über die Gedenkfeier verstiegen sich die Spiegel-Journalisten Timo Lehmann und Alexander Schmitt sogar zu der Überschrift "Witwentröster mit Hassbotschaft", die sie offenbar auf US-Vize-Präsident JD Vance und auf den Präsidenten Donald Trump bezogen. Als Absolventen der renommierten Henri-Nannen-Schule (Lehmann) beziehungsweise der Katholischen Journalistenschule ifp in München (Schmitt) dürfte ihnen nicht entgangen sein, dass die landläufige Definition von "Witwentröster" folgendermaßen lautet: "Jemand, der sexuelle Kontakte zu Witwen hat." So zumindest die Definition des Dudens. Möchte der Spiegel der frisch verwitweten Erika Kirk und dem verheirateten Politiker Vance etwa eine Affäre unterstellen? Oder gar eine mit US-Präsident Donald Trump?

Während der Trauerfeier äußerte Erika Kirk Worte der Vergebung für den Tatverdächtigen Tyler Robinson, den mutmaßlichen Mörder ihres Mannes. Es sei Charlie Kirks Mission gewesen, gerade junge Männer wie Robinson zu retten. Sie vergebe Robinson, weil dies Jesu Wille sei und weil auch ihr ermordeter Mann ihm vergeben hätte. Die Antwort auf Hass solle nicht Hass sein. Erika Kirk wird hoffentlich von Verleumdungen des Spiegels nie erfahren. Sollte dies aber dennoch der Fall sein, kann man davon ausgehen, dass sie als Christin auch ihren Verleumdern vergeben wird.

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