
Ukraine – Trump setzt mit starkem Zug EU-NATO-Falken matt

Von Rainer Rupp
Dank seiner Bereitschaft, direkte Gespräche mit der russischen Seite zu führen, hat Trump schließlich verstanden, dass seine ursprüngliche Forderung nach einem bedingungslosen Waffenstillstand in der Ukraine keinen Sinn ergeben hatte, solange die Ursachen für den Konflikt nicht zuvor in Verhandlungen gelöst worden waren. Damit hatte sich Trump zum Entsetzen der Kriegstreiber im US-Kongress und in der EU weitgehend der russischen Position angenähert.
Allerdings haben damit die angloamerikanischen und EU-Falken nicht aufgegeben. Mit allerlei Tricks versuchen sie seither, Trump anhand früher getätigter Aussagen festzunageln, oder ihn mit manipulierten Berichten oder gar "falschen Flaggen" – wie jüngst der gefakte, angeblich russische Drohnenangriff gegen Polen – wieder auf Linie zu bringen. Dabei geht es um die Umsetzung der von EU/NATO ausgeheckten Pläne, mit Militärkontingenten aus NATO-Ländern im Rahmen einer "Allianz der Willigen" in den Ukraine-Konflikt einzugreifen. Dabei steht außer Frage, dass in einem solchen Fall Russland – wie es wiederholt glaubhaft versichert hat – die EU/NATO-Eindringlinge angreifen und vernichten wird.

Ohne die Rückversicherung (Backstop) der USA, im Ernstfall aufseiten der "Willigen" einzugreifen, um deren Vernichtung zu verhindern, wagt natürlich niemand aus dem Kreis der "Willigen" in der Ukraine zu intervenieren. Eine US-Backstop-Garantie bei einem Eingreifen der "Willigen" würde jedoch zwangsläufig zu einem direkten militärischen Zusammenstoß und Krieg zwischen den USA und Russland führen. Aber bereits Trumps Vorgänger, Joe Biden, hatte Order gegeben, alles zu tun, um einen solchen direkten US-Zusammenstoß mit Russland in der Ukraine zu vermeiden.
Trump ist noch resoluter als Biden entschlossen, jegliche militärische Konfrontation zwischen US- und russischem Militär zu vermeiden, zumal sein Ziel die Wiederherstellung normaler zwischenstaatlicher Beziehungen mit Russland ist. Dass die Russen und Amerikaner auf diesem Gebiet bereits erstaunliche Fortschritte gemacht haben, bezeugt die überraschende Anwesenheit des amerikanischen Militärattachés in Moskau beim aktuell in Weißrussland stattfindenden, russisch-belarussischen militärischen Großmanöver "Zapad-2025". Da will Trump sich nicht in die Suppe spucken lassen, erst recht nicht von den europäischen Falken, die ihn und seine Politik ohnehin verachten und verhöhnen, wie die aktuellen Ereignisse um die höhnischen Kommentare rund um die Ermordung von Trumps Freund und Unterstützer Charlie Kirk vor Augen führen.
Vollkommen unsensibel für die Lage der Dinge versuchen die europäischen Falken und ihre gleichgesinnten Russenhasser im US-Kongress weiter, Trump in die Ecke zu drängen, in der er sich für einen Backstop für die "Koalition der Willigen" entscheiden müsste. Der jüngste Versuch in diese Richtung war die maßlos übertriebene, politische Inszenierung der unbewaffneten Drohnen-Attrappen über Polen. Weit jenseits ihrer Reichweite von 700 Kilometern waren sie von ukrainischem Territorium kommend bis zu 300 Kilometer tief in Polen eingedrungen, dort abgestürzt, ohne Schaden anzurichten, was NATO-weit aggressive Hysterie ausgelöst hat, nur nicht in Washington.
Von der aktuellen russisch-ukrainischen Frontlinie bis Polen beträgt die kürzeste Strecke etwas mehr als 700 Kilometer Luftlinie. Um dann auch noch bis zu 300 Kilometer nach Polen einzudringen, müssten die betroffenen Drohnen hunderte Kilometer jenseits der Front auf ukrainischem Territorium gestartet worden sein. Aber keiner unter den maßgeblichen, westlichen Politikern und ihren Presstituierten in den Qualitätsmedien stellt die Fragen, warum die Russen überhaupt so etwas Idiotisches getan haben sollen, wem das Ganze nutzen würde und warum es so viele logische Widersprüche im offiziellen Narrativ des angeblichen russischen Drohnenangriffs auf Polen gibt. Für die EU/NATO-Falken spielen solche Fragen natürlich keine Rolle, denn sie trauen ohnehin den Russen alles zu, selbst die verrücktesten Dinge, solange diese in ihr antirussisches Narrativ passen.
EU-Falken im Abseits
Aber Trump ist auch auf die falsche Flagge des "russischen Dohnenangriffs" auf Polen nicht reingefallen. Von der erhofften Garantie Trumps für einen amerikanischen Backstop für die "Allianz der Willigen" sind die EU-Falken heute wahrscheinlich weiter entfernt als zuvor.
Nach Wochen, vielleicht sogar Monaten des Wartens darauf, wie Trumps Strategie aussehen würde, um aus der Ecke herauszukommen, in die er sich selbst mit seinem "Waffenstillstand-Ultimatum" hineinmanövriert hatte, haben wir seit dem 13. September endlich die Antwort. Geradezu mit einem Geniestreich scheint Trump nicht nur die EU-Falken ausgespielt zu haben, sondern auch seinen antirussischen Kritikern im Kongress den Teppich unter den Füßen weggezogen zu haben.
Trump hat Europa in Zugzwang versetzt, indem er sein Handeln in Bezug auf die Ukraine von Europas Entscheidung abhängig macht, wobei die EU-Eliten jedoch nur zwischen Pest und Cholera wählen können und ihnen nur Nichtstun als beste Option blebt.
Laut Trumps schriftlich festgehaltener Position muss Europa entweder seine "indirekten" Käufe von russischem "Schattenöl" via Indien und anderen Zwischenhändlern vollständig einstellen und zugleich gegen Importe aus China "Zölle aus der Hölle“ verhängen, - was die ohnehin bereits bröckelnde Wirtschaft Europas den vollkommenen Zusammenbruch bringen würde. Wenn jedoch Europa sich weigert, dies zu tun, dann wird Trump den Status quo des absoluten Minimums bei der Unterstützung der Ukraine beibehalten und Russland im Wesentlichen einen Freibrief geben, die Ukraine zu erledigen. Aber auch das wäre für die EU-Eliten und Kriegstreiber politisch genauso katastrophal wie die erste Option.
Der Befreiungsschlag
Mit diesem Schritt ist es Trump – zumindest vorerst – gelungen, sich aus der Sackgasse zu befreien. Seine Kritiker und die neokonservativen Falken hat er gleichermaßen ausmanövriert. Trump hat jetzt eine plausible Entschuldigung für sie parat, nicht gegen Russland zu eskalieren, denn warum sollen die USA auf Wunsch der Europäer indirekte Sanktionen "aus der Hölle" und Straffzölle gegen Drittländer verhängen, wenn Europa sich weigert, Amerika auf halbem Weg entgegenzukommen? "Jetzt ist es schließlich ihr Krieg", so Trump.
Wenn die Europäer schon über die gemäßigte, ruhige und vernünftige Reaktion der Vereinigten Staaten auf das Ereignis der "russischen Drohne über Polen" bestürzt waren, dann waren sie wahrscheinlich noch mehr verärgert und empört über den Brief, den Präsident Trump an alle NATO-Staatschefs geschickt und zugleich für die Weltöffentlichkeit auf seiner Social- Media-Plattform "Truth Social" veröffentlicht hat.
Dennoch haben die europäischen Medien diesen Brief mit minimaler Berichterstattung nur kurz zur Kenntnis genommen. Einige haben selektiv ein paar Zeilen daraus zitiert, die in ihr Narrativ passen, um dann die ganze Sache schnellstmöglich im Gedächtnisloch zu entsorgen. Das war ein starker Kontrast zu dem zu erwartenden Aufschrei über einen Brief des US-Präsidenten, der seine europäischen Vasallen ermahnt, ihm mit ihren Klagen nicht die Zeit zu stehlen. Das anschließende Schweigen in Europa deutet darauf hin, dass die Regierungen dort nicht bereit sind, Trumps Forderungen zu erfüllen, da sie das für unmöglich halten.
Gehen wir nun Trumps Brief Schritt für Schritt in deutscher Übersetzung durch. Dabei wird Trumps Schreibweise beibehalten, wobei der mit dem Gebrauch von GROßBUCHSTABEN besondere Bedeutung signalisiert:
"Ich bin bereit, massive Sanktionen gegen Russland zu verhängen, sobald alle NATO-Mitgliedstaaten zustimmen, dasselbe zu tun, und sobald alle NATO-Mitgliedstaaten AUFHÖREN, ÖL AUS RUSSLAND ZU KAUFEN. Wie Sie wissen, lag der Einsatz der NATO für den SIEG weit unter 100 Prozent und der Kauf von russischem Öl durch einige Mitglieder war schockierend."
Dies bezieht sich vermutlich nicht nur auf Ungarn und die Slowakei, die weiterhin russisches Öl kaufen, sondern auch auf die Mehrzahl der EU-Staaten, die russisches Öl indirekt über Zwischenhändler wie Indien beziehen, das russisches Rohöl kauft, raffiniert und dann teuer nach Europa exportiert. Es betrifft auch die Türkei, die große Mengen russischen Öls kauft, raffiniert und an andere europäische Länder verkauft – Öl, das eindeutig aus Russland stammt. Trump fährt fort:
"Das schwächt IHRE (europäische) Verhandlungsposition und Verhandlungsmacht gegenüber Russland erheblich."
Die Betonung auf "IHRE" Verhandlungsposition – nicht die der NATO oder der USA – deutet darauf hin, dass er die Verhandlungsposition der einzelnen europäischen Staaten anspricht. Er fügt hinzu:
"Wie auch immer, ich bin bereit, etwas zu tun, wenn Sie es sind. Sagen Sie einfach wann. Ich glaube, dass dies, zusammen mit der NATO als Gruppe – einschließlich der Türkei, Ungarn und der Slowakei – durch die Verhängung von 50 bis 100 Prozent Zöllen auf China, die – wenn der KRIEG zwischen Russland und der Ukraine vorbei ist – vollständig zurückgenommen werden, sehr hilfreich sein wird, um diesen TÖDLICHEN, aber LÄCHERLICHEN KRIEG zu beenden. China hat eine starke Kontrolle und sogar Russland im Griff, und diese mächtigen Zölle werden diesen Griff brechen."
Dies deutet auf ein größeres Ziel hin: die Nutzung von Zöllen gegen Russland, China und andere BRICS-Staaten, um deren Bündnisse zu stören. Trump verwies kürzlich auf ein Foto von Putin, Modi und Xi und kommentierte, dass die USA "Indien und Russland an das finstere China verloren" hätten. Seine Berater unterlägen offensichtlich dem Irrglauben, dass westliche Zölle gegen China die Beziehungen zwischen China und Russland schwächen könnten. Er fährt fort:
"Dies ist nicht TRUMPS KRIEG. Er hätte niemals begonnen, wenn ich Präsident gewesen wäre. Es ist Bidens und Selenskijs Krieg."
Bemerkenswert ist hier, dass Trump den Konflikt nicht als "Putins Krieg" bezeichnet hat, sondern die Schuld bei Biden und Selenskij sieht.
"Ich bin nur hier, um ihn (den Krieg) zu stoppen und Tausende russische und ukrainische Leben zu retten – allein letzte Woche wurden 7.118 Leben verloren. Verrückt. Wenn die NATO tut, was ich sage, wird der Krieg schnell vorbei sein, und all diese Leben werden gerettet. Wenn nicht, verschwenden Sie nur meine Zeit und die Zeit, Energie und das Geld der Vereinigten Staaten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit."
Unterzeichnet, Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten.
Der Satz, der in europäischen Regierungsetagen vermutlich die stärksten Reaktionen ausgelöst hat, lautet: "Wenn nicht, verschwenden Sie nur meine Zeit und die Zeit, Energie und das Geld der Vereinigten Staaten." Mit anderen Worten lautet Trumps Botschaft an Europa in etwa so:
"Wenn Ihr wollt, dass ich massive sekundäre Sanktionen und Zölle gegen China, Indien, andere BRICS-Staaten und Russland verhänge, bin ich dazu bereit, aber Ihr müsst auch handeln. Ihr müsst aufhören, russisches Öl zu kaufen, und auch russisches Flüssiggas."
Mit diesem Brief ist es Trump – zumindest vorerst – gelungen, sich aus der Sackgasse zu befreien, in die ihn europäische Kriegstreiber und neokonservative US-Falken im Kongress hineinmanövriert hatten. Wenn sie jetzt Trump wieder zur Eskalation gegen Russland drängen wollen, hat Trump eine plausible Erklärung für sie parat:
"Warum sollten wir Amerikaner solche Sanktionen zugunsten der Europäer verhängen, wenn die Europäer sich weigern, uns wenigstens auf halbem Weg entgegenzukommen? Es ist schließlich ihr Krieg."
Das ist zugegebenermaßen ein starkes Manöver von Trump. Womöglich hat es sogar Bestand! Ein Screenshot des Trump-Briefes folgend:

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