Meinung

Der Alaska-Gipfel: Ein Triumph für Putin, eine Katastrophe für die Neokonservativen

Hier ist die spontane Reaktion des bekannten ehemaligen CIA-Analysten Larry Johnson auf den Gipfel in Alaska und die anschließende Pressekonferenz.
Der Alaska-Gipfel: Ein Triumph für Putin, eine Katastrophe für die NeokonservativenQuelle: Sputnik © Сергей Бобылев/РИА Новости

Von Larry Johnson

Wenn man die US-"Nachrichtensender" verfolgte (ich setze das Wort in Anführungszeichen, um Sarkasmus zu betonen), glich die Vorbereitung auf die Pressekonferenz einer Jungfrau, die auf ihr erstes sexuelles Erlebnis wartet. Mann, was für eine Enttäuschung! Nach Stunden fieberhafter Erwartung sprachen Wladimir Putin und Donald Trump endlich. Ich entschied mich, Fox News zu schauen, und wurde nicht enttäuscht vom Schaum vor dem Mund, der Wut und den Lügen, die von einer Reihe von Dummköpfen geäußert wurden, darunter General Jack Keane und Trey Gowdy.

Bevor Trump und Putin vor die versammelte Presse traten, beschimpften die Kommentatoren Putin wiederholt als Monster, Mörder, bösen Autokraten und Kindermörder. Und ihre Beleidigungen wurden von vielen der sogenannten "Journalisten" und "Moderatoren" aufgegriffen. Es war erbärmlich.

Alle, die bei der Berichterstattung von Fox News sprachen, wiederholten die Propaganda, dass Putin in einer verzweifelten Lage sei, dass die russische Wirtschaft kurz vor dem Zusammenbruch stehe und dass das russische Militär nicht in der Lage sei, die tapferen Ukrainer zu besiegen. Meine Frau dachte, ich hätte einen Schlaganfall, weil ich aufgrund dieser Dummheiten auf den Fernseher einschrie.

Als Putin ans Mikrofon trat und zu sprechen begann, brach die Welt der Neokonservativen zusammen. Anstelle eines gedemütigten Putin, der Trump um Erleichterung anfleht, sprach der russische Präsident ruhig und konzentrierte sich zunächst auf die historische Bedeutung Alaskas als Luftbrücke, die Russland während des Zweiten Weltkriegs mit lebenswichtigen Lieferungen versorgte. Während seiner Ausführungen lobte Putin Trump als verlässlichen Verhandlungspartner und für die Einrichtung eines Dialogs, der die Aussicht auf Normalisierung der Beziehungen verspricht.

Putin wich keinen Millimeter von den zuvor dargelegten Positionen Russlands bezüglich der Voraussetzungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine ab. Er betonte, dass es im Kern um die "Ursachen" geht, nämlich die Osterweiterung der NATO. Trump trieb dann den silbernen Pflock durch das Herz der neokonservativen Vampire, die darauf spekulierten, dass Trump Putin zu einem Waffenstillstand gezwungen habe, weil Putin – zumindest in ihrer wahnhaften Welt – verzweifelt nach einem Deal suchte. Fehlanzeige. Trump lobte Putin und sagte, ihre Gespräche seien produktiv gewesen, auch wenn einige Fragen ungelöst blieben.

Von Rainer Rupp übersetzt aus dem Englischen.

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