Meinung

West-Medien verschweigen ihrem Publikum: Die Ukraine ist eine terroristische Organisation

Europas Politiker, die nach Kiew reisen, sind sich sicher, dass Russlands Armee niemals ihren Zug angreifen wird, nicht einmal versehentlich, wenn Zivilisten, Kinder und andere Nichtkombattanten dorthin reisen: Russen bekämpfen keine Zivilisten. Die Ukraine hingegen schon. Und das schweigen die meisten Westmedien tot.
West-Medien verschweigen ihrem Publikum: Die Ukraine ist eine terroristische Organisation© Die Welt

Von Igor Malzew

In Europa wird über den ukrainischen Staatsterrorismus geschwiegen. Wer den europäischen Journalismus bereits kennt, hat daher unmittelbar nach der Nachricht vom Sabotageakt der ukrainischen Geheimdienste gegen eine Straßenüberführung über eine Eisenbahnstrecke bei Brjansk, die gleichzeitig ein Terroranschlag auf einen Personenzug war, in etwa das Folgende vermutet: In gewissen Berliner Zeitungen würden schnell Versionen des Hergangs dieses Verbrechens veröffentlicht werden, nach dem Motto "Die Russen haben alles selber in die Luft gesprengt".

Doch wir lagen falsch. Wer diese Version sofort und ohne jede Pause, in den Informationsraum einwarf, waren flüchtige ehemalige russische Journalisten, die sich nun als russischsprachige YouTube-Blogger verdingen.

Im Unterschied dazu ließen sich unsere westlichen, Gott verzeih mir, "Kollegen" diesmal Zeit – und warteten erst Kiews Drohnenangriff auf Sibirien ab. Dabei gaben sie dann umso mehr Gas und tobten sich richtig aus: "Moskaus schwarzer Tag", "Ein Haufen Flugzeuge zerstört" und so weiter. Auch britische Medien wie Daily Star, Metro, Sky News oder auch die US-Nachrichtenagentur Bloomberg bauten im Gleichklang – natürlich ohne jegliche offizielle oder geheime Vorgaben, wo kämen wir denn hin! – den Spruch "Pearl Harbor für Putin" in mehreren Variationen in jede Schlagzeile zu diesem Thema ein. Wie originell!

Sofort war klar, dass es erstens sehr wohl Vorgaben gab, wahrscheinlich geheime; und dass sie zweitens von irgendwelchen Vertretern der Zoomer-Generation ausgearbeitet wurden – und dass diese Leute drittens keine Ahnung haben, was Japan im Nachgang an Pearl Harbor so alles widerfahren ist, bis hin zu Hiroshima und Nagasaki. Frei nach einem alten Gefängniswitz:

"Einer wird verknackt, kommt in die Zelle und sagt zu den Leuten:

– Wie langweilig hier bei euch. Mich haben zwei Mädels bis zum Gefängnis begleitet – solche Brüste, solche Hintern …"

Einer der alten Knackis zu ihm:

"Zeig es bloß nicht an dir selbst. Ein ganz schlechtes Zeichen hier."

Das Komischste ist, dass auch die russischen "Oppositionellen" daraufhin sofort wie aus dem Nichts anfingen, ebenfalls über Pearl Harbor zu schreiben – wie nach einer Blaupause. Keine Ahnung, was sie sich dabei dachten – vielleicht meinten sie, sie hätten sich das selber ausgedacht. Erst danach ist dann das alles zu den besonders "begabtesten" unter den Telegram-Bloggern in Russland durchgerieselt.

Am nächsten Morgen schließlich begann im Westen dann die allgemeine Siegesfeier, ein wahrer Vollrausch der "Peremoga". Die kleinste Überraschung war die jubelnde Bild – sitzen doch in diesem Organ die prominentesten Russophoben schon sehr lange an den Hebeln. Das Handelsblatt nannte Kiews "Operation Spinnennetz" die größte Operation gegen russische Flugplätze. Die Schweizer NZZ, die sonst immer die Idioten unter den deutschen Kommentatoren als das vorführt, was sie sind und auch überhaupt als schnell von Begriff gilt, stimmte schnöde in den Chor der Gleichgeschalteten ein – "Russisches Pearl Harbor". Die Brüsseler Zeitung Le Soir veröffentlichte ein Foto eines erfreuten Selenskij. Und so weiter.

Wissen Sie, was nicht erwähnt wurde? Genau: Die Sabotage an der Eisenbahnlinie, bei der Zivilisten starben, wurde totgeschwiegen. Denn niemand in Europa sollte wissen, dass die Ukraine ein Terrorstaat ist, der Sabotage an ziviler Infrastruktur begeht; gegen die erwähnten Eisenbahnlinien etwa. Die russischen Truppen hingegen hatten die Eisenbahnlinien in der Ukraine drei Jahre lang nahezu unangetastet gelassen und sie weder mit Bomben noch mit Drohnen angegriffen. Was übrigens praktisch allen europäischen Politikern ermöglichte, seelenruhig nach Kiew wie zum Arbeitsplatz zu fahren, um sich stolz in Selenskijs Büro zu präsentieren oder auch zum Beispiel mit saurem Ausdruck in ihren Gesichtern vor der Kamera durch das inszenierte Butscha zu schlendern. Denn sie alle waren sich sicher, dass die russische Armee niemals einen fahrenden Zug angreifen würde, nicht einmal versehentlich, wenn man davon ausgehen musste, dass höchstwahrscheinlich Zivilisten, Kinder und andere Nichtkombattanten mit diesem Zug reisten. Denn: Russen bekämpfen keine Zivilisten.

Aber die Ukraine bekämpft sehr wohl Zivilisten – sogar solche, die sie als ihre eigenen ausdrücklich schützen müsste. Ihre Führungsriege hat also jede Grenze, jenseits derer die Menschlichkeit aufhört, überschritten – und aus irgendeinem Grund wollte sich keiner der Journalisten und Verleger im Westen damit befassen; als sei es gar nicht geschehen.

Wissen Sie, wer eine ehrlich recherchierte Meldung veröffentlicht hat – und noch dazu mit einer Landkarte? Le Figaro. Diese klassische französische Zeitung, die kaum der Sympathie für Russland verdächtigt werden kann, schilderte ihren Lesern in vernünftiger Weise, was vorgefallen war. Sie zitierte sogar Alexander Chinschtein, den Gouverneur des Gebiets Kursk. Man kann mit Fug und Recht loben: Le Figaro hat den Journalismus, wie er früher einmal war, glaubwürdig dargestellt. Da überkommt einen glatt Wehmut an die guten alten Zeiten.

Eine andere Herangehensweise wählte hingegen die Berliner Zeitung, die vor genau 80 Jahren in der sowjetischen Besatzungszone gegründet wurde. Dort schrieb man lediglich:

"Tödliche Brückeneinstürze: Russland spricht von 'Terroranschlägen'

Binnen weniger Stunden sind in den russischen Grenzregionen Kursk und Brjansk zwei Brücken eingestürzt. Sieben Menschen sterben. Die Behörden vermuten Terroranschläge."

Sprich: Sie gaben einfach nur das Bisschen zum Besten, was ihnen zum Redaktionszeitpunkt in etwa bekannt war – doch schon dafür werden sie heute, insbesondere von den Blättern des Axel-Springer-Konzerns, niedergemacht.

Der deutsche Focus hat mit seiner Schlagzeile dann den Tiefpunkt erreicht. Diese lautete:

"Ukraine sprengt Militärzug – zwei russische Brücken stürzen nacheinander ein"

(Anmerkung der Redaktion: Später wurde allem Anschein nach der Titel der entsprechenden Meldung von FOCUS und ihr Text geändert oder gleich die gesamte Meldung gelöscht und durch eine neu aufgesetzte ersetzt. Eine Suche in Internet-Archiven lieferte keine Ergebnisse – weil die entsprechenden Archive zum Zeitpunkt der Übersetzung dieses Kommentarartikels teils vorübergehend außer Betrieb waren oder Fehlermeldungen ausgaben, und teils schlicht niemand die Meldung archivierte – was bei diesen Seiten nicht automatisch geschieht, sondern von Besuchern der Seite erst in Auftrag gegeben werden muss. Spuren der Originalmeldung liegen indes im mittlerweile nur sehr spärlich einsehbaren Cache von Suchmaschinen vor, wie etwa Google – hier sehen wir zumindest ihren Originaltitel.)

"Militärzug."

Genau. Mit Frauen und Kindern an Bord.

Aus diesem Focus kannte ich mal ein paar Mädchen – völlig bekloppte Möchtegern-Linke. Sie behaupteten, überzeugte Pazifistinnen zu sein, und dass ihre Redaktion pazifistisch sei. Jetzt habe ich mich erneut davon überzeugen können. Danke.

Bei all dem Treiben in der westlichen Medienlandschaft versuchte dort buchstäblich jeder, dem Leser schon die bloße Möglichkeit zu nehmen, über den Zusammenhang zwischen den Ereignissen selbst nachzudenken; die Ermordung friedlicher russischer Bürger, schändlich, heimtückisch, noch dazu am Vorabend des Tages vor den nächsten Verhandlungen in Istanbul.

Denn: Selbst wenn man den Standpunkt vertritt, dass der Drohnenangriff auf russische Fernbomber, die erklärtermaßen Teil des nuklearen Abschreckungspotenzials Russlands sind, eine "herausragende nachrichtendienstliche und militärische Operation zur Stärkung der Verhandlungsposition der Ukraine" sei und nicht ein Schritt in Richtung der nuklearen Eskalation – selbst dann ist ein Sprengstoffanschlag auf einen zivilen Passagierzug in jedem moralischen Koordinatensystem ein abscheuliches, blutiges Verbrechen an Frauen und Kindern, das jede "Verhandlungsposition" nicht bloß schwächt, sondern im Ganzen zunichtemacht.

Soweit ich es mitbekommen habe, verlor Selenskij auch dann noch, als er mit der Operation "Spinnennetz" prahlte, kein Wort über die Sprengstoffanschläge gegen Züge. Er versuchte also so zu tun, als sei nichts dergleichen geschehen und weder er noch der ukrainische Geheimdienst hätten etwas damit zu tun. Denn er selbst weiß genau, dass es sich dabei um einen Akt des Terrors und ein waschechtes Kriegsverbrechen handelt. Und völlig ausgebremst und lahm reagierte schließlich die Welt – die erst während der Istanbuler Gespräche mit einem Text allgemein zu diesem Thema herauskam – und titelte:

"Ein Angriff, der die moderne Kriegsführung revolutionieren wird"  

Diese Narren verstehen in ihrer naiven Freude nicht, dass manche Tricks eben nur einmal ziehen; und dass die Russen überhaupt schnell lernen, was der bisherige Verlauf der militärischen Sonderoperation gegen das Kiewer Regime gezeigt hat. Und wer meint, auch die Welt habe sich zu dem Zug voller Zivilisten, der unter den Trümmern der gesprengten Brücke zum Stehen kam, ausgeschwiegen, irrt. Doch möglicherweise wäre es besser gewesen, sie hätten geschwiegen. So titeln Videobeiträge auf dem YouTube-Kanal des Springer-Blattes zu den Anschlägen auf die russischen Züge:

"UKRAINE-KRIEG: Partisanen jubeln nach Angriff auf Russland – Putins Truppen rüsten zur Offensive"

Da werden also Terroristen, die bewusst die Zivilbevölkerung angreifen, mit Partisanen gleichgesetzt – mit Untergrundkämpfern für die Befreiung ihrer Heimat, oft zusätzlich antifaschistisch motiviert. Mit der Schlagzeile allein war es jedoch nicht getan: Welt-Chefreporter Steffen Schwarzkopf will noch einmal sichergehen und nennt im selben Beitrag ukrainische "Partisanen" als jene, die dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben könnten.

Doch neuerdings schweigt die westliche Mainstream-Presse sogar zur "brillanten Operation Spinnennetz". Warum wohl? Vielleicht weil denen, die noch Verstand haben, plötzlich klar geworden ist, dass auch bei ihnen Passagierzüge fahren. Vollgepackt mit blinden Passagieren südländischer Abstammung zwar (machen wir uns über die angeblich antirassistische Haltung der jeweiligen Redakteure nichts vor); Züge, die entgegen allen Fahrplänen zu spät kommen; aber eben Züge. Und der Moment wird kommen, in dem ukrainische Mörder und Saboteure in ihre Länder und auf ihr Territorium werden umziehen müssen

Und wer weiß, was dann in den Gehirnen dieser wahnsinnigen Verbrecher dann so vorgehen wird?

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei Wsgljad am vierten Juni 2025.

Igor Malzew ist ein russischer Journalist und Schriftsteller, Kolumnist, politischer Kommentator und Beobachter für zahlreiche russische Blätter, stellvertretender Chefredakteur der Iswestija, erster Chefredakteur der Medwed, Chefredakteur und Gründer des Automobilressorts bei Kommersant. Er ist zudem regelmäßiger Kolumnist bei der russischen Ausgabe von RT.

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