"Lächerliche, amoralische Marionetten": Macgregor über Scholz und Baerbock
Von Rainer Rupp
In Deutschland sei die Regierung faktisch zusammengebrochen, und damit auch die Politik, für die sie gestanden hat, erklärte Douglas McGregor jüngst in einem Interview auf der YouTube-Kanal "Deep Dive" von Ex-US-Armee-Oberst Daniel Davis. Deshalb werde früher oder später eine neue, national-patriotische Führung in Berlin an die Macht kommen. Korrekterweise habe Alice Weidel bereits dargelegt, dass weder die NATO noch die EU notwendigerweise im Interesse Deutschlands handeln. Deutschland ist kein Lehnsgut oder Sklavenstaat, den man nach Belieben herumschieben oder an andere Interessen verkaufen kann. Wichtig sei jedoch, dass die Deutschen zuerst "ihre Nachkriegskomplexe überwinden, ihre Denkweise erneuern und erkennen, dass sie eine kraftvolle und produktive Rolle in Europa spielen können".
Insbesondere könne Deutschland dazu beitragen, mit guten Beziehungen zu Russland den Frieden in Europa zu sichern – genau wie es Otto von Bismarck bereits beabsichtigt hatte. Wir werden mehr von dieser Denkweise sehen. Das bedeute jedoch, dass die Deutschen diese "irrsinnige Politik" der letzten Jahre hinter sich lassen müssten.
Dasselbe gelte für Frankreich. "Betrachtet man die Umfragen und hört den Diskussionen über die Zukunft Frankreichs zu, wird klar: Es gibt keine Zukunft für das, wofür Macron steht – das ist eine Sackgasse. Frankreich ist genauso von Schulden geplagt wie die Vereinigten Staaten. Die Ära, in der allen alles versprochen wurde, ohne dass dafür bezahlt werden musste, geht zu Ende. (…) Auch England steckt in großen Schwierigkeiten. Es überrascht mich, dass Premierminister Starmer noch im Amt ist; ich denke, er wird bald abgelöst werden", meinte Macgregor.
Europa sei dazu befähigt, unabhängig von den Vereinigten Staaten eigenständig zu handeln. Der wichtigste Staat in Europa – und das schon seit Jahrzehnten – sei Deutschland. Wörtlich fügte er hinzu:
"Deutschland hat uns (den USA) allerdings die Zerstörung der Nord-Stream-Pipeline und damit die Deindustrialisierung des Landes zu verdanken. Wenn man nach lächerlichen, amoralischen Marionetten sucht, dann findet man sie in Olaf Scholz und Annalena Baerbock. Diese Leute sind am Ende. Sie werden Glück haben, wenn sie die nächsten zehn Jahre politisch überleben. Sobald die Deutschen die volle Tragweite der Korruption und Zerstörung begreifen, wird es in Deutschland heftige Reaktionen geben. Dasselbe wird in Frankreich und Großbritannien geschehen."
Auch Präsident Donald Trump müsse sich der lächerlichen Figuren in seinem Umfeld entledigen. Er müsse die Zukunft ins Auge fassen und verstehen, dass wir nicht mehr im Jahr 1965, 1975, 1985 oder 1995 leben. Weiter Macgregor im O-Ton:
"Wir befinden uns in einer neuen Welt. Dieses Gerede von einer unipolaren Weltordnung, das ohnehin nie real war, muss aufhören. Trump sollte sich keine Sorgen machen, ob die US-Bürger enttäuscht sein könnten, wenn die Vereinigten Staaten nicht mehr überall auf der Welt die dominierende Macht sind. Die US-Amerikaner kümmern sich nicht darum. Sie sind besorgt über das, was hier im eigenen Land geschieht. Die Ukraine ist für sie nebensächlich. Wir sollten unsere Sachen packen, uns aus Polen und den baltischen Staaten zurückziehen und nach Hause kommen. Lassen wir doch die Deutschen und andere mit Putin verhandeln. Schließlich sind sie es, die mit den Konsequenzen leben müssen, und nicht wir."
"Wie oft muss man den Menschen noch erklären, dass US-Amerikaner nicht in Europa leben? Wir leben in der westlichen Hemisphäre. Wir sind besorgt über unsere Grenzen und die Millionen – ja, zig Millionen – von Ausländern in unserem Land, die illegal hier sind und zur steigenden Kriminalität beitragen. Das muss ernst genommen werden. Bringen wir unsere Soldaten zurück, setzen wird sie an unserer Grenze ein und bereiten wir sie auf die schwierige Arbeit vor, die hier zu Hause erledigt werden muss. Vergessen wir diesen Unsinn im Ausland."
Wenn Trump diesem Ansatz folgt würde, dann würde das die Situation in der Ukraine für Wladimir Selenskij "verkomplizieren". Sein jüngstes, über drei Stunden langes Interview mit dem freien US-Journalisten Lex Fridman habe Selenskijs Abgehobenheit von der Realität deutlich gemacht. Tatsächlich hatte Fridman mehrmals versucht, ihn auf die Notwendigkeit hinzuweisen, die Realität zu akzeptieren und mit Wladimir Putin zu verhandeln.
Selenskij jedoch habe noch mehr Sanktionen gefordert und jede Form von Kompromiss abgelehnt. Er wolle einfach nicht erkennen, dass Kompromisse notwendig sind, um Frieden zu erreichen. Zudem habe er Putin als "Mörder" bezeichnet. Insgesamt, so Macgregor, führe Selenskijs Haltung dazu, dass – wenn es nach ihm ginge – der Krieg auf unbestimmte Zeit weiterginge. Die Russen würden derweil weiter nach Westen vorrücken. Sie wüssten, dass der "europäische Faktor" in dieser Gleichung verblassen wird.
"Wenn jemand uns fragt, warum wir die baltischen Staaten oder Osteuropa nicht schützen, ist die Antwort einfach: Das ist nicht unsere Aufgabe. Die Vereinigten Staaten müssen Kansas, Missouri, Texas, Arizona und andere Staaten schützen – nicht Litauen oder Estland. Die Russen haben kein Interesse, diese Länder zu überfallen. Das ist alles Unsinn", unterstreicht Macgregor
Selenskij sollte sich vielmehr Gedanken über seine eigenen Taten machen. Berichte über angebliche Gräueltaten der Russen seien oft inszeniert und dienten nur dazu, den Westen zu noch mehr Hilfe zu provozieren. Die ukrainische Geheimpolizei dagegen habe einen mehr als fragwürdigen Ruf. Zugleich habe Selenskij die Ukraine in den Ruin getrieben. Er habe nie im Interesse seines Landes gehandelt, sondern immer nur "zu seiner persönlichen Bereicherung", unterstreicht der US-Stratege Macgregor, ein vielfach ausgezeichneter Kriegsheld mit akademischem Grad eines Militärhistorikers und Berater des US-Verteidigungsministers gegen Ende der ersten Trump-Präsidentschaft.
Als Historiker sieht er die Ukraine "in einer ähnlichen Situation wie der Süden der USA am Ende des Bürgerkriegs – ausgezehrt, entkräftet und kampfunfähig". Selenskijs Weigerung, diese Realität anzuerkennen, führe zu unnötigem Leid und Tod. Die beste Lösung sei, die finanzielle Unterstützung der Ukraine zu beenden und den Frieden zu fördern. "Dies ist die Botschaft, die Präsident Trump übermitteln muss", so der ehemalige US-Oberst.
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