Meinung

Habecks Küchentisch-Saga Folge 3: "Wir brauchen mehr Menschen in Deutschland"

Dieser Tage erfolgte die 3. Episode der Selbstvermarktung des grünen Kanzlerkandidaten. Der mediale Rohrkrepierer befindet sich konstant im Sinkflug der Wahrnehmung, vemittelt jedoch erneut den Größenwahn des eitlen Karrieristen.
Habecks Küchentisch-Saga Folge 3: "Wir brauchen mehr Menschen in Deutschland"© Screenshot: YT/RobertHabeck

Von Bernhard Loyen

Er ist und bleibt ein Tausendsassa, der Robert Habeck. Medien-Darling, süße Schmunzelschnute für enttäuschte und einsame Reihenhausgattinen, ambitionierter Vize-Kanzler seit 2021 und parallel seit jüngstem grüner Kanzlerkandidat für die wesentlich durch ihn verursachten, notwendigen Neuwahlen. Etwas vergessen? Ja, natürlich, Habeck ist der ungeeignetste und unfähigste Wirtschaftsminister seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland.

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz traf zu Wochenbeginn in Kiew ein, was aber laut Medienmeldung natürlich keinen taktischen Wahlkampftermin darstellte, so die CDU-Wahrnehmung. Anders als beim Besuch von SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, der zuvor Anfang Dezember ebenfalls in der ukrainischen Hauptstadt eintraf, um dabei ein silbriges "Zeichen der Solidarität" aka "Steuergeldkoffer" zu präsentieren.

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck war bereits im April dieses Jahres in der Ukraine, hatte daher aktuell Zeit, wenig Muße, für Teil 3 des verordneten und ausgeklüngelten Jung von Matt-Formats: "Gespräch am Küchentisch: Anne und Marie".

Die YouTube-Zahlen sprechen für sich, das Format interessiert immer weniger Habeck-Fans. Im zweiten Teil mimte Habeck den devoten Zuhörer, einen Herzblutpolitiker mit Lebenstipps für verunsicherte Bürger aus dem abgesperrten Hausflur eines gecasteten Ehepaars. Nun wurde wieder am Regiebuch gefeilt. Habeck hatte mit Sicherheit die kesse Lippe von Ehemann Robert moniert, dem anderen aus der Vorfolge. So etwas konnte sich nicht wiederholen, da die Gesprächspartnerin diesmal verbal leicht gehandicapt war.

Die Hauptprotagonistin Anne, erklärt vom Social-Media-Team Habecks:

"96 Jahre alt, nach zwei Schlaganfällen im Pflegeheim und jeden Tag unterstützt von ihrer Tochter Marie. Das ist Anne, die mich eingeladen hat, um mit mir über ihren Alltag in der Pflege zu sprechen."

Um der drohenden Gefahr vorzubeugen, im betreuenden Pflegeheim auf undienliche Schwingungen zu stoßen – schlechte Arbeitsbedingungen treffen auf überflüssigen Wahlkampf-Spektakeltermin –, wurde das Gespräch schön entspannt in der Wohnung der Tochter aufgezeichnet.

Die Einblendung der ersten beiden Folgen: "Eine Stunde vorher...", wurde weggelassen. Gab es Gründe? Egal. Die wesentliche Neuerung diesmal: Mit Beginn des erneut rund 5-minütigen Clips ertönt das, was bei vielen Grünen-Wählern, ob männlich, weiblich oder divers, umgehend Emotionen erweckt, softe Piano-Klänge im Klangmodus eines – rein gemutmaßten – Igor Levit. Zu diesem Grünen-Versteher und Klaviervirtuosen hieß es nämlich in einem Zeit-Artikel im August 2021, aktuell schlicht erneut passend:

"Igor Levit – Grüner Klassik-Star im Wahlkampfmodus. Levit hatte zuletzt mehrfach gegen Positionen von CDU/CSU, FDP und AfD Stellung bezogen, die Umfragewerte der Grünen werden seit Wochen schwächer. 'Was meine Mitgliedschaft bei den Grünen angeht – die ist kein Geheimnis, da bin ich vollkommen transparent.' Er sei dabei 'kritisch, ohne Inhaltshörigkeit – aber ich empfinde Vertrauen gegenüber vielen, die ich in dieser Partei kennengelernt habe. Das ist mein Team!'"

Der passende X-Hashtag der Gegenwart, rund drei Jahre später, lautet #TeamHabeck. Daher: Levit kann, muss aber nicht sein.

Mutter und Tochter erklären dem empathischen Habeck ihren Kummer mit der Versorgung der alten Dame. Diese moniert mit dem Herzblut einer Generation klarer, unmissverständlicher Formulierungen, zum Thema Eignung von Pflegekräften, auf die Frage eines unkonzentrierten Roberts: "Wie ist es im Heim, das ist dann nebenan, oder?":

"Ich könnte den Beruf nicht ausüben, weil ich gleich in die Höhe gehe, wenn einer etwas nicht versteht und an der Sprache hapert es."

Mutig, die alte Dame, spricht sie da vor dem Vize-Kanzler etwa ein real existierendes Problem in der deutschen Pflegelandschaft an? Habeck referiert unbeeindruckt von der informativen Aussage am Wohnzimmertisch, das Detail ist dann auch irgendwie schon egal:

"Wir werden ohne Menschen aus dem Ausland die Pflegeleistung [die Seniorin grätscht rein: "Das ist es ja!"] oder überhaupt das ganze Land nicht am Laufen halten können. Wir werden älter und wir brauchen mehr Menschen im Deutschland. Aber natürlich gehört schon die Sprache dazu."

Klappe zu, Seniorinnenargument tot, denn Sprache sei schon wichtig, zum Austausch zwischen Heimbewohnern und Personal, weiß auch ein Herr Habeck. Die alte Dame erklärt, sie könne drei Sprachen, "aber nicht Sudanesisch". Da muss er schmunzeln und kontert schlagfertig à la Kathrin Göring "Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf" - Eckardt:

"Ja, das hätte man vielleicht früher wissen müssen"

Habeck, im Rausch der Selbstwahrnehmung, führt weiter aus:

"Ich hab selber mal früher in einem Alten- und Pflegeheim gearbeitet, als ich studiert habe, um Geld zu verdienen. Da erinnere ich, dass der Arbeitsdruck für die Pflegerinnen und Pfleger, die da dauernd waren, schon enorm war."

Die Recherche ergibt: Laut "Lebenslauf Dr. Robert Habeck", auf der Webseite des Deutschen Bundestages, arbeitete der Minister als Kriegsdienstverweigerer von 1989 bis 1991 beim "Zivildienst: Hamburger Spastiker Verband", um dann anschließend fünf Jahre lang zu studieren und dabei vielleicht auch mal temporär in einem Alten- und Pflegeheim zu jobben.

Das reicht, um Jahrzehnte später im Wahlkampfmodus Phrasen des gelebten Halbwissens abzusondern. Die Tochter, mit dem Blick der Abfrage der Hausaufgaben, darf unter Pianoklängen – wörtlich – in die Kamera sprechen:

"Er ist sehr empathisch, er ist sehr lebenserfahren, er hat im Pflegeheim gearbeitet, er weiß, wie man mit Rollstühlen umgeht, er weiß, wie man eine behinderte Frau fährt."

Die Dame wird ihm wohl ihre Stimme geben, "denn sie hätte gern viel länger mit Herrn Habeck gesprochen", so die Tochter mit "dem Feedback der Mutter".

Sollte also nach den Neuwahlen dem Land eine schwarz-grüne Koalition unter Duldung der SPD oder des BSW oder beider aufgenötigt werden (Hauptsache die Einheitsfront gegen die AfD steht). Dann könnte dieses Video ein Vorbote dafür sein, dass Habeck den unantastbaren Karl Lauterbach im BMG ablösen wird, denn er kann es mindestens genauso gut, wie zuvor der ungelernte Bankkaufmann Jens Spahn, wenn nicht sogar noch viel besser.

Und neue Wirtschaftsministerin wird dann Ricarda Lang, die am 4. Dezember darüber informierte, dass sie gerade im Schnelldurchlauf im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags sich noch die wichtigsten Notizen macht. So informierte sie androhend:

"Ich freue mich sehr darauf, das Königsrecht des Parlaments besser kennenzulernen (...) Es sind nur noch ein paar Wochen, aber es gibt noch einiges zu tun!"

Schlimmer geht nimmer, lautet eventuell des Bürgers erster Gedanke. Weit gefehlt, die Abgründe des politischen Wahnsinns sind noch lange nicht ausgereizt. Die Täler der mutwilligen Zerstörung des Landes noch lange nicht durchschritten.

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