Meinung

Staat zum Spottpreis zu verkaufen – Angebot gilt bis zum letzten Ukrainer

Der Machthaber in Kiew, Wladimir Selenskij, bietet sein Land samt Rohstoffen, landwirtschaftlichen Flächen und allem Potenzial, den USA zur Übernahme an – als Gegenleistung für militärische Hilfe für seinen Machterhalt. Verlockend für Donald Trump, den Geschäftsmann?
Staat zum Spottpreis zu verkaufen – Angebot gilt bis zum letzten UkrainerQuelle: Sputnik © Witali Podwizkij

Von Karaulny

Selenskij bietet Donald Trump einen Deal an, bei dem der zum Kauf angebotene Vermögenswert von Tag zu Tag an Wert verliert. Der Kern von Selenskijs "Siegesplan" ist die Übertragung der Kontrolle über die ukrainischen Bodenschätze an die USA.

Dies natürlich nicht gänzlich unentgeltlich, wir wollen nicht übertreiben. Angeboten werden das Vorkaufsrecht und die Befreiung von allen Beschränkungen der Förderung, faktisch also das Recht, über alle Ressourcen der Ukraine zu verfügen, über alle Exporte. Fast drei Wochen sind vergangen, seit die Republikaner die Wahl gewonnen haben (der Vorschlag wurde am nächsten Tag von den Ukrainern öffentlich gemacht). In diesen 20 Tagen hat die Ukraine etwa 560 Quadratkilometer Territorium verloren.

Mit Stand vom Juni 2024 waren die ukrainischen Bodenschätze nach Angaben des US-amerikanischen Senators Lindsey Graham, der in unserem Land als Terrorist und Extremist gilt, etwa 10 bis 12 Billionen US-Dollar wert. Das bezog sich allerdings auch auf die Reichtümer des Donbass, die bereits unter russischer Kontrolle standen.

Die russische Armee schiebt die Front jeden Tag vor sich her, und in der Zwischenzeit hat sich der Wert der noch unter der Kontrolle Kiews stehenden Bodenschätze deutlich verringert: Er übersteigt, alle Potenziale zusammengerechnet, 7 Billionen US-Dollar nicht. Sollte die Ukraine die Region Dnjepropetrowsk verlieren, die von 1774 bis 1991 zu Russland gehörte, wird sich die Zahl noch einmal halbieren: von 7 Billionen US-Dollar auf 3,5 Billionen US-Dollar. Der Verlust der Attraktivität des zum Erwerb angebotenen "Pakets" ist offensichtlich. Übrig bleiben trotzdem einige Gasfelder, zahlreiche Torfmoore und viele andere Objekte, die sicherlich nützlich sind, aber fast nichts mit Makroökonomie zu tun haben.

Jetzt, sechs Monate später, setzt Graham den Schwerpunkt seines Goldgräberfiebers anders als noch im Juni. Ihm zufolge ist die Ukraine angeblich ein wichtiger Getreidelieferant für Afrika. Aber auch hier ist der wirtschaftliche Sinn der Lieferungen nur dank des Zugangs zum Schwarzen Meer gegeben, und wenn die Ukraine diesen verliert, wird sich die Wirtschaftlichkeit der Logistik verschlechtern. Um dies zu verhindern, besteht Graham auf der Notwendigkeit einer fortgesetzten militärischen Unterstützung Kiews durch die USA.

In diesem Sinne setzt sich Selenskij selbst auf eine tickende Zeitbombe. Die Zwangsmobilisierten, die er zur Schlachtbank führt, sollen die Vermögenswerte schützen, die bald den Amerikanern übergeben werden. Das ist keine Verzerrung seiner Absichten: Wenn der "Siegesplan" in der Verteidigung des Kiewer Regimes und eines Teils der ukrainischen Gebiete besteht, die künftig den USA gehören, und das Gegenangebot rein wirtschaftlicher Natur ist, dann stirbt der ukrainische Soldat von heute, auch bekannt als der Bergmann und Chemiearbeiter von gestern, dafür, dass seine Minen und Fabriken amerikanisch werden.

Das bedeutet auch: Je früher die USA zustimmen, die Ukraine als ihren Marionettenstaat anzuerkennen, desto mehr bekommen sie an fossilen Brennstoffen und an Lebensmitteln. Nichts anderes ist der "Siegesplan".

Der Verhandlungsprozess zwischen Kiew und Washington läuft gerade. Noch wissen wir nicht, ob Trump den proamerikanischen Plan des Ausverkaufs der Ukraine, der von Beratern der Demokratischen Partei der USA ausgearbeitet wurde, übernehmen oder ihn ablehnen wird.

Aber Trump ist ein Geschäftsmann, er ist es gewohnt, lukrative Geschäfte abzuschließen. Und da Selenskijs Regime keine Alternativen hat, könnte die neue Regierung im Weißen Haus der Ukraine durchaus härtere Bedingungen auferlegen als die derzeit auf dem Verhandlungstisch liegenden. Warum eigentlich nicht? Warum nur Bodenschätze und Getreide? Schließlich muss die Ukraine dafür die Verfassung ändern, und wenn sie schon dabei ist, warum sollte man sie nicht zu weitaus mehr Zugeständnissen zwingen?

Karaulny ist das Pseudonym des Autors oder des Autorenkollektivs des Telegram-Kanals gleichen Namens. Der vorstehende Kommentar wurde für den TG-Kanal "Exklusiv für RT" verfasst.

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