Meinung

Initiationsritual für die Elite? Der Pädophilie-Skandal um P. Diddy erschüttert die USA

Der jüngste US-Pädophilie-Skandal um den Musikproduzenten Sean Combs scheint sich zum zweiten Fall Jeffrey Epstein zu entwickeln. "Verschwörungsmythen" oder grauenhafte Parallelwelten der "Reichen und Schönen" – was steckt dahinter?
Initiationsritual für die Elite? Der Pädophilie-Skandal um P. Diddy erschüttert die USAQuelle: Gettyimages.ru © Leon Bennett/Freier Fotograf

Von Viktoria Nikiforowa

Unsere Generation kennt diesen Rap-Mogul und Musiker als Puff Daddy, aber heutzutage tritt er häufiger als P. Diddy auf, und sein richtiger Name ist Sean Combs. Sein Name ist in aller Munde – der Sugardaddy ist seit Kurzem in einem New Yorker Gefängnis inhaftiert und wird so schwerer Verbrechen wie Vergewaltigung, einschließlich Gruppenvergewaltigung, Körperverletzung, Bedrohung, Schutzgelderpressung, Erpressung, Menschenhandel und sexueller Ausbeutung angeklagt.

Bis heute wurde Combs von etwa 120 Personen verklagt, sowohl von Frauen als auch von Männern. Das jüngste Opfer war zum Zeitpunkt des Kontakts mit dem Rapper neun Jahre alt. Und das berühmteste Opfer dieses Serienpädophilen ist der ganzen Welt bekannt, es ist US-Sänger und Teenie-Idol Justin Bieber. Seit seinem 15. Lebensjahr verbrachte er viel Zeit in Combs' Haus, und der Rapper versprach ihm vor laufender Kamera, "verrückte Dinge zusammen zu machen, von denen man niemandem erzählen darf", und ihm dafür dann einen Sportwagen zu schenken.

"'Er hatte Zugang zum Haus'. Sean 'Diddy' Combs erinnert einen damals 16-jährigen Justin Bieber daran, lieber zu schweigen über die Dinge, die man 'zusammen erlebt'."

Ein weiteres zum Zusammenleben mit Combs gezwungenes Wunderkind war der berühmte R&B-Sänger Usher. Ab seinem 14. Lebensjahr lebte er ein Jahr lang im Haus dieses Produzenten, und niemand weiß, was für Schandtaten dort stattfanden.

Offiziell hießen sie "weiße Partys" – man sollte in Weiß gekleidet kommen. In Wirklichkeit waren es "Nacktpartys" – sobald man sie betrat, zog man sich aus. Combs setzte die ihm untergebenen Sängerinnen und Künstlerinnen unter Drogen und zwang sie zum Gruppensex, um die Gäste und eingeladenen "Sexarbeiter" zu befriedigen. Alle, die sich weigerten, schlug er und drohte, sie "aus dem Beruf" zu werfen oder einfach zu töten. Alles, was geschah, wurde gefilmt und diente dann als Druckmittel.

Die Todesdrohungen klangen ernst, da schon viele merkwürdige Todesfälle im Umfeld von Combs auftraten. Er steht laut wiederkehrenden Gerüchten im Verdacht, mehrere Konkurrenten getötet oder deren Tod in Auftrag gegeben zu haben. Zu den bekanntesten gehören Biggie Smalls (die Hip-Hop-Legende Notorious B.I.G.), Rap-Legende Tupac Shakur und sogar Michael Jackson.

Doch wozu brauchen wir all diese Drehungen und Wendungen des US-Showbusiness? Dies ist ein großer politischer Skandal. P. Diddy war nicht einfach nur ein durchschnittlicher dreckiger Zuhälter. Oh nein, er ist ein Milliardär, ein Superstar, eine Säule des Showbusiness und eine Stilikone. Er wurde von demokratischen Politikern gelobt und von liberalen Journalisten besungen. Seine "Nacktpartys", auf denen Kinder belästigt wurden, wurden von Hollywood-Superstars besucht, und heute bemühen sich ihre Anwälte, Augenzeugen zu finden und ihnen Schweigegeld zu zahlen.

Die ganze Geschichte erinnert stark an den berüchtigten Fall Jeffrey Epstein, in dessen Haus die gesamte Bohème der Demokratischen Partei verköstigt und bespaßt wurde sowie die Gelegenheit nutzte, Minderjährige zu vergewaltigen. Heute behauptet der Wachmann von Combs, dass der Sugardaddy kompromittierende Videos von vielen prominenten US-Politikern hat.

Combs' Anwältin (die bereits die Verteidigerin von Ghislaine Maxwell gewesen war, der im Zusammenhang mit Epstein wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden war) verlangte schon die Installation eines Videoaufnahmegeräts in der Gefängniszelle ihres Mandanten. Andernfalls wird das Gleiche geschehen wie im Fall Epstein: Der Besitzer des Belastungsmaterials über die einflussreichsten Familien Großbritanniens und der USA schaffte es, direkt in seiner Gefängniszelle Selbstmord zu begehen. Die US-Amerikaner sagen, dass dies Hillarys Rache war.

Auch bei den Superstars, die diesen Pädophilen bewusst deckten und an seinen Orgien teilnahmen, handelt es sich nicht nur um durchschnittliche Entertainer. Sie sind prominente, politisch bewusste Influencer, die sich zu jeder Frage äußern. Der Schauspieler Leonardo DiCaprio und die einflussreiche US-Moderatorin Oprah Winfrey, die gesamte Kardashian-Familie und das Topmodel Naomi Campbell, die Schauspieler Ashton Kutcher und Sarah Jessica Parker (Sex and the City) – diese Auflistung ist endlos.

Jetzt ist klar, warum sie so diszipliniert das Gleiche sagen – wer würde es beim Vorhandensein kompromittierenden Materials riskieren, gegen die Parteilinie zu verstoßen?

Als die US-Öffentlichkeit vorsichtig fragt, warum die US-"Eliten" Kinder vergewaltigen, und zwar so massenhaft und organisiert, dass es wie ein Ritual aussieht, wird in Washington lediglich gelacht. Ach, diese Verschwörungstheoretiker! Wie dumm sie doch sind! Gebt ihnen Aluhüte.

Das führt dazu, dass beschämende und schreckliche Verbrechen nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte andauern. Jeder weiß alles, und alle schweigen. Epstein war jahrzehntelang am Werk, und P. Diddy handelte auch jahrzehntelang, aber alle sagen nur: "Wirklich? Das gibt's doch nicht!"

Diese rituellen Vergewaltigungen Minderjähriger, die Schweigeverschwörung im Zusammenhang mit diesen abscheulichen Verbrechen, die absolute Straffreiheit für Superstars und Superreiche – es sieht wirklich aus wie eine Art perverses Initiationsritual für die Elite. Auch in Großbritannien gibt es ähnliche Vorgänge: Der Fall des Serienpädophilen Jimmy Savile, britischer Superstar der 1970er, Discjockey und Moderator der BBC, dazu Angehöriger der britischen Oberschicht, scheint ebenfalls nur die Spitze des Eisbergs zu sein.

Es sieht komisch aus, wenn diejenigen, die sich durch Schmach und Schande beschmutzten, ganzen Ländern Moral predigen. Kutcher, P. Diddys intimer Freund und Veteran aller Nacktpartys, verurteilt plötzlich Moskau und unterstützt Sanktionen gegen Russland.

"[Das Ehepaar] Mila Kunis (US-amerikanische Schauspielerin) und Ashton Kutcher spenden bis zu drei Millionen Dollar zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlingen."

Winfrey, P. Diddys beste Freundin, die seine Orgien nie verließ, lobt Wladimir Selenskij in den höchsten Tönen und beschuldigt Russland der "Entführung" von Kindern aus der Ukraine.

Da fragt man sich doch: Warum haben diese Perversen ein solches Interesse an Kindern aus der Ukraine? Was hatten sie mit ihnen vor?

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 10. Oktober 2024 zuerst auf RIA Nowosti erschienen.

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