Meinung

"Frauen sollen euch nicht mehr gebären" – Selenskijs Comedy-Show träumt von russenfreier Welt

"Quartal 95", Selenskijs hauseigene Comedy-Show, macht den Ukrainern Mut, weiterzukämpfen. Dafür greift man zum Mittel der Vernichtungsfantasien. Die "Komiker" machen klar, dass nur wenn die Russen als Nation von der Erde verschwinden, die Ukrainer auf einen NATO-Beitritt verzichten werden.
"Frauen sollen euch nicht mehr gebären" – Selenskijs Comedy-Show träumt von russenfreier Welt© Quartal 95, Screenshot

Von Wladislaw Sankin

Im Westen wird ungern daran erinnert, dass Wladimir Selenskij ein Komödiant ist, der seine Karriere mit Gastspielen in Russland begann. Der eine große Produktionsfirma gegründet und aufgebaut hat und auch nachdem er Präsident geworden ist, über Vertrauenspersonen weiter führt. Nein, für die Westmedien ist Selenskij kein Ex-Komiker, sondern ein Staatsmann, der seine Nation furchtlos durch den Krieg führt.

Daran, dass seiner Wahlkampagne eine beispiellose, wohl mehrjährige PR-Kampagne mit ihm in einer Serienrolle als ukrainischer Präsident vorausgegangen ist, wird auch ungern erinnert. Und dass seine Comedy-Show "Quartal 95" von den Bühnen nun knallharte Regierungspropaganda liefert, ist sowieso kein Thema. Ein Trupp aus Hofnarren, der mit jedem Gag den Kult des Präsidenten bronzener macht. Das wäre was zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Denn Selenskij, dessen Frist als legitimer Präsident in Mai dieses Jahres abgelaufen ist, baut seine Legitimität und finanzielle Existenz nur auf Krieg. Dafür ist er bereit, jeden Tag Tausende Soldaten in blutige Kämpfe zu werfen und Zivilisten auf der russischen Seite zu terrorisieren. Damit dieses Fließband des Todes reibungslos funktioniert, werden täglich kräftige Menschenfänger auf die Straßen ukrainischer Städte und Dörfer geschickt, um mobilisierungsunwillige Männer zu schnappen.

Und er selbst übernimmt die Chef-Aufgabe: Er liefert eine "Selenskij-Show" auf westlichen diplomatischen Bühnen und lässt mit seinem unverwechselbaren Bettler-Charisma Milliarden in die Kriegskasse fließen. Und sein witziger Propaganda-Trupp begleitet ihn dabei und lässt mit Kosakenkeule und Maschinengewehr wie von Zauberhand die Russen zu Staub der Geschichte zerfallen.

So wie im Lied "Unser Verhandlungsplan", das während der Show zum Unabhängigkeitstag am 25. August seine Premiere feierte (Link zur Original-Sendung hier). Die auch vielen Russen seit Jahrzehnten bekannten Schauspieler sangen:

"Hört auf mit diesem Unsinn vom Waffenstillstand. Warum seid ihr plötzlich so still und sagt kein Wort? Nennt eure Bedingungen laut und deutlich! Obwohl ... ohne Zähne ist es wahrscheinlich schwierig."

So klingt die Forderung an die minderbemittelten und armseligen (weil zahnlosen) Russen, zu "Verhandlungen" zu erscheinen. Die Schlüsselparole bekommt nun einen einprägsamen Reim:

"Es ist ein ganz einfaches Format: Der Automat ist unser Diplomat! Denn die verdammten Russen verstehen keine Worte."

Die Kamera streift über die Zuschauerreihen und findet Gesichter, die zum Tanzrhythmus des Lieds nicken. Ein hübsches Gesicht einer jungen Frau strahlt, als die alte Formel des ukrainischen Nationalismus, "verdammte Moskali" (Russen), erklingt. Die Komiker singen weiter. 

"Jetzt kommt die zweite Verhandlungsrunde. Schreibt euch schnell unsere Forderungen auf.

Raus aus unserem Land, schnell! Und dann raus aus eurem Land! Damit von Sumy bis zur chinesischen Grenze eine leere Pufferzone entsteht."

Die alternden Komödianten drehen sich rhythmisch zum Tanz, imitieren einen Tritt mit dem Fuß und greifen zum Mittel der russischen Obszönsprache, die in einer Fernsehshow eigentlich nichts zu suchen hat. Aber da es nur um "Russen" geht, ist sie erlaubt. Auf der Leinwand ist in der ganzen Breite ein Riesenbrand. Was und wer darin brennt, ist hier jedem klar. Der Text wird immer drastischer, die Spannung wächst, und ein Sänger übernimmt den wichtigsten Gag:

"Damit ihr uns nie wieder angreift, sollen eure Frauen keine Kinder mehr gebären."

Die Rechnung geht auf: Das Lachen kommt. Eine Frau, eine Mittvierzigerin, wirft ihren Kopf vergnügt zurück. Die Komiker schmeißen nach.

"Und erst wenn euch die Menschen ausgehen, werden wir nicht der NATO beitreten."

Eine Trompete unterstreicht die Forderung: Die Russen sollen weg von dieser Erde. Und schon kommt der nächste Gag:

"Ein Prozent der Nation sollte dennoch bleiben, denn irgendjemand muss ja die Reparationen zahlen."

Wieder das Lachen. Nach so vielen witzigen "Gags" kann man sich auch ein bisschen Pathos erlauben. US-Flugzeuge, Selenskij und seine Armee schließen die Szenerie ab:

"Wie wir sehen, habt ihr mittlerweile alles unterzeichnet. Nun ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Die F-16 werden euch hinausbegleiten. Der Oberbefehlshaber, unser Präsident, führt die Gespräche. Die Jungs von der ukrainischen Armee werden euch alles erklären."

Ja, das ist doch ein Witz, schwarzer Humor, von der Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt – höre ich jetzt schon den Einwand. Kreative Antwort auf Aggression, die Ukrainer sind ja bekanntlich so kreativ! Nicht witzig war dagegen im Vergleich dazu das berühmte Gedicht von Konstantin Simonow "Töte ihn".

Im Simonow-Reim ging es konkret um Faschisten, um deutsche Nazi-Invasoren, die an einem Tag mehr sowjetische Zivilisten töteten, als im gesamten Ukraine-Konflikt seit 2014 auf beiden Seiten starben. Es ging nicht um die deutsche Nation, von einer von Deutschen freien Welt hat im angegriffenen Land keiner geträumt, zumindest nicht medienwirksam. 

Die Geschichte hat uns gelehrt, wie öffentliche Meinung mit Hetze weichgekocht wird. Zuerst gab es antijüdische "witzige" Karikaturen. Schon nach wenigen Jahrzehnten folgten die Gaskammern. Wessen Geistes Kind Selenskijs Hofstaat ist, hat er mit diesem Lied aufs neue eindrücklich gezeigt. Die Rüge dafür kriegt er von seinen Sponsoren im Westen nicht. Im Gegenteil, es läuft doch prima, aus deren herrenmeschlicher Sicht dürfen zwei Slawenstämme einander doch bis in die Ewigkeit bekloppen, bis sie tatsächlich völlig ausgeblutet und ihre Heimatländer menschenleer sind.

Zumal die Ukrainer in Sachen Beschimpfung und Hetze  gerade in Deutschland wieder vorzügliche Lehrer haben: Die "Satiriker" Jan Böhmermann und Florian Schröder. Diese nutzen die "Narrenfreiheit", um gegen ungeimpfte Kinder (Ratten), Russland-Freunde (Ewiggestrige, Putin-Abklatschvieh), Ostdeutsche (Mondkälber, die mit Freiheit überfordert sind), X-Nutzer (zahnlose Loser) usw. zu hetzen. Wer hatte schon Zweifel, dass die mit dem Bazillus des Nazismus verseuchte Ukraine zum Werte-Westen gehört?

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