Meinung

Rainer Rupp: Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Libanon und westliche Komplizenschaft

Der israelische Pager-Angriff im Libanon zeigt, auf welch unmenschliche Tiefen der Apartheid-Staat Israel gesunken ist. Dieser Terror richtete sich nicht nur gegen die Hisbollah, sondern auch gegen Ärzte, Rettungskräfte und Kinder. Westliche Regierungen und Medien machen sich mitschuldig.
Rainer Rupp: Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Libanon und westliche KomplizenschaftQuelle: www.globallookpress.com © Bilal Jawich / XinHua

Von Rainer Rupp

Die Natur dieses Angriffs, der inzwischen fast ausnahmslos dem israelischen Mossad zugeschrieben wird, war nicht nur wahllose Gewaltanwendung gegen Menschen jeden Alters und aus allen Schichten der Gesellschaft, sondern auch ein erschreckendes, besonders brutales Beispiel für modernen Terrorismus. Wer diese Taten verteidigt oder rechtfertigt, sei es durch direkte Unterstützung oder durch Schweigen, ist ebenso schuldig wie die Täter selbst.

Der Angriff umfasste die Verwendung von Pager- und Walkie-Talkie-Geräten, die nicht nur von Hisbollah-Kämpfern, sondern auch von medizinischem Personal, Zivilisten und sogar Kindern benutzt wurden. Der israelische Geheimdienst Mossad, möglicherweise mit Unterstützung der CIA, präparierte diese Geräte so, dass sie explodierten und verheerende Verletzungen verursachten.

Das Ziel war es nicht, strategisch Feinde zu eliminieren, sondern so viele Menschen wie möglich zu verstümmeln und zu entstellen und so Terror im gesamten Libanon zu verbreiten. Besonders abscheulich war dieser Angriff, weil er bewusst darauf abzielte, wahllos Menschen zu verstümmeln. Das junge Mädchen, das freudig den summenden Pager zu ihrem Vater bringen wollte, ist ein Beispiel für viele andere Opfer dieser Art. Es unterstreicht die brutale Grausamkeit dieser Operation. Ihr Gesicht wurde entstellt, ihr Leben zerstört – was hatte dieses Kind Israel getan?

Diese Tragödie, der laut jüngsten Berichten aus dem Libanon an die 5.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, ist kein Unfall, sondern sie war sorgfältig geplant. Mossad-Agenten verschickten laut Berichten von Opfern arabischsprachige Nachrichten an diese Pager und forderten die Empfänger auf, sie an ihr Gesicht zu halten, kurz bevor die Geräte explodierten. Diese kalkulierte Grausamkeit offenbart das wahre Ziel des Angriffs: Angst und Leid in großem Ausmaß zu verbreiten. Die Verantwortlichen zielten nicht auf militärische Kämpfer ab, da die Geräte auch von vielen anderen Menschen benutzt wurden. Stattdessen zielten sie darauf ab, Terror wahllos zu verbreiten, ohne zwischen Soldaten, Zivilisten oder Kindern zu unterscheiden.

Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Die wahllose Natur dieses Angriffs stellt eine klare Verletzung des Völkerrechts dar und ist ein Kriegsverbrechen sowie ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das humanitäre Völkerrecht, kodifiziert in den Genfer Konventionen, verbietet ausdrücklich Angriffe auf Zivilisten. Doch die Handlungen Israels zeigen in diesem Fall eine eklatante Missachtung dieser Prinzipien. Wenn ein Staat gezielt medizinisches Personal, Kinder und Zivilisten angreift, überschreitet er die Grenze vom militärischen Konflikt zur terroristischen Gräueltat.

Was dieses Verbrechen noch schlimmer macht, ist die Komplizenschaft westlicher Regierungen, insbesondere der Vereinigten Staaten, die entweder ein Auge vor dem Gräuel verschlossen oder ihn aktiv unterstützten. Indem sie sich weigerten, diese Taten zu verurteilen, haben sie sie de facto gebilligt. Schlimmer noch, einige haben sich sogar bemüht, Israels Handlungen zu verteidigen oder zu rechtfertigen. So hat der deutsche ARD-Regierungsfunk in seinen "Tagesschau"-Nachrichten am 19. September doch tatsächlich einen angeblichen "Völkerrechtsprofessor" gefunden, der den Zuschauern versicherte, dass die israelische Aktion aus seiner Sicht vom Völkerrecht gedeckt sei.

Westliche Komplizenschaft und das Schweigen der Medien

Die Rolle der US-Regierung bei diesem Gräuel darf nicht unterschätzt werden. Es wird angenommen, dass die CIA möglicherweise eine Rolle dabei gespielt hat, den Mossad bei der Durchführung dieses Angriffs zu unterstützen; und selbst wenn diese Beteiligung nicht schlüssig bewiesen ist, spricht das Schweigen aus Washington Bände. Historisch gesehen war die CIA immer wieder in verdeckte Operationen mit dem Mossad involviert, und dieser Vorfall scheint einem ähnlichen Muster zu folgen. Die Komplexität der Operation – von der Präparierung der Pager mit Sprengstoff bis hin zur Sicherstellung ihrer Auslieferung im Libanon an Hisbollah-Mitglieder und Zivilisten gleichermaßen – hat zweifellos erhebliche logistische Unterstützung erfordert, die Israel allein möglicherweise nicht hätte leisten können.

Auch die westlichen Medien spielten eine bedeutende Rolle bei der Verharmlosung dieser Gräuel. Mainstream-Medien wie CNN deuteten an, dass die Hisbollah selbst für den Angriff verantwortlich sei. Indem sie die Hisbollah als am Boden liegend darstellen, weshalb sie zu "verzweifelten" Aktionen gegen Israel fähig sei, haben die Westmedien ein Narrativ geschaffen, das Israels Handlungen als Verteidigungsmaßnahmen entschuldigt. Die Realität ist jedoch, dass die Hisbollah nicht das primäre Ziel war. Die Opfer waren Ärzte, Rettungskräfte und Kinder. Westliche Medien, die sich weigern, Israel zur Rechenschaft zu ziehen, machen sich der Beihilfe zu diesem Verbrechen schuldig, indem sie die Wahrheit verschleiern und die menschlichen Tragödien minimieren.

Auch US-Regierungsbeamte waren schnell dabei, den Angriff zu rechtfertigen. Die offizielle Darstellung lautete, Israel verteidige sich lediglich gegen die Hisbollah, eine vertraute Rhetorik im westlichen Diskurs, wann immer israelische Aggressionen infrage gestellt werden. Doch diese Rechtfertigung hält den Fakten nicht stand. Der Angriff richtete sich nicht ausschließlich gegen Hisbollah-Kämpfer; er war darauf ausgelegt, Angst in der Zivilbevölkerung des Libanon zu verbreiten.

Ein gefährlicher Präzedenzfall

Zugleich schafft dieser israelische Terrorangriff einen gefährlichen Präzedenzfall für die Zukunft. Indem alltägliche elektronische Geräte wie Pager als Terrorwaffen eingesetzt werden, haben der Mossad und seine westlichen Verbündeten die Tür für zukünftige Angriffe durch andere Gruppen, einschließlich terroristischer Organisationen, geöffnet, die möglicherweise versuchen werden, diese Taktik nachzuahmen. Die Allgegenwart elektronischer Geräte im modernen Leben bedeutet, dass niemand vor der Bedrohung ähnlicher Angriffe sicher ist. Smartphones, Laptops, Tablets – jedes dieser Geräte könnte potenziell auf ähnliche Weise in eine Waffe verwandelt werden.

Dieser "Geist" lässt sich nicht so leicht wieder in die Flasche zurückstopfen. Was einst das Gebiet staatlicher Geheimdienste wie des Mossad war, könnte nun zum Modell für nichtstaatliche Akteure und Terroristen werden. Man stelle sich die Konsequenzen vor, wenn Gruppen wie ISIS , Al-Kaida oder die Ukro-Nazis beginnen, diese Strategie zu übernehmen, Sprengstoffe in gängigen Elektronikgeräten zu verstecken und sie zu benutzen, um Terror in Städten wie London, Paris, New York oder Moskau zu verbreiten.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Es ist wichtig zu unterstreichen, dass nicht nur Israel schuldig ist, dieses Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben, sondern auch die westlichen Regierungen und Medien, die diese Handlungen verteidigen, sind mitschuldig. Indem sie solche Gräueltaten rechtfertigen oder entschuldigen, handeln sie als Komplizen der Verbrecher. Regierungsbeamte in den USA oder in anderen westlichen Staaten, die diese Handlungen als "Verteidigung" darstellen, decken bewusst terroristische Akte. Die Medien, die es versäumen, ehrliche Berichterstattung zu liefern, werden zu einem Instrument des staatlich geförderten Terrors.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Pager-Angriff nicht nur ein Angriff auf die Hisbollah war, sondern auf die Prinzipien menschlicher Anständigkeit. Die Brutalität der Tat, gepaart mit der Komplizenschaft des Westens, markiert ein düsteres Kapitel der modernen Geschichte. Wenn der Westen diese Handlungen jetzt nicht verurteilt und stoppt, könnte er schon bald selbst Opfer dieser Taktiken werden.

Mehr zum Thema - "Nicht vom Terrorismus zu unterscheiden" – Mossad mutmaßlich für Pager-Explosionen verantwortlich

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.