Wie die Schweiz ihre Neutralität auf Bidens Karte setzte – und verlor
von Hans-Ueli Läppli
"Was man sät, das wird man ernten", besagt ein berühmtes Sprichwort. Ein weiteres lautet: "Man sollte nicht alle Eier in einen Korb legen." Diese beiden Weisheiten dürften den Schweizer Lesern heute Morgen in den Sinn gekommen sein, als sie die Berichte über das Treffen des Schweizer Außenministers Ignazio Cassis mit seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow studierten.
Der Blick, eine der führenden Schweizer Tageszeitungen, kommentiert heute Morgen in ungewohnt scharfen Tönen die bisherige Arbeit der Bundespräsidentin Viola Amherd. Sie selbst betont natürlich, "sehr positive Rückmeldungen zum Ukraine-Gipfel erhalten" zu haben, auch von Kollegen aus dem Globalen Süden.
Doch der Blick fügt noch seinen Senf hinzu: "Bislang jedoch waren diese Anstrengungen vergebens: Außer Mauritius und Papua-Neuguinea haben sich in den letzten Wochen keine weiteren Staaten der Bürgenstock-Erklärung angeschlossen."
Ein Schlag ins Gesicht!
Die Schweiz, einst ein Symbol für Neutralität, steht jetzt ratlos und allein da, während der Biden-Trend in den USA über Nacht zu Donald Trump wechselt. Das muss ein kleiner Schock sein.
Aber keine Sorge, Amherd und Cassis haben alles im Griff und bewiesen, dass man politische Trends getrost ignorieren kann – bis sie einen einholen.
In einem weiteren genialen Schachzug rennt Außenminister Cassis nun zurück zu Russland und bittet um ein Treffen. Blick berichtet:
"Der Chef des Aussendepartements hatte um die Begegnung auf höchster Ebene gebeten."
Und plötzlich rennt Cassis von Tür zu Tür, auf der Suche nach einem Gespräch mit Russland.
Der Trump-Trend wirkt Wunder.
Lawrow war so freundlich, daran zu erinnern:
"Russland wird die fortschreitende Abkehr der Schweiz von der Neutralität berücksichtigen."
In the context of Russia’s #UNSC presidency, I met with 🇷🇺 Foreign Minister Sergei Lavrov and informed him about the #UAPeaceSummit. pic.twitter.com/DkpG1rDvxB
— Ignazio Cassis (@ignaziocassis) July 16, 2024
Großzügig willigte Lawrow in das Treffen mit Cassis ein und bezeichnete das Gespräch mit seinem Schweizer Amtskollegen als lediglich "interessant", so 20 Minuten. Eine Kreml-Sprecherin kritisierte die Schweiz und bezeichnete sie als "unehrliche Maklerin". Sie verwies auf die Einrichtung eines NATO-Verbindungsbüros bei den Vereinten Nationen in Genf als Beleg für die mangelnde Neutralität der Schweiz, wie Blick berichtet.
Und Amherd, die einst russische Sender verbieten wollte und dann plötzlich ihre Meinung änderte? Die Rücktrittsgerüchte werden lauter, während La Liberté über einen möglichen Abgang der Bundespräsidentin und Verteidigungsministerin spekuliert.
Die Bürgenstock-Show kostete nur läppische 20 Millionen Franken – ein wahres Schnäppchen für ein so erfolgreiches Frühstück. Nun sucht die Schweiz 20 Millionen Franken für eine weitere Flop-Show: den Eurovision Song Contest, der inzwischen von der woken Star-Metropole der LGBT-Community-Hauptstadt Zürich in die Provinzen nach Basel oder Genf umplatziert wird. Ein Flop nach dem anderen.
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