Wir haben uns festgefahren – Zeit für einen offenen Disput über den Klimawandel
Von Tom J. Wellbrock
Vorbemerkung
Die Quintessenz dieses Textes ist keinesfalls die "Klimaleugnung". Vermutlich macht das ohnehin niemand, denn das Klima ändert sich, immer schon, eine Debatte darüber wäre also überflüssig. Doch die Frage, die sich stellt, ist die nach der Reaktion auf diesen Wandel des Klimas. Eine weitere, in der gesellschaftlichen Debatte im Vordergrund stehende, ist die nach dem Anteil des Menschen an den klimatischen Schwankungen. Unabhängig davon, ob und wie groß der menschliche Anteil an den Veränderungen ist, fällt ein Faktor unter den Tisch: Was müssen und können wir tun, um das (womöglich) Unvermeidbare zu verhindern bzw. einzugrenzen, ohne dabei die Basis der Verhältnismäßigkeit zu verlassen?
Ebendiese Verhältnismäßigkeit scheint in den meisten Köpfen nicht mehr relevant zu sein. Je schlimmer die Prognosen, desto radikaler die vorgeschlagenen Maßnahmen. Schließlich gehe es ja ums Überleben, da kann keine Rücksicht genommen werden. Es ist diese Radikalität, die einen blind werden lässt für die Gefahren, die nicht der Klimawandel, sondern die Reaktionen darauf bedeuten. Ist es hinnehmbar, dass ganze Wirtschaftssysteme zusammenbrechen, weil an den vermeintlich notwendigen Schrauben gedreht wird? Oder muss an genau diesen Schrauben gedreht werden, damit es künftig überhaupt noch Wirtschaftssysteme gibt?
Die Menschheit fuhr immer am besten bei der Problembewältigung, wenn sie nüchtern und abwägend agierte. Plumper Aktivismus und herablassende Gesinnungsethik eignen sich nicht, um große Probleme zu lösen. Ob die im Folgenden genannten Persönlichkeiten und Organisationen zur Problemlösung geeignet sind, ist nicht die Frage dieses Textes. Sie lautet vielmehr, ob es sinnvoll und ratsam ist, ihnen nicht zuzuhören und ihre "ketzerischen" Ansichten als Unsinn oder Wissenschaftsfeindlichkeit abzutun.
Vermutlich wären wir schon heute einer Lösung des Problems mit der Klimaveränderung näher, wenn wir den Blick weiten würden, wenn wir unterschiedliche Perspektiven offen und aufrichtig in die Diskussion einfließen lassen würden, wenn wir widersprechen, wo unsere Grenzen erreicht sind, und zustimmen, wo wir vernünftige Argumente wahrnehmen.
Noch ein kurzer Hinweis: Die Argumente derer, die im Mainstream den Ton angeben, werden in diesem Artikel keine oder fast keine Rolle spielen. Nicht, weil sie keine Berechtigung hätten, sondern weil ihre Herangehensweise bis ins kleinste Detail bekannt ist und jeden Tag wiederholt wird. Warum also sollten sie hier noch einmal aufgeführt werden? Es hätte für die Leser keinen Mehrwert.
Ein Nobelpreisträger mit schlechter Laune
Der Physiker John F. Clauser erhielt im Jahr 2022 den Nobelpreis für seine Arbeit im Bereich der Quantenmechanik. Kürzlich hat er sich zum Klimawandel geäußert und wiederholt behauptet, es gebe keinen Klimanotstand. Die mediale Widerlegungsmaschine ist bereits angelaufen. Doch Clauser steht nicht allein mit seiner Kritik am Klimanotstand.
Als bekannt wurde, wer den Nobelpreis für Physik 2022 bekommt, war der Astrophysiker Harald Lesch begeistert. Clauser kannte Lesch nicht, aber der Name Alain Aspect sagte ihm etwas. Und Anton Zeilinger versetzte den TV-Physiker Lesch in Verzückung. Was die drei Physiker geleistet hatten, beeindruckte Lesch zutiefst. Vermutlich ist ihm der Name John Clauser inzwischen durchaus bekannt. Denn der Mann zweifelt den Klimanotstand an.
Blick in die Wolken
John Clauser versteckt sich nicht. Er betrachtet sich als jemanden, der sagt, dass der Kaiser nackt ist. Und wenn jener "Kaiser" das Preiskomitee für den Nobelpreis ist, schreckt ihn auch das nicht ab, wie er kürzlich in einem Interview sagte:
"Als ich in Stockholm war und mit dem Preiskomitee sprach, das mir den Physikpreis verliehen hatte, wies ich sie darauf hin, dass ich mit dem von ihnen verliehenen Nobelpreis 2021 nicht einverstanden war. Ich bin der Meinung, dass der dominierende Prozess bei der Steuerung des Klimas völlig falsch identifiziert wurde. Sie führen ihn auf Kohlendioxid zurück, und ich sehe das völlig anders. Wenn man sich die verschiedenen Berichte des IPCC [Intergovernmental Panel on Climate Change; Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen oder Klimarat], der National Academy und der Royal Society ansieht, sind sie alle völlig ahnungslos. Häufig geben sie sogar zu, dass sie völlig ahnungslos sind, was die Auswirkungen von Wolken betrifft."
Auf weltderphysik.de ist bezüglich des Nobelpreises für 2021 nachzulesen:
"Der diesjährige Nobelpreis für Physik geht zur einen Hälfte an Syukuro Manabe von der Princeton University und Klaus Hasselmann vom Max-Planck-Institut für Meteorologie 'für das physikalische Modellieren des Klimas der Erde, die quantitative Analyse von Variationen und die zuverlässige Vorhersage der Erderwärmung'."
Clausers Thema sind die Wolken, deren Wirkung er für unbeachtet und somit unberücksichtigt hält. Ein großer Fehler, wie der Physiker findet. Er bezieht sich unter anderem auf ein Buch mit dem Titel "Unsettled: What Climate Science Tells Us, What It Doesn't, and Why It Matters" [Ungeklärt: Was die Klimawissenschaft uns sagt, was nicht, und warum es wichtig ist] von Steve Koonin, der wissenschaftlicher Berater bei Barack Obama war. In diesem Buch heißt es unter anderem, dass das IPCC 40 verschiedene Klimamodelle entwickelt hat, die sich teils heftig widersprechen. Koonin glaubt, dass ein physikalischer Aspekt bei all diesen Modell fehlt, und Clauser glaubt zu wissen, welcher das ist: Wolken.
Wolkenloser Himmel
Das Drama der "schlechten Wissenschaft" (wie Clauser sagt) begann schon mit dem Film von Al Gore, der wegweisend war, aber aus lauter Unsinn besteht, so der Physiker sinngemäß. Denn Al Gore bestand in seinen Darstellungen darauf, dass die Erde frei von Wolken ist. Alles andere, was man heute sieht, knüpft dort an. Clauser sagte dazu:
"Das ist eine völlig künstliche Erde und ein völlig künstlicher Fall für die Verwendung eines Modells. Das ist so ziemlich das, was der IPCC und andere verwenden – eine wolkenfreie Erde."
Clauser versteht nicht, wie man beim Klima die Wolken einfach unberücksichtigt lassen kann. Für ihn ist das der Elefant im Raum, und er stellt fest:
"Die Schwankungen in der Wolkendecke, die für die tatsächliche Energiebilanz von Bedeutung sind, sind 200-mal stärker als der kleine Effekt von CO₂ und Methan."
Die Wolken sind es, die die Temperatur auf der Erde regeln, sie bedecken die Erde zwischen 5 und 95 Prozent, was enorme Auswirkungen auf die Wärmeeinstrahlung hat, da 90 Prozent des Sonnenlichts von den jeweils bestehenden Wolken reflektiert und ins All zurückgeschickt werden. Clauser dazu:
"Dies ist eindeutig der wichtigste Steuerungsmechanismus für die Temperatur und das Klima der Erde, und er stellt die Wirkung von CO₂ und Methan in den Schatten. Alle Regierungsprogramme, die darauf abzielen, CO₂ und Methan zu begrenzen, sollten sofort eingestellt werden. Wir geben Billionen von Dollar dafür aus."
Greta Thunberg: "Es ist keine Wissenschaft."
Guus Berkhout ist emeritierter Professor für Geophysik und Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften (KNAW). Und er ist Mitbegründer von CLINTEL. Auf der Webseite heißt es:
"Climate Intelligence (CLINTEL) ist eine unabhängige Stiftung, die in den Bereichen Klimawandel und Klimapolitik tätig ist. CLINTEL wurde 2019 vom emeritierten Professor für Geophysik Guus Berkhout und dem Wissenschaftsjournalisten Marcel Crok gegründet. Das Hauptziel von CLINTEL besteht darin, Wissen und Verständnis über die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie die Auswirkungen der Klimapolitik zu generieren.
Die Klimaansicht von CLINTEL lässt sich leicht wie folgt zusammenfassen: Es gibt keinen Klimanotstand. Berkhout initiierte daher die Weltklimaerklärung, eine einseitige Zusammenfassung der Ansichten vieler Klimarealisten auf der Welt. Die Erklärung ist ein lebendiges Dokument, das aufgrund der Beiträge aller seiner Botschafter und anderer Experten häufig geändert wird. Die aktuellste Version der Erklärung und die Liste der Unterzeichner finden Sie unter www.clintel.org."
Besagte Weltklimaerklärung hat inzwischen mehr als 1.800 Unterstützer aus der Wissenschaft in aller Welt. Es versteht sich von selbst, dass einige von ihnen längst als "Klimaleugner", "Wissenschaftsfeinde" oder "Verschwörungstheoretiker" klassifiziert wurden. Dennoch wirkt es, als sei das, was der politisch-medialen Verschwörungserzählung des "Konsens in der Wissenschaft" entspricht, mittlerweile brüchig geworden, und die ersten Risse breiten sich aus.
Bevor wir auf die Argumentation von CLINTEL eingehen, sei die allgemeine Skepsis anhand der Demonstrationen in Deutschland zum Tag der Einheit erwähnt. Redner riefen den teilnehmenden Demonstranten entgegen, sie sollten sich wehren und die Bundesregierung solle sich ihre Wärmepumpen und E-Autos "sonst wo hinstecken". Auch in anderen Teilen der deutschen Bevölkerung kommt das Narrativ des baldigen Hitzetodes, sollten keine radikalen Maßnahmen ergriffen werden, nicht mehr an.
Offenbar mehren sich die Stimmen, die nicht einverstanden sind mit der Berichterstattung und auch nicht mit den Wissenschaftlern, die diese Berichterstattung durch ihre Aussagen bestätigen. Tatsächlich scheint sich eine gewisse Skepsis breitzumachen, sind viele Menschen nicht mehr bereit, die Erzählung vom "Klimaschock" zu glauben. Oft geht diese Unzufriedenheit einher mit persönlicher Betroffenheit, etwa, weil die Energiepreise steigen, vor der eigenen Nase laute Windräder stehen oder das Warten auf das angekündigte Klimageld langsam nervt. Doch da ist noch mehr. Trotz des durchschnittlichen Sommers in Deutschland lesen wir von unzähligen Hitzetoten, und da das bei kühlen Temperaturen und Regen in Deutschland nicht so recht funktionieren wollte, muss eben eine weltweite Hitzewelle herhalten, zumindest aber europaweit. Und dann kommt dieser Kachelmann um die Ecke und reißt den ganzen Turm mit einem Tweet ein. Wen wundert es da, dass Skepsis entsteht?
CLINTEL unterfüttert diese Skepsis mit Argumenten. So sagte Greta Thunberg höchstpersönlich, dass ihre Forderung an die Menschen, in Panik zu geraten, eine Metapher sei, die nicht auf wissenschaftlichen Studien beruhe. Das wird die Leser nicht überraschen, denn Metaphern sind ein oft verwendetes Stilmittel bei den Verfechtern des Klimanotstands. Viel wichtiger als die Aussagen einer Greta Thunberg sind ohnehin die Methoden, mit denen die vermeintliche Entwicklung des Klimas und der Temperaturen ermittelt werden.
Diese – und das hat der weiter oben genannte Physiker John Clauser ebenfalls kritisiert – beruhen ausschließlich auf Modellrechnungen durch Computersimulationen. Auf der Seite von CLINTEL heißt es dazu:
"Denken Sie zum Beispiel an die vielen falschen Vorhersagen von Wirtschaftsmodellen oder an die großen Fehler bei der jüngsten Pandemiemodellierung. Die Ergebnisse von Computermodellen hängen vollständig von den Annahmen ab, die die Modellbauer in sie einfließen lassen. In den letzten 50 Jahren waren die Vorhersagen der Klimamodelle zur globalen Erwärmung und ihren verheerenden Auswirkungen allesamt falsch. In der Ingenieurswelt würden sie als nutzlos eingestuft."
Es ist kaum zu leugnen, dass die Modellierungen der Corona-Episode in nahezu (oder gar ausnahmslos) allen Fällen falsch waren, was auch erklärt, dass die stolzen Modellierer von damals sich inzwischen dezent aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben. Auf die Wirtschaft bezogene Modellrechnungen werden meist korrigiert, noch bevor die sprichwörtliche Tinte der alten Berechnung trocken ist. Wenn man bedenkt, dass die Zeiträume für Wirtschaftsmodelle und die Coronaentwicklung deutlich kürzere sind als die der Klimaberechnungen, kann die miserable Trefferquote kaum verwundern.
CLINTEL verweist auf die Zuverlässigkeit von Messungen, die weit aussagekräftiger sind als Computermodelle. Und Messungen, so der Hinweis der Stiftung, haben keinerlei extreme Veränderungen gezeigt, auch die Zunahme von klimabedingten Unwettern sei nicht belegbar.
Ein weiteres Argument von CLINTEL soll hier dargestellt werden, bevor die Richtung des Textes wechselt:
"Denken Sie an die jüngsten spektakulären Bilder des neuen James-Webb-Weltraumteleskops vom Weltraum. Die gleiche gute Nachricht gilt für die modernen Satelliten, die seit 1979 hochwertige Messungen rund um die Erde liefern. Satellitendaten zeigen KEINE extreme Erwärmung, und dies wird durch Millionen von Wetterballonmessungen bestätigt."
Warum nun der Richtungswechsel innerhalb des Artikels? Weil mehr als genügend Argumente geliefert wurden, auf deren Grundlage man diskutieren könnte. Man könnte etwa über die Temperaturmessungen von 1850 bis 2020 sprechen, oder darüber, dass allein der Unterschied der Temperaturen zwischen Oslo und Singapur an die 22 Grad Celsius beträgt. Man könnte aber auch ganz unaufgeregt feststellen, dass 30 Jahre Klimagipfel keinen erkennbaren Einfluss auf den Anstieg der atmosphärischen CO₂-Konzentration hatten. Letzteres mag an politischen Entscheidungen – oder besser Fehlentscheidungen – liegen. Dem Hitzetod sind wir aber dennoch nicht näher gekommen.
Erhitzte Debatten in geschlossenen Denkräumen
Nicht erst seit Corona, aber durch die damals praktizierte Politik mit ausgelöst, hat eine Radikalisierung stattgefunden, die mit den Themen, über die verhandelt werden sollte, nichts mehr zu tun hat. Trotzdem haben wir es mit mehr als zwei Fraktionen zu tun, also der einen, die den menschengemachten Klimawandel als vollkommen unmöglich bezeichnet, und der, die alle politischen Aktivitäten an der maximalen Reduzierung der Schadstoffe, insbesondere Methan und CO₂, ausrichten will.
Diese beiden Fraktionen sind noch die ehrlichsten in der Gemengelage der unterschiedlichen Akteure. Allein innerhalb der Aktivistenszene um "Fridays for Future" oder der "Letzten Generation" ergibt sich ein differenziertes Bild. Während Funktionäre wie Luisa Neubauer klare, harte Ziele verfolgen und man davon ausgehen kann, dass hinter ihr mächtige Lobbygruppen stehen (niemand sollte glauben, dass der Klimaschutz nicht mit skrupellosen Interessengruppen verbunden ist, die egoistische Ziele verfolgen), sieht es bei den jungen Leuten, die sich auf der Straße festkleben, gänzlich anders aus.
Zugespitzt kann man sagen, dass die 13-Jährige und der 17-Jährige, die die Schule oder Ausbildung abbrechen und zur Sicherheit keine Kinder mehr bekommen wollen, bevor Olaf Scholz hoch und heilig versprochen hat, das Klima "heil zu machen", unter anderem Opfer einer Luisa Neubauer sind. Denn sie und die anderen Tonangeber sind es, die die Angst junger und in aller Regel leicht zu beeinflussender Menschen erst geweckt und stetig aufgebaut haben. Ohne diese verängstigten Menschen wäre der Wirkungsgrad einer Luisa Neubauer (auch einer Greta Thunberg) nahe null. Geradezu als Vollendung der Manipulation muss man die Tatsache betrachten, dass auch erwachsene Menschen, die noch vor einiger Zeit mit beiden Beinen auf dem Boden standen, durch die Panikmache und Angsterzeugung der Klimafunktionäre regelrecht um ihren Verstand und ihre nicht selten über Jahrzehnte aufgebaute Vernunft gebracht werden.
Wir sehen: Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen, obwohl wir von dem beschlossenen Exit wegen zu hoher Temperaturen noch recht weit entfernt sind. Schauen wir uns nun aber die Rolle der Politik an.
Sie besteht aus Absichtserklärungen. Und aus Drohungen. All die Klimakonferenzen, die auf der Welt stattfinden, beschließen in steter Regelmäßigkeit Klimaziele, also maximale Höchsttemperaturen, CO₂-Preise, Obergrenzen (für CO₂, die anderen sind hier nicht das Thema), Wärmepumpen, Wasserstoffenergie, Windräder, Sonnenenergie und und und. Wie oben schon angemerkt, hat sich dennoch in den letzten 30 Jahren faktisch nichts getan, auch wenn wir jeden Tag hören, wie viel sich schon getan habe.
Nun sind solche folgenlosen Absichtserklärungen aber eine ziemlich praktische Angelegenheit. Man kann bei deren Nichterreichung die Bevölkerung dafür zuständig erklären, dass es bisher nicht funktioniert hat. Wer halt immer noch mit Gas oder Öl heizt, mit seinem Benziner oder Diesel durch die Gegend tourt und den ökologischen Fußabdruck eines Elefanten hat, trägt einfach zu wenig bei. Und die gestresste Luisa Neubauer muss um die ganze Welt fliegen, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen.
Aber ernsthaft: Würden wir unterstellen, dass die Lage so ernst ist, wie die armen, durch Angst traumatisierten jungen Menschen glauben, müsste die Politik sofort alles stehen und liegen lassen und alle Wirtschaftssysteme Wirtschaftssysteme sein lassen. Denn wie schon zu Beginn dieses Artikels gefragt, was nützen Wirtschaftsmodelle, wenn wir alle ohnehin in ein paar Jahren der Hitze zum Opfer gefallen sind?
Man darf nicht ausschließen, dass die politischen Entscheidungsträger durchaus die Argumente eines John Clauser und vieler seiner Kollegen kennen. Doch als politisches Instrument ist die maximale Gefahr des Aussterbens der Menschheit durch den "Klimaschock" einfach zu verlockend, es lässt sich so viel Druck damit aufbauen.
Fazit
Man kann und sollte jetzt einige Fragen stellen:
Können wir den Klimawandel begrenzen bzw. beeinflussen?
Ist es überhaupt nötig, das zu tun?
Welche Mittel haben wir in der Hand?
Wie lange dauert es, bis sie wirken?
Wie wirkt sich die Klimapolitik auf die Wirtschaft aus?
Wie wirkt sich die Klimapolitik auf die Menschen aus?
Könnte der Klimawandel auch positive Aspekte beinhalten?
Ist ein weltweit wärmeres Klima womöglich sogar für die Menschheit förderlich?
Sind Modellrechnungen sinnvoll?
Finden genügend Messungen statt?
Sind die Modellrechnungen und die Messungen ausreichend, um zuverlässige Ergebnisse zu bekommen?
Ist der Klimawandel nur ein Werkzeug, um eine bestimmte Politik durchzusetzen?
Wie wirkt es sich auf die psychische und physische Gesundheit der jungen Generation aus, wenn sie in ständiger Angst vor dem Klimatod lebt?
Es gibt weit mehr als diese Fragen, wenn man sich mit den Schwankungen des Klimas beschäftigt. Es gibt aber offenbar kein Recht mehr, sie zu stellen, geschweige denn Antworten auf sie zu bekommen.
Politik und bestimmte dominierende Aktivisten sind nicht (mehr) bereit, das Thema ergebnisoffen und fair zu behandeln. Es müssten also die vielen Menschen sein, die, die unsicher sind, die Fragen haben, Antworten wollen, die sich für die Debatte einsetzen.
Wir haben uns festgefahren. Und das ist schlecht fürs Klima. In jeder Hinsicht.
Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Texter, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.
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