Ignorierte Impfschäden: Warum die Verantwortlichen schon früh Bescheid gewusst haben müssen
Von Susan Bonath
In der einzigen Anlauflaufstelle für Impfgeschädigte im Uniklinikum Marburg stehen Betroffene Schlange. Inzwischen sollen 7.000 Menschen auf einen Termin warten, täglich kommen Hunderte weitere Anfragen hinzu. Vor gut einem Jahr war das noch kein Thema in der Politik. Damals war in der Bundeswehr und im Gesundheitswesen gerade die Impfpflicht eingeführt worden, über 200 Bundestagsabgeordnete beantragten selbige sogar für alle Volljährigen. Angeblich konnte man damals von Problemen noch nichts wissen. Auch "die Wissenschaft" habe zum Durchimpfen aller geraten. Doch wer das behauptet, lügt.
Abgesehen davon, dass die Regierenden zu dieser "Wissenschaft" lediglich Experten zählten, die ihren eigenen politischen Willen öffentlich bestätigten: Selbst aus diesen Reihen warnten einige schon 2021 das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) davor, Kindern und Erwachsenen allzu unbekümmert die Spritzen zu empfehlen. Aus Tübingen ging sogar ein Brandbrief an Minister Karl Lauterbach (SPD) persönlich. Doch der hat das Schreiben ignoriert und die Impfkampagne mithilfe seines Stabs immer weiter vorangetrieben.
Brandbrief aus den eigenen Reihen
Wie die Berliner Zeitung berichtete, schrieben die Tübinger Pandemiebeauftragte Lisa Federle und der dortige Oberbürgermeister Boris Palmer, der aktuell gerade die Grünen verlassen hat, am 8. Dezember 2021 an den damals frisch gebackenen Bundesgesundheitsminister, um ihm ein "Anliegen von großer Dringlichkeit" zu übermitteln.
Sie seien beunruhigt über sich häufende kritische Nachrichten zum Thema Coronaimpfungen, erklärten sie Lauterbach demnach in diesem Schreiben. Auch in ihren eigenen Familien-, Freundes- und Bekanntenkreisen hätten Federle und Palmer "Fälle schwerer bis sehr schwerer Nebenwirkungen" erlebt. Darüber hinaus bereite ihnen "eine auffällige Übersterblichkeit auch jüngerer Jahrgänge ab Kalenderwoche 40" Sorgen. Mit COVID-19 seien die vermehrten Todesfälle nicht erklärbar, betonten sie damals.
Klar sei auch, ergänzten sie, dass viele dieser Fälle nicht an das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet würden. Sie forderten Lauterbach eindringlich auf, die Sache ernst zu nehmen. Insbesondere für junge Menschen sei das Nutzen-Risiko-Verhältnis neu zu bewerten. Dafür müsse man allerdings bessere Daten als bisher erheben.
Federle wagte seinerzeit sogar den Schritt in die lokale Öffentlichkeit: Am 15. Januar 2022 zitierte das Schwäbische Tagblatt die Ärztin mit den Worten: "Es gibt deutlich mehr Nebenwirkungen als bei vielen anderen Impfungen." Weitere Mediziner äußerten sich ähnlich. Federle habe Lauterbach auch dazu angehalten, das PEI an seine Pflicht zu erinnern. Es müsse die Daten der Krankenkassen einholen und prüfen, wie es das Infektionsschutzgesetz eigentlich vorsieht. Doch gehandelt hat Lauterbach nicht.
Weiter geimpft und weiter gehetzt
Zusammengefasst heißt das: Federle und Palmer warnten Lauterbach schon Ende 2021 mit einem Brandbrief vor einer massiven Häufung schwerer Nebenwirkungen, die großteils nicht einmal gemeldet würden, was für eine Dunkelziffer in unbekannter Höhe sorge. Sie forderten das Ministerium außerdem auf, die Übersterblichkeit genau zu untersuchen. Lauterbach wie das gesamte BMG ignorierten das schlichtweg.
Hier stellen sich weitere Fragen, die auch das Online-Magazin Tichys Einblick aufwarf: Warum impften Federle und ihre Kollegen trotz ihrer Bedenken offenkundig einfach weiter? Und weshalb ging Oberbürgermeister Palmer mit dem Problem nicht vehement an die Öffentlichkeit?
Palmer preschte stattdessen in die entgegengesetzte Richtung vor. Zwei Wochen nach dem Schreiben des Briefes an Lauterbach rief er sogar öffentlich dazu auf, Ungeimpfte in Beugehaft zu nehmen, ihnen die Renten zu kürzen und den Zugang zu Job und Lohn zu verweigern. Damit reihte er sich nahtlos in die mediale Hetzkampagne ein, die in dieser Zeit die Leitmedien flutete.
Probleme schon früher absehbar
Tatsächlich ist der Brandbrief vom Dezember 2021 nur die Spitze eines Eisbergs. Das Desaster war nämlich schon viel früher absehbar. Bereits bis Anfang Februar 2021, eineinhalb Monate nach dem Start der Impfungen, waren beim Paul-Ehrlich-Institut fast 8.000 Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen eingegangen, darunter knapp 1.200 schwere und 223 tödliche Beschwerden. Bis Ende Juni 2021 schoss die Zahl der schwerwiegenden Meldungen auf rund 10.600 in die Höhe, die der Todesfälle auf über 1.000.
Allein im Folgemonat Juli 2021 kamen weitere rund 3.500 schwerwiegende und 250 tödliche Meldefälle hinzu. Zu diesem Zeitpunkt meldete das PEI bereits den ersten Todesfall bei Minderjährigen: Ein 15-jähriger Junge, angeblich schwer vorerkrankt, verstarb demnach nur zwei Tage nach der Impfung. Trotzdem erweiterte die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) am 16. August 2021 ihre Impfempfehlung auf alle Kinder und Jugendlichen ab einem Alter von zwölf Jahren, am 9. Dezember desselben Jahres sogar auf Kinder ab fünf Jahren.
Bis Ende des Jahres 2021 verdoppelte sich die Zahl der schwerwiegenden Meldungen auf fast 30.000, die Anzahl der tödlichen Fälle kletterte um rund 1.000 auf 2.255. Inzwischen waren bereits acht Kinder und Jugendliche kurz nach einer Spritze verstorben, bei zehn weiteren hatten Ärzte einen bleibenden Schaden diagnostiziert. Die Fälle von Herzentzündungen, Lungenembolien, Thrombosen und anderen bekannten Problemen häuften sich auch bei Minderjährigen.
Explodierende Verdachtsfälle nie untersucht
Nach etwa 150 Millionen an rund 62 Millionen Menschen verimpften Dosen ergab sich nach dem ersten Impfjahr im Vergleich zu allen in den 21 Jahren davor verabreichten Vakzinen folgendes Bild: Bezüglich der Corona-Präparate wurden dem PEI 23,5-mal mehr Verdachtsfälle insgesamt, 6,4-mal mehr schwerwiegende und 26-mal mehr Todesfälle gemeldet.
Anders ausgedrückt: In den Jahren 2000 bis 2020 wurde ein Verdachtsfall pro 14.300 verabreichten Dosen gemeldet, 2021 kam ein Fall auf rund 600 Dosen. Früher kam ein schwerer Verdachtsfall auf rund 32.000 Spritzen, bei den Corona-Vakzinen war das Verhältnis 1 zu 5.000. Noch heftiger sah es bei den Todesfällen aus: Früher kam hier ein Meldefall auf gut 1,7 Millionen Dosen, 2021 lag das Verhältnis bei 1 zu 66.000.
Das alles konnten die Verantwortlichen bereits Anfang 2022 wissen, jedenfalls vor dem 14. April des vorigen Jahres. Denn an diesem Tag hat das PEI seine Datenbank für die Jahre 2000 bis 2020 von seiner Webseite entfernt. Seine Sicherheitsberichte wurden immer magerer, der zuletzt veröffentlichte endet im Oktober 2022. Das Institut und sein Dienstherr, das BMG unter Lauterbach, üben sich zunehmend in Geheimhaltung. Bürgern und der Presse verweigern sie seit Monaten die Herausgabe der fehlenden Zahlen.
Weder hat das PEI bisher irgendeine Studie vollendet noch etwas anderes veranlasst, um die explodierenden Verdachtsfälle systematisch unter die Lupe zu nehmen. Auch das Gesetz wird einfach ignoriert, wonach das PEI die Daten der gesetzlichen Krankenkassen einholen und untersuchen sollte. Im Juni 2022 gab die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf eine AfD-Anfrage bekannt, dass Hausärzte allein im ersten Impfjahr fast 2,5 Millionen Behandlungsfälle als Impfnebenwirkung codiert hatten. Damit kam ein solcher Fall auf 62 verimpfte Dosen – 2020 betrug dieses Verhältnis etwa 1 zu 400.
Unter den Teppich gekehrt
Trotz damals lediglich bedingter Zulassung der Präparate überprüfte also keine deutsche Behörde jemals ernsthaft ihre Sicherheit. Die sich früh zeigenden Probleme ignorierten die Verantwortlichen geflissentlich. Nicht einmal die über 3.000 gemeldeten Todesfälle bis Mitte 2022 sah sich irgendjemand genauer an. Sie übergingen dringende Warnungen, sogar aus den eigenen Reihen. Trotz massiver Sicherheitsbedenken impfte manch ein Arzt ganz ungeniert weiter.
Das lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Die deutsche Regierung, viele Institutionen und sogar Ärzte nahmen Tote und schwer Geschädigte in unbekanntem Ausmaß durch die Coronaimpfung bewusst in Kauf, sogar bei Kindern, die von der Erkrankung kaum betroffen sind. Trotz all der damals vorliegenden Fakten zwingt das Bundesverteidigungsministerium Militärangehörige bis heute dazu, sich impfen zu lassen. Im Dezember 2021 beschloss der Bundestag mehrheitlich die Impfpflicht im Gesundheitswesen, die allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren verfehlte im April 2022 eher knapp die Mehrheit.
Obwohl die Gefahren bekannt gewesen sein mussten, erpressten Verantwortliche die gesamte Bevölkerung mit teils existenzbedrohenden Übeln wie Jobverlust und Rundumausgrenzung zum Impfen. Sie denunzierten und beschimpften Kritiker, überzogen impfunwillige Krankenschwestern mit Bußgeldern, forderten härteste Strafen. Da gibt es heute wohl viel unter den Teppich zu kehren. Die mehrheitliche Ablehnung eines Untersuchungsausschusses im Bundestag erst kürzlich spricht hierfür Bände. Augen zu und durch?
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