Strategischer Gesamtplan zum Corona-Krisenstopp (1): Frei-Narren und leere Blätter gegen Coronatoren
Ein Manifest von Prof. Dr. Kai-Alexander Schlevogt, Experte für strategische Führung
Prolog
"Coronatoren" agitieren und segregieren
"Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel". Dieser hammerharte Sinnspruch trifft den Nagel buchstäblich auf den Kopf.
Die Lage der deutschen Nation, in der ein virologischer Glaubenskampf mindestens genauso schlimm wie das Coronavirus selbst wütet, ist hoch angespannt. Die gut organisierte Gruppe der "Coronatoren" hämmert ständig auf kritisch-kluge Impfskeptiker ein und gießt ohne Unterlass neues Öl auf das Feuer.
Mit dem Begriff "Coronator" bezeichne ich einen dogmatischen und fanatischen Verfechter einer kompromisslosen und gewaltsamen Corona-Politik, dem es an Argumenten und Belegen mangelt. Dieses Wort ist nach dem Muster "Diktator", "Imperator" oder "Terminator" gebildet, kann aber in der Eigenschaft des Homonyms auch als Kompositum (Corona-Tor) verstanden werden. Statt einer strikten Disambiguierung möge im Weiteren diese Mehrdeutigkeit im Kopf behalten werden! Die beiden Bedeutungen sind zwei Seiten derselben Medaille, denn ein echter Diktator ist letztendlich immer auch ein Tor.
Fast täglich verkünden die coronatorischen Machthaber neue flickenteppichartige Unterdrückungsmaßnahmen gegen den Staatsfeind "Impfskeptiker", die an die Zweiklassengesellschaften in der Zeit der Apartheid in Südafrika und Rassensegregation in den USA erinnern. Dogmatische Impffanatiker, die als "Experten" auftreten, fordern gar Gewaltmittel, wie einen Impfzwang selbst für Kinder. Unbarmherzige und gnadenlose Ärzte verweigern friedliebenden Ungeimpften eine Behandlung. Gleichzeitig kümmern sich die paganen "Götter in Weiß" aber gerne um die Schusswunden gemeingefährlicher Terroristen, die AIDS-Erkrankungen der Homoerotiker und natürlich auch um Patienten, die nach Corona-Schutzimpfungen schwer erkrankten und – dies scheint in diesem Fall kein Problem zu sein – wertvolle Intensivbetten beanspruchen.
Auch Verbalattacken sind nahezu ubiquitär. Alt-Bundespräsident Joachim Gauck bezeichnete Impfskeptiker – d.h. einen Großteil der rund 30 Millionen nicht voll-geimpften Deutschen, darunter hochkarätige Wissenschaftler, Ärzte, Juristen und sonstige Mitglieder der nationalen Elite – pauschal als "Bekloppte" und gab damit den gesellschaftlichen Ton an und die öffentliche Jagd auf den politischen Gegner frei.
Sogar in Freizeiteinrichtungen werden kritisch-skeptische Mitmenschen mit dem Schlachtruf "Mögen alle Ungeimpften verrecken!" angegiftet, ohne dass die Verbaltäter mit irgendeiner Strafe zu rechnen hätten. Wenn man in einem Gedankenexperiment das Wort "Ungeimpfter" durch ein bestimmtes, nahöstliches Ethnikon ersetzen würde, könnte man an höchst beunruhigende Parallelen denken.
Notwendigkeit eines systematisch umgesetzten Masterplans
Um den brandgefährlichen Tendenzen eines Bürgerkrieges entgegenzuwirken und einen gangbaren Weg aus der Krise zu weisen, schlage ich einen Fünf-Punkte-Gesamtplan mit konkreten, miteinander verzahnten Maßnahmen vor.
In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass wir uns zurzeit in einer gesellschaftlichen Krise befinden, die vermutlich gravierender als die derzeitigen medizinischen Herausforderungen ist. Gerade in einer solchen Ausnahmesituation sollten wir die Kräfte vereinen und zusammenarbeiten, um gemeinsam die Kalamitäten strategisch, nicht nur durch "Auf-Sicht-Fahren", zu überwinden.
Tatsächlich fehlt bisher im Kaleidoskop der punktuellen Ankündigungen und isolierten Kritikpunkte solch ein kreativer, integrierter und effektiver nationaler Plan. Das Wort "Strategie" wird übrigens häufig falsch verwendet, um isolierte Maßnahmen zu beschreiben.
Der folgende Plan ist ein kohärenter und übergreifender, aber gleichzeitig noch skizzenhafter und thesenartiger Lösungsentwurf, der als Ausgangspunkt für Diskussionen dienen soll, in deren Folge detaillierte Einzelpläne erstellt werden müssen. Er kann in groben Zügen auch von vielen anderen coronageschädigten Ländern übernommen werden. Der erste Schritt zur Krisenbewältigung ist es, den gefesselten Logos (Verstand) zu befreien und zur Macht zu verhelfen.
1. Meinungsfreiheit, Debattenkultur und Wissenschaftlichkeit wiederherstellen
Wissenschaftlicher Fortschritt als sozialdarwinistischer Prozess
Wissenschaftlicher Fortschritt, so hat schon Thomas Kuhn in seinem bahnbrechenden, zum Klassiker avancierten Buch "The Structure of Scientific Revolutions" (Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen) gezeigt, ist kein Automatismus, bei dem die Wahrheit spontan von allen angenommen wird. Vielmehr gibt es häufig einen sozialdarwinistischen Kampf um das ideelle (und manchmal auch körperliche) Überleben, bei dem sich der Stärkere durchsetzt.
Abhängig von den systemischen und personellen Machtverhältnissen kann es somit vorkommen, dass unschlüssige und faktisch widerlegte Theorien und ineffektive Maßnahmen zumindest für eine Weile Bestand haben können, bis es zu einem revolutionären Paradigmenwechsel kommt. Max Planck wird dabei in Paraphrase der Ausspruch zugeschrieben, dass die Wissenschaft Begräbnis für Begräbnis fortschreite (engl. "Science progresses one funeral at a time"). Festgefahrene Gewohnheiten können den wissenschaftlichen Fortschritt zusätzlich bremsen.
In der Corona-Krise manifestierte sich die Unterdrückung unliebsamer Ideen in Deutschland und anderswo besonders deutlich. Unter anderem wurden zahlreiche couragierte Informanten, die Missstände enthüllten (engl. Whistleblower), kaltgestellt. Beispielsweise beschwerten sich Wissenschaftler an der Leopoldina und anderswo über massive politische Einflussnahme und traten zurück. Gegner wurde durch abwertende Etiketten wie "Verschwörungstheoretiker" und "Coronaleugner" (angelehnt an "Holocaustleugner") sprachlich ausgegrenzt.
Wenn sich, wie eine BioNTech-Pfizer-Studie zeigt, 99,5 Prozent der Probanden – unabhängig davon, ob sie nun geimpft oder ungeimpft sind – nicht mit COVID-19 infiziert, ist der Begriff "Pandemie" zumindest in Bezug auf die Intensität der Seuche unangemessen (siehe Fußnote 1). Übrigens sagt der Begriff Pandemie nichts über die Schwere der Krankheit aus, flößt aber dennoch vielen Menschen panische Angst ein.
Zudem wurden Corona-Proteste von der Obrigkeit gewaltsam unterdrückt. Die staatlichen Medien gaben aufgrund von Denkverboten alternativen Meinungen kaum Raum. Selbst bei den Bundestagswahlen sind keine prominenten Kandidaten aufgetreten, die eine echte Alternativen im Hinblick auf die Corona-Politik angeboten hätten.
Besonders problematisch ist die Etablierung einer Impfdiktatur. Hier ist zu beobachten, dass – gleichsam in einem Automatismus, ohne dass die Regierung viel dazu tun müsste – mit der steigenden Anzahl der Geimpften die Unterdrückung der Nichtgeimpften stetig zunimmt. Während im Falle von Menschen mit von der Norm abweichenden erotischen Präferenzen eine kleine Minderheit die Mehrheit beherrscht, kommt es in Bezug auf die Impfung zu einer Diktatur der Mehrheit. Diese eigentlich typische Entwicklungstendenz ist eine strukturelle Schwäche der Demokratie.
In der Folge wird es, falls die Minderheit keinen effektiven Widerstand zu leisten vermag, vermutlich entweder zu einer Impfpflicht oder zum weitgehenden gesellschaftlichen Ausschluss der Nichtgeimpften kommen. Die Mehrheit wird sie zunehmend, auch wenn sie gesund sind, wie Kranke behandeln. Im Zuge faktischer Berufsverbote könnte dann zynisch ausgerufen werden: "Natürlich kannst du Professor sein, aber in der Universität darfst du nicht mehr lehren und an Konferenzen auch nicht mehr teilnehmen!".
Schon jetzt können mancherorts Rektoren auf willkürliche und intransparente Weise entscheiden, nicht geimpften Studenten den Zutritt zur Universität zu verwehren, ohne Rechenschaft für ihre Anordnungen ablegen zu müssen. Diese geballte Macht ist systemgefährdend.
Die Unterdrückung von Personen und Ideen blockiert nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt im Allgemeinen. Sie ist auch besonders destruktiv in Krisenzeiten, in denen Daten, Informationen und Wissen frei zirkulieren und – durch einzelne Genies und kollektive Intelligenz – auf adaptive Weise eine möglichst große Zahl von innovativen Lösungsvorschlägen generiert und dann breitflächig debattiert werden müssen.
Maßnahmen zur Förderung eines kritischen Diskurses
Daher sollte als wichtiger Teil des strategischen Gesamtplanes im informellen Bereich der "Organisationskultur" und formell in Bezug auf Strukturen, Prozesse und Systeme eine erheblich größere Vielfalt von Meinungen aktiv gefördert werden. Neben der Betonung der besonderen Bedeutung einer Debattenkultur und der Dialektik sowie abweichender Meinungen und wissenschaftlicher Kriterien sind diesbezüglich konkrete organisatorische Maßnahmen nötig. Hier sind einige Beispiele:
Coronaskeptiker sollten in allen wichtigen, als "Runder Tisch" fungierenden Beratungsgremien paritätisch vertreten sein und an allen relevanten Aussprachen – auch auf Regierungsebene – teilnehmen. Auch städtische Bürgerversammlungen (engl. townhall meetings) sind sehr sinnvoll.
Man bedenke bei alledem, dass es selbst in der absolutistischen Monarchie die Rolle des mit Redefreiheit ausgestatteten "Narren" gab, der als existentiell wichtiges Korrektiv diente. Zudem sammelte die Kommunistische Partei Chinas in den 1950er Jahren in einer "Hundert-Blumen-Bewegung" kritische Kommentare von der Bevölkerung (manch eine "Blume" wurde allerdings später ausgerupft!).
Regierungsfreunde (einschließlich der "Faktenüberprüfer") und Regierungskritiker (wie die freien "Corona-Narren") müssen gleichermaßen an wissenschaftlichen Maßstäben gemessen werden, Demut üben und stets sachlich bleiben. Bisher kamen namentlich die regierungsfreundlichen Coronagläubigen trotz polemischer, wirrer und unsubstantiierter Behauptungen moralisch und wissenschaftlich ungeschoren davon, nur weil sie auf der "richtigen" Seite standen. Die Aussagen von Coronaskeptikern dagegen wurde gewöhnlich mit dem logischen und sprachlichen Rasterkraftmikroskop untersucht. Wer zudem – auf beiden Seiten des Meinungsspektrums – den unbegründeten Glauben hat, als einziger die Welt (mit all ihren vermeintlichen Verschwörungen) zu durchschauen, und ungerechtfertigterweise so vermessen ist, dass er sich als Weltretter geriert, sollte sich selbst kritisch hinterfragen.
In den Staatsmedien müssen den Coronaskeptikern großzügige Zeitblöcke zugestanden werden. Zudem sollten interessierte kritische Medienunternehmen aus dem In- und Ausland unverzüglich alle notwendigen Lizenzen erhalten. Die Zensur von Coronakritikern im Internet (einschließlich der sozialen Medien) und anderswo sollte unter Strafe gestellt werden.
Beispielsweise löschte laut dem Ärzteblatt allein Youtube über eine Million Corona-Videos. Unter anderem verbieten die Youtube-Richtlinien Behauptungen, "dass ein zugelassener Impfstoff gegen COVID-19 zum Tode (…) führt", obwohl solche Todesfälle pathologisch schon eindeutig nachgewiesen worden sind. Die gelöschten Inhalte könnten, neben einigem Unfug, durchaus essenziell wichtige Informationen und Gedanken zur Krisenbewältigung enthalten haben – einschließlich solcher Einsichten, die erst später als richtig erkannt werden könnten.
Auch das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan, das schwere Geburtsdefekte verursachte, galt einstmals als besonders "sicher". Die vom nunmehr reuigen Hersteller Grünenthal und anderswo veröffentliche Geschichte des Arzneimittelskandals sollte als Lehrstück für die jetzige Corona-Krise studiert werden.
Alle gewaltlosen Coronaproteste müssen ohne Einschränkungen zugelassen werden. Es ist ungerecht, dass in Berlin eine sittenwidrige Parade von 65.000 Homoerotikern (die größte Kundgebung in der Corona-Krise) und ein Marathon mit 40.000 Läufern aus circa 120 Ländern (!) zugelassen wurden, zahlenmäßig aber deutlich kleinere Anti-Corona-Demonstrationen unter gesundheitspolitischen Vorwänden regelmäßig verboten bzw. niedergeschlagen werden.
2. Gesamtbewertungskarte mit relevanten Steuerungsparametern erstellen und effektiv nutzen
Für die Krisenbewältigung ist eine solide Basis unabhängig und zeitnah erfasster, korrekt interpretierter und anschaulich dargestellter Schlüsselfakten enorm wichtig, da diese als Entscheidungshilfe dienen und zielgerichtete Interventionen ermöglichen. Daher sollten für die Systemsteuerung – auf der Basis einer Entwicklung, die mit einem leeren Blatt beginnt (lateinisch: tabula rasa; engl. clean sheet design) – strategische und holistische Bewertungskarten für unterschiedliche örtliche und thematische Ebenen erstellt werden.
Die Entwicklung dieser Instrumente beginnt mit einer effektiven Datenerhebung, die hier als Gesamtprozess der Erfassung, Aggregation und Analyse von Daten definiert wird. Dabei muss schon bei den Rohdaten das folgende Problem vermieden werden, das manch ein Coronator für seine Propagandazwecke nutzt: Unsinn rein, Unsinn raus.
Unzuverlässige Coronatests und einseitige Testinterpretationen beenden
Das diagnostizierte Corona-Phänomen und die einhergehenden drakonischen Gegenmaßnahmen (einschließlich des massiven Drucks auf die Bürger, sich mit einem experimentellen, notzugelassenen Präparat impfen zu lassen) basieren zu einem großen Teil auf dem sogenannten PCR-Test, der weltweit immer noch als "Goldstandard" gepriesen wird. PCR-Testergebnisse sind sogar die einzigen Datengrundlagen für die Corona-Statistiken der Johns Hopkins University und des Robert Koch Instituts (RKI). Allerdings ist dieses Diagnostikum in den USA im Schnellverfahren lediglich notzugelassen worden. Auf Wunsch des Antragsstellers, der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), soll diese Zulassung zum Ende des Jahres 2021 nicht verlängert werden, wie aus einer Laborwarnung vom 21. Juli 2021 hervorgeht.
Als Entscheidungshintergrund geben die CDC an, dass – statt diesem Test – Multiplex-Diagnostika, die eine genauere Unterscheidung zwischen SARS-CoV-2 und Influenzaviren ermöglichen, besser geeignet seien. Die mangelnde Differenzierungsfähigkeit des PCR-Testes bedeutet, dass eine unbekannte Zahl von Personen, die mit dem PCR-Test positiv auf das Coronavirus getestet worden und verstorben ist, in Wahrheit nur ein Influenzavirus getragen haben könnte.
Dies könnte unter anderem erklären, warum es laut Scientific American in der Saison 2020-2021 nur rund 700 Influenzatote in den USA gegeben haben soll (im Gegensatz beispielsweise zu geschätzten 61.000 Influenzatoten in der Saison 2017-2018). So ein dramatischer Rückgang kann vermutlich nicht nur durch Corona-Maßnahmen erklärt werden, denn trotz dieser Interventionen gab es immer wieder deutliche Anstiege bei den Corona-Inzidenzen. Zudem waren gerade in den USA die Coronamaßnahmen nicht einheitlich streng.
Darüber hinaus haben anerkannte Wissenschaftler, wie der Schweizer Immunologe Beda Stadler, schon vorher darauf hingewiesen, dass ein positiver Coronatest keine Infektion nachweise und es im Übrigen auch keine asymptomatische Ansteckung gäbe. Stadler resümierte: "Falls wir 'symptomlose Krankheiten' als medizinische Definition zulassen, wird unser Gesundheitssystem rasch an seine Grenzen kommen". Man kann sich nur wundern, warum über solch basale Wissensbestände, die Studenten schon in niedrigen Semestern erwerben, selbst in Fachkreisen mit der Begründung, in der Biologie gäbe es keine 100 Prozent, heftig diskutiert wird.
Es ist auch höchst erstaunlich, dass die wahrhaft weltbewegende Nachricht von der angekündigten Einstellung der PCR-Tests in den USA weltweit kein angemessenes mediales und regierungspolitisches Echo hervorgerufen hat!
Mit der Abschaffung des PCR-Testes fällt die Faktenbasis für das Narrativ einer "Corona-Pandemie" zunächst einmal weitgehend weg, das jetzige Corona-Kartenhaus bricht zusammen. Aufgrund der neuen Erkenntnisse aus den USA sollte die deutsche Bundesregierung unverzüglich den PCR-Test und noch unzuverlässigere Diagnostika (wie die ubiquitären Schnelltests) vom Markt nehmen, anstatt das Testen auch noch kostenpflichtig zu machen! Mit einem neuen, effektivem Corona-Multiplex-Diagnostikum sollten dann – wenn dies der Testhersteller so vorsieht – auch nur Personen mit Symptomen getestet werden.
Datenerhebung auch in anderen Bereichen verbessern
Auch in Bezug auf andere Steuerungsparameter ist es höchst beunruhigend, auf welch fehlerhaften und lückenhaften Grundlagen weltbewegende Entscheidungen getroffen werden. Selbst eine großmaßstäbige Datenerhebung ist sinnlos, wenn unvollständige und inkorrekte Informationen verwendet werden, entscheidende Informationen fehlen und Analysefehler gemacht werden.
Beispielsweise wird bei der Intensivbettenbelegung nicht erfasst, ob ein Patient aufgrund einer COVID-Erkrankung behandelt wird oder beispielsweise wegen eines Beinbruchs eingeliefert wurde und danach positiv getestet wurde. Zudem werden Fälle, nicht Personen, gezählt (eine Bettenverlegung zählt dabei als zwei "Fälle"). Bei der Auslastung wird künstlicher, manipulativer Bettenabbau zur Erhöhung der Auslastung (und damit verbundenen staatlichen Zusatzzahlungen) nicht berücksichtigt.
Die Zahl der tatsächlich an COVID-19 Verstorbenen liegt laut dem IGES Institut vermutlich in einigen Monaten um bis zu 80 Prozent unter den offiziellen Zahlen. Dies liegt unter anderem daran, dass auch Menschen in dieser Sterbestatistik erfasst werden, die erst mehrere Wochen nach einem positiven Corona-Test an anderen Todesursachen gestorben sind. Je länger dieser Abstand ist, desto wahrscheinlicher ist eine Angleichung an das normale Sterbegeschehen.
Wenn die Anzahl der Corona-Toten so drastisch nach unten revidiert würde, läge die Zahl pro Saison noch unter den Grippetoten in Deutschland in einigen Jahren. In diesem Zusammenhang muss betont werden, dass eine ununterbrochene Akkumulation der Todeszahlen irreführend ist, da so die Zahlen nie sinken, sondern vermutlich immer steigen werden. Man stelle sich vor, auf welch hohe Zahl von Grippetoten man käme, wenn man diese über Jahrzehnte akkumulieren würde, anstatt saisonale Statistiken zu präsentieren!
Eine angebliche Übersterblichkeit verschwindet, wenn man unter anderem demografische Verschiebungen kontrolliert. Kollateralschäden, einschließlich Impfnebenwirkungen, werden nicht immer systematisch erfasst.
Für die Analyse und Modellentwicklung müssen unbedingt granulare, multivariate und dynamische Verfahren verwendet werden. Systemtheoretische Ansätze, bei denen Rückkopplungsschleifen, wie zum Beispiel unbeabsichtigte Nebenwirkungen berücksichtigt werden, sind extrem wichtig. Sie helfen, die entscheidenden Hebel zu identifizieren, die in einer strategischen Bewertungskarte berücksichtigt werden müssen.
Gemeinschaftlich strategische Bewertungskarten auf leerem Blatt entwickeln
Die von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe (mit sowohl regierungsfreundlichen Experten als auch Coronakritikern und sogenannten fachfremden Mitgliedern) im Tabula rasa-Verfahren zu entwickelnden nationalen, regionalen und themenspezifischen Bewertungskarten sollten unter anderem die folgenden Schlüsselkriterien enthalten:
- Tatsächliche Corona-Todesfälle (auf der Basis von Autopsien)
- Tatsächliches Infektionsgeschehen (mit repräsentativen Studien, die Dunkelinfektionsziffern erfassen)
- Medizinische Gesamtkapazität (einschließlich Mobilisierungsreserven)
- Effektivität der Corona-Maßnahmen (Hier sollten unbedingt auch Corona-Impfnebenwirkungen, die aber erst einmal systematisch erfasst werden müssen, präsentiert werden. Bei späteren diffusen Krankheitsbildern, die eigentlich von der Corona-Impfung herrühren könnten, besteht aber die Gefahr, dass ein solcher Zusammenhang geleugnet wird.)
- "Kollateralschäden" in Wirtschaft, Gesellschaft und anderen Bereichen (Man kann wohl davon ausgehen, dass allein die Zahl der Toten, die indirekt durch die Coronamaßnahmen verursacht worden sind (z.B. durch den Wegfall von Vorsorgeuntersuchungen, aufgeschobene Behandlungen und Selbstmorde), deutlich selbst über der künstlich überhöhten Zahl der "Corona-Toten" liegt. Interessanterweise wurde dem hohen Gut "Freiheit" im Zuge der Coronamaßnahmen überhaupt kein Wert beigemessen.
Diese Kriterien ermöglichen strategischen Führungspersönlichkeiten im nächsten Schritt eine holistische Güterabwägung, systemische Steuerung und leistungsorientierte Kontrolle. Im Endeffekt kann somit die Kakophonie vereinzelter Akteure mit unterschiedlichen Kompetenzen und isoliert-lokalem Wissen – darunter äußerst strebsame und wertvolle "Außenseiter" wie Mathematiker und Informatiker – in eine systemrettende Symphonie auf der Makroebene transformiert werden.
Fußnote:
(1) Auf der Grundlage der Etymologie definiere ich als Altphilologe das Wort "Pandemie" im strengen Sinne als eine Seuche, die in allen Ländern der Welt jeweils die gesamte Landesbevölkerung heimsucht (von griech. πᾶς pas, πᾶσα pasa, πᾶν pan "jeder, ganz, gesamt, all" und δῆμος demos "Volk"). Im weiteren Sinne kann man sicherlich auch von einer Pandemie sprechen, wenn die Mehrheit der Länder und jeweiligen Bevölkerungen von der Infektionskrankheit befallen ist. Bei COVID-19 ist die globale Extensität, nicht aber die landesinterne Intensität gegeben. Man kann also in semantischer Hinsicht nicht von einer "Pandemie" im allumfassenden Sinne sprechen. Wichtig für diese und ähnliche Bewertungen, dass sie immer nur auf den aktuellen Stand und die zur Verfügung stehenden Daten bezogen sind; selbstverständlich können sich solche Einschätzungen in Zukunft ändern.
(Ende von Teil 1. Der zweite Teil mit dem Titel "Stell dir vor, es ist COVID und keiner geht hin" wird in Kürze erscheinen.)
("Prof. Kai"-Kolumne Nr. 8)
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Der Autor, Prof. Dr. Kai-Alexander Schlevogt (Ph.D. Oxford; Univ.-Prof. SPbU a. D.) ist Experte für strategische Führung und Krisenmanagement. Er war u.a. Professor an der Sankt Petersburg State University, National University of Singapore und Peking University. Er arbeitete auch als Unternehmensberater für McKinsey & Co. in Großchina und fungierte als Berater des malaysischen Premierministers hinsichtlich des Aufbaus einer "elektronischen Regierung" (electronic government). Prof. Schlevogt ist RT-Kolumnist und Autor.
Webseite: www.schlevogt.com; Telegram-Kanäle: https://t.me/profkai (in deutscher Sprache) und https://t.me/profkaiglobal (in englischer Sprache).
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