Meinung

Die "Querdenker" – Ein Aufstand der Mitte

Ausgelöst durch die Corona Maßnahmen der Regierung, ist in Deutschland die Bewegung der ″Querdenker" entstanden. Den Vorwurf des Rechtsextremismus haben sie bereits überstanden. Und sie haben durchaus das Potential, irgendwann der Regierung gefährlich zu werden.
Die "Querdenker" – Ein Aufstand der MitteQuelle: www.globallookpress.com © Fabian Strauch/dpa

von Jens Zimmer

Es vergeht kein Wochenende mehr, an dem die "Querdenker" nicht in irgendeiner deutschen Großstadt gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung demonstrieren. Mit ihren häufig eher kleinen Demonstrationen können sie Erfolge verbuchen, die in ihrer Tragweite noch gar nicht erfasst worden sind. So ist das sonst so scharfe Schwert bundesdeutscher Diffamierungen als angebliche "Nazis" bereits an ihnen abgeprallt. Das schwerste Geschütz im Spalt-Arsenal der Regierung ist also wirkungslos verpufft.

Der Verfassungsschutz erklärte unlängst, dass es sich bei den Querdenkern weder um Rechts-, noch um Linksextremisten handelt. Der Ausschluss des Linksextremismus dient hier jedoch nur als Feigenblatt. Ebenso gut hätte man erklären können, dass es sich bei den Querdenkern nicht um "Heringe" handelt. Das ist also eine weitere absurde Behauptung des Inlandsgeheimdienstes, die so von niemandem in die Welt gesetzt wurde.

Noch vor wenigen Wochen warnte eben dieser Geheimdienst schon eindringlich vor den rechtsextremistischen Umtrieben innerhalb der Querdenker. Die jetzige Kehrtwende ist nicht etwa einem Informationsgewinn geschuldet, sondern der Einsicht, dass sich die Behauptung ganz einfach nicht länger aufrechterhalten lässt. 

Und siehe da: Auch die Medien singen plötzlich ein anderes Lied! Das Nazi-Stakkato ist verklungen. Sind FAZ & Co bei ihren Recherchen auf vollkommen neue Beweise gestoßen? Oder schreibt diese freie Presse ihre vermeintlichen Erkenntnisse einfach nur beim Inlandsgeheimdienst ab? Auf welcher Grundlage wurden die Querdenker eigentlich bisher diffamiert? Das sind allerdings Fragen, die wohl kein Redakteur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch nur mit der Kneifzange anfassen würde. 

Die Bewegung der Querdenker ist selbstverständlich nicht etwa aus dem Nichts entstanden. Corona samt Lockdown sind nur der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Ohne die wachsende Armut, den überall sichtbaren Verfall, die naive Energiewende, eine schwachsinnige Political Correctness und die unkontrollierte Armutsmigration aus Krisengebieten weltweit gäbe es diese Querdenker vielleicht gar nicht. Doch seit bald einem Jahrzehnt werden nun große Teile der Bevölkerung mit brachialen Methoden zum Schweigen gebracht. Wer die Regeln des unablässig neu definierten Anstands bricht, wird alsbald von den Medien nebst einem protegierten Mob sozial geächtet. Der mediale Applaus für dieses Regime ist die zynische Kirsche auf dem postmodernen Kuchen. 

Und nun sperrt man die Leute auch noch ein. Man zerstört ihre Jobs, zwingt sie, einen Mundschutz zu tragen und überlegt ganz ungeniert, ihre Kinder in Sammelstellen von ihnen zu isolieren. Alles im Namen einer eher nebulösen Pandemie, die pausenlos von bereits bekannten Berufsschwätzern verkündet wird. Der fleischgewordenen Arroganz in ihren Elfenbeintürmen scheint einfach nicht klar zu sein, dass es eine Obergrenze dessen gibt, was eine Bevölkerung zu ertragen in der Lage oder bereit ist.

Das ist der Punkt, an dem dann selbst der Nazi-Vorwurf nicht mehr greift. Bisher ließ sich noch jeder unliebsame Protest hinterrücks mit dieser Klinge meucheln. Jetzt aber erleben wir wohl wahrlich eine Premiere. Und das nicht etwa, weil die Querdenker zwingend Recht haben müssen. Der Mehltau auf dem Land wiegt einfach zu schwer. Alles weist auf endgültige Abnutzung und Erschöpfung hin. Die Zeit scheint ganz einfach gekommen. 

Was glauben Sie, welche Berufsgruppe unter den Demonstranten in Dortmund auffällig häufig vertreten war?

Ich würde gerne etwas sagen, aber nicht vor der Kamera. Ich bin Beamter, wissen Sie..."

Dann der nächste Beamte. Und dann der nächste. Sogar auf der Bühne stand ein Beamter. Polizeihauptkommissar Michael Fritsch erklärte den versammelten Bürgern und Beamten, warum die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung absurd bis verfassungswidrig sind. Und er rief seine Kollegen auf, keine ungesetzlichen Befehle mehr auszuführen. Wenn der Staat seine eiserne Kontrolle über den Beamtenapparat erst einmal verliert, kann die Regierung nur noch abtreten. Und Beamte sind schlussendlich auch nur Menschen mit einer Familie, mit Frauen, Männern und Kindern. Spätestens wenn sie sich zwischen dem Wohlergehen ihrer Nächsten und ihrem Amtseid entscheiden müssen, treten ihre wahren, auch persönlichen Interessen ans Licht.

In Dortmund wurde ein vereinzelter Aufwiegler und Störer umgehend von der umstehenden Menge ermahnt. Es gab wohl insgesamt fünf Personen, die offen rechtslastig auftraten. Am Rande der Demonstration erschienen immer wieder Vertreter der Antifa, die nicht sehr freundlich dreinschauten. Einige davon auch mit einem Presseausweis, aber dieser Umstand ist ja bekannt.

Zwei Gegendemonstranten konnten sich dagegen unbehelligt inmitten der Menge postieren. Mindestens einer von ihnen wurde dann auch ausgiebig vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk interviewt. Den entsprechenden Bericht habe ich mitbezahlt, aber noch nicht gesehen. Vermutlich ist das auch besser so. 

Ich werde weiterhin auf den Kundgebungen der Querdenker filmen. Mir wurde bereits vorgehalten, meine Berichte glichen eher kleinen "Werbefilmen" denn journalistischer Arbeit. Tatsache aber ist, dass ich überhaupt nichts beschönige. Um der Stimmung dort wahrlich gerecht zu werden, müsste ich schunkelnde Einhörner und planschende Delphine zwischen die Aufnahmen schneiden. Es gibt nämlich keine Demonstration, die noch friedlicher und fröhlicher wäre. Die Menschen dort feiern sich und ihren Ungehorsam. Sie tun es in der Tradition Mahatma Gandhis – und ihre Erleichterung dabei ist beinahe greifbar. Es handelt sich um die von allen Politikern so häufig beschworene "Mitte der Gesellschaft". Bald bleibt in dieser Gesellschaft niemand mehr übrig, mit dem es sich die Bundesregierung noch verscherzen könnte.

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