"Die Krise im Tourismus wird noch lange dauern" – Interview mit einem Vertreter der Branche
Wir sprachen mit Rainer Maertens, der ein Reisebüro leitet und die erste Demonstration als Vertreter der Tourismusbranche mit organisiert hat, die am 29. April in Dresden stattfand.
Mit welchem Verlust rechnen Sie im Jahr 2020?
Wir rechnen mit einem Umsatzrückgang von 80 Prozent. In welcher Höhe unser Verlust sein wird, ist total unbekannt, da die weitere Entwicklung unbekannt ist.
Wie viel Verantwortung dafür soll der Staat übernehmen?
Einen vollwertigen Ersatz vom Staat erwarten wir gar nicht. Sondern dass die Tourismusunternehmen so unterstützt werden, damit diese auch nächstes Jahr noch da sind.
Warum soll der Staat der Reiseindustrie helfen, wenn die anderen Wirtschaftsbranchen auch von der Krise betroffen sind? Reichen die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen nicht aus?
Die Tourismusbranche verdient ihr Geld zwischen Ostern und Oktober. Ab Oktober wird von den gesparten Rücklagen Löhne, Mieten oder Messen bezahlt. Nun kam mit Ostern das Coronavirus. Alle seit Oktober eingenommen Gelder mussten an die Kunden zurückgezahlt werden. Somit beginnt die Corona-Krise für die Tourismusbranche schon im Oktober 2019. Die ersten Maßnahmen der Regierung waren schnell und gut, jedoch ist seit dem nichts mehr passiert. Mit dem Kurzarbeitergeld haben wir unsere Mitarbeiter abgesichert. Nur Mieten und andere Kosten laufen Woche für Woche weiter. Da reichen die Hilfen aus dem März schon lange nicht mehr. Die Krise im Tourismus wird noch lange dauern. Wann ich wieder Gäste in unsere Partnerstadt Sankt Petersburg oder auf die Transsibirische Eisenbahn schicken kann, weiß keiner.
Wird Reisen zum neuen Luxus nach der Corona Pandemie?
Das glaube ich nicht. Vielleicht gibt es weniger den extrem Billigtourismus, aber den Urlaub für den normalen Mann wird es auch 2021 noch geben.
Was kann noch die Reisebranche retten?
Wir benötigen Zuschüsse und Kredite. Leider erhalten nur die Großen schnelle Kredite. Den Kleinen werden Kredite meist verwehrt.
Was halten Sie von sogenannten "Immunitätsnachweisen"? Könnten diese das Reisen wieder schneller ermöglichen?
Der Grundgedanke ist eigentlich gut, jedoch kommen wir da schnell zu einer Diskriminierung. Daher ist es trotz gutem Grundgedanken abzulehnen.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.