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Amerikanische Jungferninseln: Klage gegen Epstein und Komplizen – Systematisch mit Kindern gehandelt

Der Fall um Jeffrey Epsteins kriminelles Netzwerk nimmt nun auch juristisch neue Dimensionen an. Die Generalstaatsanwaltschaft der US Virgin Islands hat gestern Klage gegen Epstein erhoben, die auf seinen Nachlass abzielt. Laut neuen Beweisen habe Epstein bis ins Jahr 2018 hinein Hunderte Mädchen im Rahmen seines Sex-Menschenhandelsrings auf seinen privaten Inseln dort gebracht. Die Opfer seien teilweise erst elf Jahre alt gewesen.
Amerikanische Jungferninseln: Klage gegen Epstein und Komplizen – Systematisch mit Kindern gehandelt© Links: Generalstaatsanwältin der Jungferninseln, Denise N. George Rechts: Epsteins Insel "Little St. James Island"

Die Klage hatte Generalstaatsanwältin der Jungferninseln, Denise N. George, eingereicht und bringt neue Dimensionen in den Fall. Denn die im Juli von der Staatsanwaltschaft Manhattan eingereichte Klage, bei der es um Dutzende ähnliche Fälle geht, bezieht sich nur auf Epsteins Anwesen in New York und Florida und nur auf Fälle bis ins Jahr 2005. Die neue Klage beinhaltet auch Epsteins Komplizen, die sich an den illegalen Aktivitäten des Milliardärs beteiligten und diese gegen Geld und sexueller Ausbeutung an jungen weiblichen Opfer verheimlichten. In der Klageschrift wird der Sex- und Kinderhandelsring als "Epstein Enterprise" bezeichnet.

In der Verkündung der Generalstaatsanwältin heißt es unter anderem: 

Heute reichte die Generalstaatsanwältin der US-Jungferninseln, Denise N. George, eine Vollstreckungsklage nach den Gesetzen der Jungferninseln gegen Jeffrey E. Epstein's Nachlass, seinen (Treuhandfonds) „The 1953 Trust“ und fünf mit ihm verbundene Unternehmen ein, sich eines großangelegten Systems von Menschenhandel und sexuellem Missbrauch junger Frauen und minderjähriger Mädchen auf den Jungferninseln verschworen zu haben.

Der 'The 1953 Trust' wurde von Epstein gegründet, der dessen Bestimmungen nur zwei Tage vor seinem Selbstmord 'geändert und neu formuliert' hat. Am selben Tag überarbeitete Epstein seinen letzten Willen und sein Testament und übertrug sein gesamtes 'Eigentum, Mobilien und Immobilien, wo auch immer es sich befindet' auf den Trust. 

Die Anklage wirft Epstein vor: 

Epstein hat ein Netzwerk von Unternehmen und Einzelpersonen geschaffen, die an den Aktivitäten von Epstein beteiligt waren bzw. zusammen mit ihm in einem System von kriminellen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Sexhandel, der Zwangsarbeit, sexuellem Kindesmissbrauch und sexueller Knechtschaft dieser jungen Frauen und Kinder verschworen waren.

Epstein und seine Mitarbeiter handelten mit minderjährigen Mädchen auf den Jungferninseln, hielten sie gefangen und missbrauchten sie sexuell, was zu schweren körperlichen, geistigen und emotionalen Verletzungen führte, um seine illegalen Ziele zu erreichen. 

Zahlreiche Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren seien mit Versprechen auf eine Modelkarriere in Epsteins Fänge geraten. Fluglotsen und anderes Flughafenpersonal berichteten laut Anklage, dass Epstein in seinem Flugzeug Mädchen im Alter von 11 und 16 Jahren transportierte. Epsteins Mittäter/innen sollen neben neuen Opfern auch gezielt neue "Kunden" und Komplizen rekrutiert haben. 

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Die Opfer von "Epstein Enterprice" sollen teilweise auf Epsteins Privatinseln gefangen gehalten worden sein. Er habe alle Bewegungen seiner Opfer mit  verfolgen lassen und eine Datenbank über die Opfer geführt. Erst im Juli 2017 habe Epstein einem Beamten das Betreten seiner Insel Little Saint James zur routinemäßigen Überwachung des registrierten Sexualstraftäters untersagt, indem er sagte, der Steg sei seine Haustür. Er musste sich auf den Jungferninseln als Sexualstraftäter registrieren lassen, nachdem er sich in einem ähnlichen Fall in Florida für schuldig bekannt hatte.

In der Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft heißt es wie folgt: 

Durch dieses Unternehmen wurden zahlreiche junge Frauen und weibliche Kinder auf den Jungferninseln auf Epsteins abgelegener Privatinsel Little St. James sexuell gehandelt, vergewaltigt, sexuell missbraucht und gefangen gehalten. Die Beteiligten des Epstein-Unternehmens nutzten Täuschung, Betrug und Nötigung, um verletzliche Mädchen, einige davon im Alter von 13 Jahren, in den Sexhandel zu locken und zu ködern, mit dem Versprechen, ihnen und ihren Familien zu helfen, die Kosten für Schule, medizinische Versorgung oder andere finanzielle Bedürfnisse zu decken. Epstein führte seinen Plan zusammen mit anderen Komplizen durch und verschleierte ihn. Die Klage besagt außerdem, dass die Mädchen und jungen Frauen, nachdem sie rekrutiert und mit einem Privatflugzeug auf die US-Jungferninseln transportiert wurden, auf seiner Privatinsel gefangen gehalten und von Epstein und seinen Mitarbeitern sexuell missbraucht wurden. Die Epstein Enterprise setzte die sexuelle Knechtschaft der Opfer durch die Beschlagnahmung von Pässen, die Kontrolle der Kommunikation und die Androhung von Gewalt durch.

In der Anklage werden folgende Opfergeschichten auf der Insel beschrieben: 

Ein 15-jähriges Opfer wurde zu sexuellen Handlungen mit Epstein und anderen gezwungen und versuchte dann zu entkommen, indem es von der Insel Little St. James schwamm. Epstein und andere organisierten einen Suchtrupp, der sie aufspürte und gefangen hielt, indem sie unter anderem ihren Reisepass beschlagnahmte.

Ein weiteres Opfer, das zunächst zur Bereitstellung von Massagen für Epstein "beschäftigt" war, wurde dann gezwungen, sexuelle Handlungen auf Little St. James zu vollziehen. Als sie versuchte, von der Privatinsel zu fliehen, fanden Epstein und ein Suchtrupp sie, brachten sie zu seinem Haus zurück und drohten, sie körperlich zu fesseln oder zu verletzen, wenn sie nicht kooperierte. 

Das System dahinter sei Überwachung, Bedrohung, Einschüchterung und auch Gewalt gegen Opfer gewesen, während die Angehöriger dieser belogen wurden:

Nachdem die Mädchen und Frauen rekrutiert waren, setzten die Beteiligten des Epstein Enterprice ihre sexuelle Knechtschaft der Opfer durch Nötigung durch, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, die Beschlagnahme von Pässen, die Überwachung und Unterdrückung externer Kommunikation und die Androhung von Gewalt. Sie gaben auch betrügerische Erklärungen gegenüber den Familienmitgliedern der Opfer ab und behaupteten, die Opfer würden gut versorgt und finanziell in der Schule und bei anderen Ausbildungsmöglichkeiten unterstützt. 

Fast zwei Jahrzehnte lang soll dieser Sexhandel so von "Epstein Enterprice" betrieben worden sein. Auch nach Epsteins vermeintlichen Selbstmord im August in seiner Gefängniszelle in New York sollen laut der Klage seine Komplizen versucht haben, "weiterhin zu konspirieren, um die Aufdeckung des kriminellen Fehlverhaltens durch "Epstein Enterprice" und die Verantwortlichkeiten zu verhindern".

Die Klage zielt nun darauf ab, einen Teil seines Vermögens von 577 Millionen Dollar und seiner beiden Privatinseln, Little Saint James und Great Saint James, dessen Wert auf 86 Millionen Dollar geschätzt wird, zu beschlagnahmen.

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